Bochum. Zum Start am Sonntag plant das Schauspielhaus Bochum viele bunte Aktionen bei freiem Eintritt. Ein beliebter Darsteller geht in den Ruhestand.

Mit einem bunten Theaterfest für die ganze Familie wird am Sonntag, 28. August, die neue Spielzeit im Schauspielhaus Bochum eröffnet. Erstmals seit drei Jahren kann das wieder halbwegs ohne Corona-Beschränkungen stattfinden. Nur innerhalb des Hauses gilt weiterhin eine Maskenpflicht, da das Schauspielhaus ein städtisches Gebäude ist.

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Schauspielhaus Bochum startet in die neue Saison

Jede Menge wird am Sonntag im und vor dem Schauspielhaus geboten. So gibt es ab 11 Uhr seit langer Zeit wieder ein gemeinsames Frühstück auf dem Vorplatz, das viele Theaterfreunde schwer vermisst haben. „Wir spendieren Kaffee und Tee, die Brötchen und alles weitere bringen die Besucher selber mit“, sagt Sprecher Alexander Kruse.

Vorverkauf im Schauspielhaus startet eher schleppend

Der Vorverkauf für die Vorstellungen im August und September ist vor zwei Wochen gestartet. Karten gibt es bislang noch für alle Abende: „Da ist durchaus Luft nach oben“, sagt Sprecher Alexander Kruse. Unter eher schleppenden Vorverkaufszahlen leide gerade die gesamte Kulturbranche: „Da spielt auch das warme Wetter mit rein. Aber wir sind zuversichtlich, dass die Zahlen mit unserem Theaterfest noch steigen.“

Immerhin: Die Abonnements würden sich erneut auf stabilem Niveau bewegen. „Da gab es keine Einbrüche im Vergleich zum Vorjahr.“

Das Programm von 11 bis 16 Uhr ist prall gefüllt, der Eintritt ist frei. Für den Besuch einiger Veranstaltungen braucht es allerdings kostenlose Zählkarten, die ab 10 Uhr an der Theaterkasse zu bekommen sind: etwa für die stets beliebten Führungen durchs gesamte Haus um 11.30 und 15.30 Uhr, für die Vorstellung des Fußball-Stücks „Nicht wie ihr“ um 14 Uhr auf der Hinterbühne sowie für die Spielzeitvorschau mit Intendant Johan Simons und dem Ensemble um 12.30 Uhr im großen Saal.

Gute Unterhaltung beim Ensemble-Speeddating

Beliebte Formate kehren zurück: darunter das Ensemble-Speeddating. Auge in Auge mit einem Schauspieler kann man in kurzer Zeit viel Wissenswertes erfahren (11.30 und 14.30 Uhr). Ein „Singalong“ sorgt um 11.30 und 15 Uhr im mittleren Foyer für beschwingte Stimmung. Bei mehreren Interviews werden Berufe am Theater vorgestellt, die nicht jeder kennt. Was macht etwa ein Disponent? Oder eine Inspizientin? Auf einer „Mitmachstraße“ von 11 bis 16 Uhr stellen sich die verschiedenen Werkstätten vor.

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Neu diesmal: Die Spielzeit beginnt nicht wie üblich mit den ersten Premieren, sondern schon zwei Wochen früher mit einigen Repertoirevorstellungen. Direkt am Sonntag, 28. August, steht die Wiederaufnahme von „Die Hermannsschlacht“ auf dem Spielplan: Der putzmuntere Schwank mit ganz viel Musik eroberte im Mai die Herzen zahlreicher Theatergänger. Der gefeierte „Hamlet“ mit Sandra Hüller in der Titelrolle wird erstmals nach längerer Zeit wieder am Samstag, 3. September, gespielt.

Die Schauspielerin Stacyian Jackson (Mitte) wechselt vom Wiener Burgtheater nach Bochum. Hier mit ihre Kollegen Veronika Nickl (links) und Michael Lippold.
Die Schauspielerin Stacyian Jackson (Mitte) wechselt vom Wiener Burgtheater nach Bochum. Hier mit ihre Kollegen Veronika Nickl (links) und Michael Lippold. © Schauspielhaus Bochum | Julian Röder

Schauspielerin Stacyian Jackson kommt aus Wien

Erst eine Woche später steht dann der große Premierenreigen ins Haus: Los geht’s am Freitag, 9. September, mit „Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat“ in den Kammerspielen. Tags drauf (10. September) folgt die Premiere von „Alkestis“. Das Drama brachte Johan Simons bereits im Juli beim Epidaurus-Festival nahe Athen in ein antikes Amphitheater. Auf die Bochumer Fassung unter anderem mit Anne Rietmeijer, Steven Scharf und Stefan Hunstein darf man gespannt sein.

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Dazu gibt es einige Personalien zu vermelden: Neu im Ensemble ist die Schauspielerin Stacyian Jackson (33), die vom Wiener Burgtheater nach Bochum wechselt. Wer im vergangenen Jahr den „Untergang des Hauses Usher“ bei der Ruhrtriennale erlebt hat, dürfte sich noch gut an sie erinnern. Nicht mehr fest am Haus sind Mourad Baaiz und Ann Göbel, die dem Theater aber als Gäste verbunden bleiben. Und Bernd Rademacher, seit 2002 Ensemblemitglied am Schauspielhaus, geht in den Ruhestand. Auch er wird seine Rollen aber weiterhin als Gast spielen.