Bochum. . Sieben Direktkandidaten aus dem Wahlkreis 141 wollen bei der Wahl am 24. September in den Bundestag einziehen. Wir stellen alle vor.
Sieben Direktkandidaten stehen am 24. September im Wahlkreis 141 zur Wahl. Wir haben uns vor der Bundestagswahl mit den Politikern an den Orten getroffen, an denen sie vor einigen Wochen ein Selfie von sich aufgenommen und uns geschickt haben (Selfies am Ende des Artikels).
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Das sind Selfies der Bochumer Bundestagskandidaten
Sevim Dagdelen (Die Linke - Bochum I): "Für mich ist das Bergbaumuseum in Bochum der Erinnerungsort, worum es sich zu kämpfen lohnt. Dieser Ort ist für mich Erinnerung an die lange Geschichte auch der Ausbeutung von Arbeitern und der Verarmungspolitik, die es zu überwinden gilt. Das Bergbaumuseum ist für mich ein Aufruf, heute gegen die Entrechtung von Beschäftigten und eine brutale Klassengesellschaft, in der Armut wieder vererbbar wird, zu streiten. Ansonsten ist es einfach ein schöner Ort, der die Stadt öffnet. Nicht kommerzialisiert. Ein weiter Ort, der einlädt sich nicht-alltägliche Gedanken zu machen."
© Sevim Dagdelen
Klaus Füßmann (FDP - Bochum II): "Vor einem Jahr bin ich von Herne-Mitte nach Sodingen gezogen und wohne nunmehr weniger als zwei Kilometer von der Stadtgrenze nach Bochum-Hiltrop entfernt. Ich habe diesen „Grenzpunkt“ gewählt, weil er deutlich macht, wie nahtlos im Ruhrgebiet eine Großstadt in die andere übergeht. In Herne ist mein Hauptwahlkreis, aber zu Bochum habe ich seit frühester Kindheit (in den 60ern) wegen der Einkaufsmöglichkeiten in Innenstadt und Ruhr-Park, den (Programm-) Kinos, dem Theater, der RUB und (früher auch) dem VFL immer ein besonderes, ein vertrautes Verhältnis gehabt. Ich bin gerne Nachbar!"
© Klaus Füßmann
Christian Haardt (CDU - Bochum I): "Einen Ort habe ich bewusst nicht für das Foto gewählt. Schöne Orte, spannende Gebäude und Landschaften gibt es viele in Bochum, auch einige, an denen ich besonders gerne bin. Wirklich wichtig sind mir aber die Menschen, die sich in Vereinen oder in sonstiger Weise vor Ort einsetzen. Sie sind unsere Stadt und machen sie liebens- und lebenswert. Bei vielen Begegnungen und Gesprächen durfte und darf ich erleben, mit wieviel Freude und Engagement die Menschen unsere Stadt bereichern. Für diese, für die Menschen unserer Stadt, mache ich Politik. Orte mögen schön sein, wichtig sind nur die Menschen."
© Christian Haardt
Olaf in der Beek (FDP - Bochum I): "Der Platz des europäischen Versprechens - für mich Sinnbild dessen was uns nach vorne bringt: Freiheit, Dialog, Gemeinschaft. Das gilt für die Politik, aber vor allem für das tägliche Leben. Damit diese Werte erhaltenbleiben, brauchen wir eine Politik die nach vorne geht, neu denkt. Daran möchte ich mitarbeiten. Für eine Zukunft, in der jeder sein Glück selbst in der Hand hat. Ich glaube eine starke EU und faire Regeln sind dazu von Nöten. Alleine kommen wir nicht weit, nur gemeinsam können wir Großes bewegen. Wie Genscher gesagt hat: Unsere Zukunft ist Europa - eine andere haben wir nicht."
© Olaf in der Beek
Daniel Kleibömer (Die Linke - Bochum II): "Der Bahnhof Langendreer steht für Beharrlichkeit im Umgang mit Industriedenkmälern (Verhinderung des Abriss’ durch die Bürgerinitiative), Vielfalt (Treffpunkt vieler Initiativen und Vereine), heftige politische Auseinandersetzungen Ende der 80er Jahre und legendäre Konzerte wie z.B. mit den Kassierern."
© Daniel Kleibömer
Klaus Leymann (MLPD - Bochum I): "Ich habe bewusst die Bauruine des Opel-Werks gewählt, weil ich dort 26 Jahre am Fließband, als IG-Metall Vertrauensmann und Betriebsrat gearbeitet habe. Sie symbolisiert für mich die Verkommenheit dieses kapitalistischen Systems. Vor allem die kriminelle Energie der Automonopole wie Opel/PSA, VW und anderer und ihre Handlanger in Politik und Gewerkschaftsführung muss Thema im Wahlkampf sein. Umweltvergiftung, Arbeitsplatzvernichtung und Abwälzung der Folgekosten auf die Massen müssen strafrechtlich verfolgt werden. Dafür werde ich unter anderem meine ganze Energie einsetzen. Glück Auf!"
