Bochum. Volles Programm beim Jungen Schauspielhaus Bochum: Drei Premieren in einer Woche sind geplant. Mit „Der kleine Prinz“ geht es in die Schulen.

Kurz vor dem Start in die neue Spielzeit laufen beim Jungen Schauspielhaus in Bochum die Drähte heiß. Stolze drei Premieren innerhalb von nur einer Woche sind geplant, dazu sind bereits die Vorbereitungen fürs nächste große Familienstück in vollem Gange: „Die Schöne und das Biest“ soll ab November die Herzen der kleinen und größeren Zuschauer im Schauspielhaus erobern. Doch zuvor wird im Theaterrevier (Prinz-Regent-Straße 50-60) sowie in zahlreichen Bochumer Grundschulen mächtig was los sein.

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Mädchenschrift

Ab 16 Jahren ist die Aufführung von „Mädchenschrift“ gedacht, die die Autorin Özlem Özgül Dündar gemeinsam mit der „Drama Control“ (dem Aufsichtsrat des Jungen Schauspielhauses) entwickelt hat. „Die Idee war, ein Stück zu machen über die Entwicklung eines Mädchens zur jungen Frau, mit all ihren Sorgen, Problemen, aber auch mit ihren schönen Seiten“, sagt die Leiterin Cathrin Rose.

Dabei herausgekommen sei keinesfalls ein Problemstück: „Das hat nichts Weinerliches, obwohl es manchmal auch ein bisschen weh tut.“ „Mädchenschrift“ ist ein Solo für die Schauspielerin Romy Vreden, die ihre Zuschauer mitnimmt auf eine schwierige Reise durch die Pubertät, die alle Mädchen (und natürlich auch die Jungs) erleben. Was geschieht, wenn der eigene Körper sich verändert? Und wenn sich auch die Blicke der Menschen drumherum verändern?

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Die Regie führt Selen Kara, die zuletzt den wundervollen Liederabend „Mit anderen Augen“ in die Kammerspiele brachte und im kommenden Jahr zur neuen Intendanz des Schauspiels Essen gehört. Für die Premiere am Sonntag, 28. August, um 19 Uhr im Theaterrevier gibt es eventuell noch Restkarten. Wieder am 31. August um 19.30 Uhr.

Regisseurin Selen Kara (links) übernimmt im kommenden Jahr gemeinsam mit der Dramaturgin Christina Zintl die Intendanz am Schauspiel Essen. Vorher zeigt sie das Jugendstück „Mädchenschrft“ im Theaterrevier Bochum.
Regisseurin Selen Kara (links) übernimmt im kommenden Jahr gemeinsam mit der Dramaturgin Christina Zintl die Intendanz am Schauspiel Essen. Vorher zeigt sie das Jugendstück „Mädchenschrft“ im Theaterrevier Bochum. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der kleine Prinz

Ein Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur schlechthin ist „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Das Junge Schauspielhaus entwickelt daraus eine Neufassung für alle ab sechs Jahren, die nach der Premiere am Samstag, 10. September, um 11 Uhr im Tanas (Kammerspiele) auf Wanderschaft durch Bochumer Grundschulen geht. Mitten in den Klassenzimmern wird die Aufführung fortan gespielt werden, die Schulen können sich für einen Besuch anmelden.

„Die Schöne und das Biest“ will das Schauspielhaus erobern

Nach dem riesigen Erfolg mit „Die unendliche Geschichte“ kommt im November eines der romantischsten Märchen aller Zeiten ins Schauspielhaus: „Die Schöne und das Biest“ ist vor allem als Disney-Film bekannt.

Regisseurin Katharina Birch steckt gerade mitten in den Vorbereitungen. Eine Frage ist, wie gruselig das „Biest“ auf der Bühne wohl werden darf. „Es wird mit allen Emotionen gespielt“, verrät Cathrin Rose. Die Aufführung soll wesentlich kürzer werden als die opulente „Unendliche Geschichte“ von weit über drei Stunden Spiellänge.

Die zeitlos schöne Geschichte um Freundschaft, Vertrauen und Verlässlichkeit wird von dem Regisseur Thorsten Bihegue auf die Bühne gebracht, der zuletzt das wahnwitzige „Nervt!“ entwickelte. Die beiden Hauptrollen teilen sich Johanna Wieking und Jing Xiang. „Manche halten das Buch für etwas betulich, dabei steckt ein rasantes Weltraum-Abenteuer darin“, sagt Rose.

Wie Rosie den Käsekopter erfand

Kurz vor dem ersten Corona-Lockdown 2020 entstand die Produktion „Wie Rosie den Käsekopter“ erfand, erst jetzt kann sie Premiere feiern. Unter der Regie der Bochumer Figurentheaterspielerin Sara Hasenbrink entstand spannendes Objekttheater für Kinder ab fünf Jahren rund um ein kleines Mädchen, das Ingenieurin werden möchte. Sie sammelt allerhand Dinge und bastelt daraus immer neue Erfindungen, die gern auch mal schief gehen. „Das ganze Bühnenbild besteht aus lauter gebrauchten und gefundenen Gegenständen“, meint Cathrin Rose. Einen „Käsekopter“ (also einen Helikopter aus Käse) gibt es auch – und er kann sogar fliegen! Premiere am Sonntag, 11. September, um 15 Uhr im Theaterrevier.