Bochum-Laer. Die Bahntrasse des früheren Opel-Werks in Bochum-Laer wird nicht mehr benötigt. Sie soll nun umgebaut werden und eine neue Verwendung finden.
Die ehemalige Opel-Werksbahntrasse in Bochum-Laer wird wiederbelebt – allerdings nicht für den Güterverkehr. In Zukunft soll man dort radeln können. Eigentlich sollte der Regionalverband Ruhr (RVR) die Trasse zum Radweg umbauen. Das Gremium machte jedoch einen Rückzieher und stieg aus. Der Radweg wird dennoch realisiert.
Aus der ehemaligen Opel-Bahntrasse in Bochum-Laer wird ein Radweg
Durch die Aufgabe der Opel-Werksbahntrasse zwischen der Alten Wittener Straße und dem ehem. Kraftwerk Prinz-Regent ergibt sich die Chance, die ca. 4,3 Kilometer lange Trasse zu einem Radweg zu entwickeln. Bei der Entwicklung der Umgebung rechts und links der Trasse wurde der geplante Ausbau zum Radweg bereits berücksichtigt. Im Gebiet Mark 51/7 wurde der Radweg als Verbindungstrasse eingeplant, beim Ausbau der A 448 wurde der Betriebsweg an der Lärmschutzwand als Teilstück des Radweges gedacht und auch bei der Entwicklung der Fläche Prinz Regent wird der Radweg und die Verbindung zum Springorum-Radweg bereits mit geplant.
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Da der RVR aufgabengemäß die Entwicklung und den Ausbau von Radwegen betreibt, hatte die Stadtverwaltung bereits 2016 die Bitte zum Ausbau des Opel-Radweges an den RVR heran getragen. Dieser hatte zwischenzeitlich das Konzept des Regionales Radwegenetzes erarbeitet und verabschiedet, in das der Opel-Radweg schließlich „als überregional wirksam“ aufgenommen wurde.
Trotz dieser guten Voraussetzungen teilte der RVR im Sommer 2019 dann mit, dass der Opel-Radweg aus finanziellen und personellen Gründen nun doch nicht in absehbarer Zeit durch den RVR realisiert werden könne. Da man im Rathaus von der Bedeutung des Radweges überzeugt ist, wird die Realisierung des Opel-Radwegs daher nun durch die Stadt Bochum angestrebt.
Stadt Bochum will Grundstücke kaufen
Da die Deutsche Bahn Immobilien und andere Grundstückseigentümer großes Interesse an der Veräußerung der Bahngrundstücke haben, hat das Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster bereits die Ankaufsverhandlungen aufgenommen. Es ist beabsichtigt, die Grunderwerbs-Verhandlungen bis Ende 2020 abzuschließen.
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Die Politik reagiert erfreut. „Bereits im April 2018 haben wir gemeinsam mit den Grünen gefordert, dass auf der Werksbahntrasse ein Radweg entsteht“, sagt Deborah Steffens, umweltpolitische Sprecherin der SPD im Rat. Der Umbau der Werksbahntrasse zum Radweg ist aus ihrer Sicht gut für den Standort Mark 51/7 und gut für die Umwelt. Mit dem ÖPNV und über Straßen sei das Gelände bereits gut zu erreichen. „Was fehlt, ist eine attraktive Anbindung an das Radwegenetz.“ Der neue Radweg biete genau das.
Er verbindet die Alte Wittener Straße und das ehemalige Kraftwerk Prinz-Regent. Dazu soll er an den Springorum-Radweg und den Parkway Emscher-Ruhr angebunden sein. So wird er Teil eines großen Radwegenetzes. „Das macht es für viele Bochumer attraktiver, mal das Auto stehen zu lassen und das Rad zu nehmen. Und das wiederum entlastet die Straßen und verringert den Schadstoffausstoß“, so Steffens, die sich freut, dass die Stadt das Zepter des Handelns ergriffen hat.
SPD in Bochum-Laer spricht von einem „sinnvollen Lückenschluss“
Freude auch bei der SPD im Bochumer Osten und speziell in Laer. „Das ist nicht nur ein sinnvoller Lückenschluss zwischen den beiden Radwegen Parkway Emscher-Ruhr und Springorum“, sagt Ratsvertreter Stephan Kosel. „So wird auch das Gelände Mark 51/7 vernünftig für die Menschen erreichbar sein, die mit dem Rad zur Arbeit fahren wollen. Ich denke da vor allem an diejenigen, die zwischen der Ruhr-Universität und den Gebäuden, die für die Universität schon gebaut werden, pendeln.“