Bochum. Simon Kurenbach (20) aus Bochum folgen in den sozialen Medien fast 370.000 Menschen. Die Reichweite nutzt er nun, um gegen Mobbing zu kämpfen.

Fast jedes vierte Kind hat mehrmals im Monat mit Mobbing zutun, beinahe jeder dritte Erwachsene gibt an, in seinem Leben schon einmal Opfer einer Mobbing-Attacke gewesen zu sein. Diese Zahlen nennt die Initiative „Wir gegen Mobbing“ auf ihrer Homepage. Sie wurde von Simon Kurenbach (20) aus Bochum-Stiepel gegründet, der seine große Reichweite in den sozialen Medien im Kampf gegen Mobbing nutzen möchte.

370.000 Menschen folgen Simon unter @simxn09 auf der Plattform Tiktok. Seit 2018 ist der Influencer dort aktiv, in kurzen Videos gibt er die Ratschläge zu den Themen Liebe und Beziehungen, die er früher selbst gut hätte gebrauchen können. Damit erreicht er vor allem die 13- bis 18-Jährigen.

Bochumer (20) gründet Initiative gegen Mobbing

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„Mobbing ist kein Einzelfall“, betont Simon Kurenbach (20), der derzeit Fachabitur am Alice-Salomon-Berufskolleg macht. In der Schule gebe es hin und wieder Vorfälle, vor allem aber in den sozialen Medien. „Durch meine Arbeit ist mir aufgefallen, wie oft es zum Beispiel Hasskommentare gibt“, sagt er. Vor zwei Jahren kam dann die Idee, eine gemeinnützige Organisation zu gründen. „Das ist für mich ein Herzensprojekt, auch Menschen aus meiner Familie und im Bekanntenkreis haben Erfahrung mit Mobbing gemacht.“

Durch Instagram- und Tiktok-Beiträge setzt sich Simon Kurenbach (20) aus Bochum gemeinsam mit bekannten Influencern aus ganz Deutschland gegen Mobbing ein. 
Durch Instagram- und Tiktok-Beiträge setzt sich Simon Kurenbach (20) aus Bochum gemeinsam mit bekannten Influencern aus ganz Deutschland gegen Mobbing ein.  © Carolin Rau

Seit einiger Zeit steckt Simon seine Energie neben der Schule deshalb in sein neues Projekt, ist weniger aktiv auf seinem Tiktok-Profil. Zum 1. Januar dieses Jahres ist die Initiative an den Start gegangen. „Durch bildlich veranschaulichende Videos wollen wir dem Mobbing ein Ende setzen“, erklärt der 20-Jährige, der die Organisation zusammen mit seinem Vater und seiner Freundin leitet. Erreicht werden sollen diejenigen, die selbst mit Mobbing zu tun haben, gleichzeitig möchte er aufklären.

Unterstützung von Influencerin mit 6 Millionen Followern

Initiative ist bei Instagram und Facebook aktiv

Die gemeinnützige Organisation ist unter @wirgegenmobbing bei Instagram und Tiktok (Externe Links) aktiv.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage unter wirgegenmobbing.de.

Mit dabei sind Influencer, die vor allem jungen Menschen ein Begriff sein dürften. Zum Beispiel Shana, die unter @theshanaofficial sechs Millionen Menschen bei Tiktok erreicht – oder Maximilian mit 4,6 Millionen Followern unter @imarealmax.

Ein Mediziner, der unter @doc.felix gleichzeitig in den sozialen Medien aktiv ist, verdeutlicht in einem Kurzvideo: „Als Arzt kann ich euch sagen, wenn ihr wüsstet, was für psychische und physische Schäden Mobbing anrichtet, würdet ihr das nicht machen.“ Influencerin Marieluise appelliert in einem anderen Beitrag.: „In meiner Vergangenheit musste ich schon viel Mobbing und Hass miterleben, als ich mit Social Media angefangen habe, musste ich selbst Erfahrungen machen.“

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Fast täglich erscheint auf den Accounts bei Tiktok und Instagram ein Beitrag. „Wir freuen uns, dass uns so viele Menschen unterstützen“, sagt Bochumer Simon. „Die Menschen sollen auf modernste Art und Weise erreicht werden.“ Das Projekt sei komplett gemeinnützig, einen Gewinn will die Initiative nicht erzielen.

Menschen, die selbst von Mobbing betroffen sind, gibt Simon folgenden Tipps: „Sucht euch Hilfe oder redet mit einer Vertrauensperson, das können Eltern, der Schulpsychologe oder Betriebsrat sein“, so der 20-Jährige.