Bochum. In gut einem Jahr sollten die ersten Gäste einziehen. Aber der Bau des „Prizeotel“ in Bochum verzögert sich. Es gibt einige Hindernisse.

Aufs Tempo drückt die Landmarken AG in Bochum-Laer. Die ersten Abschnitte des künftigen O-Werk-Campus müssen Ende 2022 fertiggestellt sein. Das Projekt des Immobilienentwicklers in der Bochumer Innenstadt lässt derweil auf sich warten.

Am Citytor Süd, genau gegenüber dem Bermudadreieck, sind ein Hotelneubau, Büroflächen und ein Parkhaus geplant. „Be.cause“ heißt das Projekt. Zwei insgesamt 8900 Quadratmeter große Grundstücke hat Landmarken dafür im Dezember 2019 erworben. Seit dem aber scheint es ruhig geworden zu sein um die künftige Baustelle.

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Mauereidechsen wurden umgesiedelt

„Auf dem Grundstück ist aber schon einiges passiert“, sagt Landmarken-Sprecher Kolja Linden. Im Herbst 2020 seien mit Hilfe einer Spezialfirma die dort lebenden Mauereidechsen auf eine städtische Fläche an der Halde Lothringen umgesiedelt worden.

Auch Bodensondierungen habe es bereits gegeben. „Dabei wurde Ende vergangenen Jahres zwei Blindgänger-Verdachtspunkte festgestellt“, so Linden. Weil im Falle eines Bombenfundes die Stadt das Gebiet wegen der Corona-Hygieneverordnung nicht hätte evakuieren können, konnten wir seit Dezember 2020 diese Verdachtspunkte zunächst drei Monate lang nicht überprüfen.“ Am 15. März wurde dann in drei Meter Tiefe eine 250-kg-Bombe ausgegraben – „allerdings ohne Zünder und daher unkritisch“. Die Sondierung sei nun abgeschlossen.

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Landmarken wartet auf die Baugenehmigung

„Aktuell führen wir gerade Gespräche mit interessierten Mietern für die Büroflächen und Co-Working-Spaces im ersten Bauteil des Be.cause“, so der Landmarken-Sprecher. Fest stehe bereits, dass die Kette „Prizeotel“ für den vorderen Teil zum Bermudadreieck hin einen Mietvertrag über 25 Jahre unterzeichnet hat. Das 175-Zimmer-Hotel werde vom New Yorker Designer Karim Rashid gestaltet.

Allerdings: Noch liegt keine Baugenehmigung vor. Linden: „Der Bauantrag ist gestellt. Wenn die Genehmigung vorliegt, würden wir – vorausgesetzt die aktuellen Vermietungsgespräche laufen gut – zeitnah mit dem Bau beginnen wollen.“

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Angekündigt wird ein „stylischer Farbklecks für das Ruhrgebiet“

Fertig werden sollte auch dieses Projekt ursprünglich 2022. Die Hotelkette jedenfalls hatte nach eigenem Bekunden vor, in der zweiten Jahreshälfte den Betrieb seiner Zwei-Sterne-plus-Herberge aufzunehmen.

Der Zeitplan dürfte wohl nicht zu halten sein. Angesichtes der Folgen der Corona-Pandemie, unter denen nicht zuletzt die Hotelbranche massiv zu leiden hat, kommt das dem Betreiber wohl nicht ungelegen. Im Internet bewirbt er zwar bereits sein künftiges Haus in Bochum. Die Rede ist von einem „stylischen Farbklecks fürs Ruhrgebiet“. Und: „In Bochums pulsierenden Kreativviertel, dem Bermudadreieck, wird es noch lebendiger, denn das Prizeotel Bochum-City öffnet seine Tore.“ Das allerdings geschieht erst 2023. Dann soll das Haus tatsächlich eröffnet werden.