Bochum. Viele Branchen in Bochum leiden unter Corona. Die Herbergen trifft es besonders. Die Übernachtungszahlen sind eingebrochen.

Corona hat zu einem dramatischen Rückgang der Übernachtungen in Bochum geführt. Zwischen Januar und August 2020 sind nur noch gut 90.000 Menschen als Gäste in die Stadt gekommen – 62,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen ist um die Hälfte zurückgegangen.

Genau 206.271 Personen haben in den ersten acht Monaten ihr Quartier in der Stadt aufgeschlagen. Das meldet Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als Statistisches Landesamt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 414.819. Gestiegen ist dabei die durchschnittliche Aufenthaltsdauer – von 1,7 auf 2,3 Tage.

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Courtyard bis Jahresende geschlossen

Die Branche hat längst auf die Veränderungen reagiert. Gerüchten zu Folge wurde eines der größeren Hotels in der Stadt verkauft. Andere fahren ihren Betrieb herunter. Und das Courtyard by Mariott am Stadtgarten ist bis zum Ende des Jahres geschlossen. Ursprünglich sollte es im Oktober wieder öffnen. Nur noch 35 Beherbergungsbetriebe gibt es in Bochum, im Vorjahr waren es noch 38. Vom Markt genommen wurde u. a. das Plaza am Hellweg. Die Bettenkapazität ist von 4040 auf 3947 gesunken. Davon wurden bis zum August aber lediglich 3683 Betten angeboten.

Bettenauslastung nur noch bei 23,9 Prozent

Tief im Keller ist der Wert für die Bettenauslastung der Betriebe. Sie ist von 40,3 Prozent, das ist ohnehin schon weniger als der Durchschnitt im Regierungsbezirk Arnsberg (46,3), auf gerade einmal 23,9 Prozent gesunken. Landesweit liegt die Auslastung immerhin noch bei 33,7 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag die Bettenauslastung in ganz NRW bei 42,3 Prozent. In der Branche heißt es, sehr viel darunter dürfe die Auslastung auf Dauer nicht sein, wenn ein Haus wirtschaftlich geführt werden soll.

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Immerhin gibt es kleine Hoffnungsschimmer. „Die Zahlen haben zuletzt wieder in die richtige Richtung gezeigt“, sagt Christian Gerlig, Sprecher der Bochum Marketinggesellschaft. Abzuwarten bleibt, ob sich dieser Trend vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Entwicklung fortsetzt oder die Branche mit weiteren Einbußen zu kämpfen hat.

Auch vor Ort wird der Markt – unabhängig von der Corona-Entwicklung – umkämpfter. Nachdem 2019 das GHotel an der Alleestraße eröffnet hat, wird es in den kommenden Jahren weitere Hoteleröffnungen mit mehreren Hundert Betten geben: am Citytor-Süd, im Viktoria-Karree und an der Ecke Südring/Universitätsstraße am Hauptbahnhof.

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