Bochum. Nicht nur Corona hält die Pfarrei Liebfrauen in Bochum in Atem. Auch der Sparkurs muss umgesetzt werden. Hier gibt es eine neue Entwicklung.
Pater David Ringel ist im Stress. Zu der Leitung der Pfarrei Liebfrauen (Bochumer Osten und Norden) und der Gemeinde Liebfrauen Altenbochum/Laer hat er nun auch in der Gemeinde Langendreer den Hut auf. Zusätzlich macht natürlich auch ihm Corona mächtig zu schaffen. Und parallel muss er die Pfarrei auf dem eingeschlagenen Sparkurs halten. Dort, im Pfarreientwicklungsprozess, gibt es neue Ideen.
Und zwar in Langendreer. Nach aktuellem Stand ist dort nach wie vor vorgesehen, Gottesdienste künftig in St. Bonifatius zu feiern. St. Marien bliebe als Gemeindestandort erhalten, allerdings ohne Kirche. Für diese seien deutlich mehr Rücklagen nötig als für das neuere Gotteshaus an der Bonifatiusstraße. Und letztlich geht es bei einem Sparkurs ja immer ums Geld.
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Eine Idee ist es, den Turm von St. Marien als Landmarke zu erhalten und das Kirchenschiff einzukürzen. So bliebe ein deutlich reduzierter Gemeinderaum übrig. Der Rest vom Grundstück könnte für Wohnungsbau genutzt werden. So ist es ja auch schon an der Stelle des Pfarrhauses geplant.
Über diese Aufteilung wird seit vielen Monaten in beiden Gemeinden kontrovers diskutiert. Niemand möchte am Ende als Verlierer dastehen. Das hat auch Pater David schnell gemerkt. Nun gibt es die Überlegung, beide Gemeinden zu einer zu machen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist vor zwei Jahren mit einem gemeinsamen Gemeinderat ja schon gemacht worden.
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„Das ist eine neu zu überlegende Situation“, sagt Pater David, die nun hinterfragt werden müsse. Sie löse ja auch die Gebäudefrage aus. Zunächst sollen die Gemeindemitglieder um ihre Meinung gebeten werden. „Und dann geht es durch unsere Gremien bis hin zum Bischof“, sagt Pater David. „Und auch die Kirchenrechtsabteilung muss ihr Okay geben. Wünschen kann man sich ja viel...“
Wünschen würde sich Pater David vor allem, dass die Corona-Krise mal zu Ende geht. „Das erschöpft mich langsam“, gibt er offen zu. „Vor allem die vielen Videokonferenzen.“ Und: „Wenn einem Pfarrer große Teile der Gemeinde genommen werden, ist das nicht lustig.“ Ihm fehlt der Kontakt zu den Menschen sehr.
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Aktuell werde überlegt, wie man Weihnachten feiert. „Wir wollten eigentlich an verschiedenen Orten der Pfarrei an die frische Luft, z.B. auf den Lahariplatz in Laer. Doch das können wir uns wohl von der Backe putzen.“ Auch mit den Kommunionkindern hätte man gerne die Arbeit aufgenommen...
Pastor und Stadtdechant Michael Kemper – bis Ende Oktober Leiter der Gemeinde Langendreer – steht Pater David nur noch mit einer halben Stelle zur Verfügung. Er ist auch weiter in Langendreer aktiv, zelebriert aber nun künftig auch in Heilig Geist Harpen oder Liebfrauen Altenbochum/Laer.
Helfer gesucht
Das Kirchenfoyer neben dem katholischen Stadthaus wird derzeit umgebaut und zukünftig der Sitz des Citypastoral Projektes Bochum und somit Arbeitsplatz von Michael Kemper sein. „Ich freue mich darauf, zukünftig in einem innovativen Bereich von Kirche tätig zu sein“.
Für diese „zeitgemäße“ Form des Glaubens sucht das Projekt Citypastoral Bochum noch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die Lust darauf haben, „Gott, Glaube und die Welt ins Gespräch zu bringen.“
Michael Kemper wohnt noch immer an der Filialkirche St. Ludgerus in Langendreer. Als größte Herausforderungen während seiner Amtszeit als Pastor in Langendreer benennt Kemper einerseits die Flüchtlingskrise und andererseits die finanziellen Sparvorgaben des Bistums Essen zur Reduzierung der (Kirchen-)Gebäude in Langendreer bis zum Jahr 2030.
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Seit dem 1. November ist Pastor Michael Kemper mit einer halben Stelle nun Leiter der Werkstatt Citypastoral Bochum, die im „Kirchenfoyer“, Huestraße 15, in der Bochumer City beheimatet ist. „Die Aufgabe der Citypastoral ist es, die Menschen zu erreichen, die sich in der Innenstadt bewegen.“ Dazu sollen vor allem „Gesprächs- und Begegnungsangebote“ geschaffen werden.
Zudem bleibt Pastor Michael Kemper Stadtdechant von Bochum und Wattenscheid.
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