Bochum. Die Ruhrtriennale macht’s möglich: Rund 100 Spiele können vor der Jahrhunderthalle Bochum gratis ausgeliehen werden. Dazu gibt es Vegetarisches.

Gut zehn Tage nach dem Start hat die Ruhrtriennale mittlerweile richtig Fahrt aufgenommen. Allein in dieser Woche strömen Tausende Besucher zu den seit Wochen ausverkauften Vorstellungen von „Das weite Land“ in die Jahrhunderthalle. Auch drumherum ist einiges los: Weil Bochum und die Jahrhunderthalle beim revierweiten Festival der Künste erneut eine zentrale Rolle spielen, blüht auch der Westpark mächtig auf.

Auch interessant

Ruhrtriennale in Bochum zieht viele Besucher an

Bestes Beispiel dafür ist die Pappelwaldkantine, die bereits im vergangenen Jahr großen Zuspruch fand und auch diesmal vor allem in den Abendstunden bestens besucht ist. Das kulinarische Angebot im Westpark ist schließlich mehr als dünn, da freuen sich viele über die willkommene Gelegenheit, hier eine entspannte Zeit zu erleben – ganz gleich, ob sie eine Vorstellung der Ruhrtriennale besuchen oder hier nur als Spaziergänger unterwegs sind. Die Pappelwaldkantine ist für alle da!

Veganer Hot Dog ist besonders beliebt

Die Pappelwaldkantine an der Jahrhunderthalle ist bis 18. September geöffnet: Mittwoch bis Freitag von 15 bis 20 Uhr, Samstag/Sonntag von 12 bis 22 Uhr. Montag und Dienstag nur vor und nach den Veranstaltungen.

Einiger Beliebtheit erfreuen sich regionale Köstlichkeiten, die allesamt vegetarisch oder vegan sind. Darunter ein veganer Hot Dog (vier Euro), ein Burrito mit Pilz-Reis-Füllung (fünf Euro) und frische Linguine mit Möhren-Erdnuss-Pesto (9,50 Euro).

Das Konzept geht zurück auf den amerikanischen Künstler Dexter Red, der mitten im Pappelwäldchen einen angenehmen Ort zum Verweilen geschaffen hat. Beim Debüt im letzten Jahr glänzte alles in Weltraum-Optik, sogar ein Astronaut schaute vorbei. Diesmal hat Dexter seiner Wohlfühl-Oase einen etwas anderen Anstrich gegeben.

Vom Karten- bis zum Brettspiel ist alles dabei

„Mit Beginn des Ukraine-Krieges begannen schwere Monate für uns alle“, sagt er. „Dem wollte ich etwas möglichst Leichtes und Unbeschwertes entgegensetzen. Mein Job ist es, ein bisschen Freude in diese schwierigen Zeiten zu bringen.“

So kann man in der Pappelwaldkantine in diesem Jahr nach Herzenslust spielen: Etwa 100 Spiele jeglicher Form und Größe stehen kostenfrei (gegen Pfand) zum Ausleihen bereit. Vom Schach mit großen Figuren bis zum Tischtennis, vom Brett- bis zum Kartenspiel ist alles dabei. Uno und „Mensch ärgere dich nicht“ finden sich hier ebenso wie Backgammon, Boule und Monopoly.

Auch interessant

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema

Großer Wert wird dabei auf Nachhaltigkeit gelegt: Kein Stuhl, kein Tisch und keine Sonnenliege wurde extra für die Ruhrtriennale angeschafft. Dazu wird kulinarisch einiges geboten: Der Bochumer Gastronom Jens Behling und sein Team vom „Neuland“ sind wieder am Start. „Für uns ist das immer ein logistischer Aufwand, weil wir alles im Neuland kochen und dann hierher transportieren, aber es lohnt sich“, sagt er. „Außerdem ist die Atmosphäre hier super. Die Leute sind total entspannt, das macht echt Spaß.“

Die Greifarme dreier Bagger führen auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle einen Tanz auf. „The Huddle“ heißt die Installation der Künstlerin Katja Aufleger.
Die Greifarme dreier Bagger führen auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle einen Tanz auf. „The Huddle“ heißt die Installation der Künstlerin Katja Aufleger. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Schon von weitem gut zu hören, sind die Geräusche dreier Bagger, die auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle immer wieder neugierige Blicke auf sich ziehen. „The Huddle“ nennt sich der künstlerische Beitrag von Urbane Künste Ruhr zur Ruhrtriennale. Die Installation stammt von der Künstlerin Katja Aufleger, die darin mehrere bewegliche Baumaschinen in einen ungewöhnlichen Dialog treten lässt.

Auch interessant

Bagger führen einen Tanz auf dem Vorplatz auf

Dabei entwickelt sie für ihre Maschinen eine eigene Klangsprache, die Gesten und Bewegungen der drei Bagger und die menschenähnlichen Bewegungen der Greifarme scheinen wie ferngesteuert zu sein. Eine Menge feiner Ironie steckt in „The Huddle“. Im Vergleich zu früheren Ruhrtriennale-Aufbauten an gleicher Stelle (man denke etwa an das ausrangierte Flugzeug oder an das rote Dorf) wirkt die Installation allerdings eher nüchtern.