© Klaus Leymann
Wolf-Dieter Liese (AfF - Bochum I): "Das Zeltfestival Ruhr ist für mich in jedem Jahr ein Höhepunkt des Veranstaltungskalenders in Bochum. Der urbane Treffpunkt von Kultur, Kulinarik und Kunsthandwerk inmitten des Naherholungsgebietes am Kemnader See fasziniert mich immer wieder. Darüber hinaus gelingt es den Initiatoren jedes Mal aufs Neue, international angesagte Künstler für diesen Event zu verpflichten, welcher in diesem Jahr nun schon zum zehnten Mal stattfindet. Hier bin ich gern und genieße den kleinen Urlaub zwischendurch."
© Wolf-Dieter Liese
Michelle Müntefering (SPD - Bochum II): "Das Amtshaus in Gerthe: Ob Kunstrasenplatz in Bochum-Harpen oder ein Problem in Hiltrop – hier habe ich auch in meiner Bürgersprechstunde gehört, was die Bochumerinnen und Bochumer bewegt. Außerdem tagt hier die Kommunalpolitik, die ich von Berlin aus unterstütze."
© Michelle Müntefering
Axel Schäfer (SPD - Bochum I): "Ich sitze auf der Bank und höre in Gedanken Tana zu. Wir sind uns 1972 zum ersten Mal begegnet, 30 Jahre später hat sie mich im Bundestagswahlkampf mit einem Solo-Auftritt unterstützt. Mich verbindet mit der großen Schauspielerin viel Menschliches: Wir lieben Kultur, wir mögen Hunde und unser Herz schlägt links. Während Tana im Schauspielhaus wirkte, war ich einige Zeit in der Kulturverwaltung tätig. Wenn ich morgens mit der U-Bahn fahre, begegnen mir immer wieder aufs Neue unterschiedliche Menschen, aber immer begegnet mir Tana Schanzara, als Denkmal und in Erinnerung."
© Axel Schäfer
Frithjof Schmidt (Die Grünen - Bochum I): "Die Jahrhunderthalle, das alte Herzstück des Stahlwerks Bochumer Verein, ist für mich das eindrucksvollste Symbol für den dynamischen Wandel unserer Stadt. Der Weg von einem Zentrum der Kohle-und Stahlproduktion hin zu einem innovativen Standort für Technologie, Wissenschaft und Kultur wird hier besonders intensiv spürbar. Der Westpark ist in City-Nähe auch eine grüne Oase, die ich gerne besuche."
© Frithjof Schmidt
Sabine von der Beck (Die Grünen - Bochum II): "Das Ruhrgebiet ist grün. Mit Parks, Grünflächen, Halden, Rad- und Spazierwegen zwischen überschaubaren Stadtteilen sind wir gegen Klimawandel und Verstädterung besser gewappnet als viele andere Metropolen. Diese „stillen grünen Reserven“, von denen alle etwas haben – Mensch, Natur und Umwelt –, sollten wir gut schützen. Kombiniert mit fairen Kommunalfinanzen zur Entwicklung der Stadtteile „dazwischen“ bringen sie uns nach ganz vorn! Das Selfie mit dem grünen Rund-um-Panorama und der Stockrose habe ich auf dem Tippelsberg gemacht, wo ich meinen Wahlkreis – und darüber hinaus – sehen kann."
© Sabine von der Beck
Peter Weispfenning (MLPD - Bochum II): "Die Zeche Hannover steht für die Bochumer Tradition als Stadt der Berg- und Stahl-, später Autoarbeiter. Und für den gescheiterten Strukturwandel, der uns die hohe Arbeitslosigkeit beschert. Ich bin konsequent für Arbeiterinteressen. Forderungen wie die 30-Stunden-Woche müssen auf Kosten der Profite erkämpft werden. Ich bin radikal links im besten Sinne des Wortes. Den Problemen muss man an die Wurzel des kapitalistischen Gesellschaftssystem gehen."
© Peter Weißpfenning
Armin Wolf (AfD - Bochum II): "Der Markt in Langendreer bildet zusammen mit dem schönen Altstadtbereich das Herz eines eigenen kleinen Städtchens innerhalb Bochums. Mir gefällt die Überschaubarkeit und das Angebot wichtiger Elemente der Nahversorgung. Es ist für eine intakte Sozialstruktur wichtig, dass sich Menschen bei ihren täglichen Erledigungen fußläufig begegnen können. Für mich als geborener Bochumer, der auch sein Wirtschaftsdiplom an der Ruhr-Uni gemacht hat, war in Langendreer oft ein interessantes Angebot zum Ausgehen vorhanden. Ich habe Langendreer ausgesucht, weil es die Vorteile einer Großstadt mit denen einer Kleinstadt verbindet!"
© Armin Wolf
Paul Ziemiak (CDU - Bochum II): "Das 205. Dorffest Harpen spiegelt beispielhaft für viele weitere Feste und Zusammenkünfte das Lebensgefühl von uns in Bochum wieder: Verbundenheit, Tradition, Geschichte, Gesellschaft, Gemeinschaft, das pulsierende Leben, in dem die Generationen zueinanderfinden. Ein Lebensgefühl, das unser aller Miteinander unmittelbar bestimmt, prägt und bereichert, heute mehr denn je. Ein Lebensgefühl, das zu Pflegen und Erhalten ich mir zur Aufgabe mache. Inmitten vieler Bochumer von jung bis alt spüre ich als Politiker neben meiner Verantwortung für diese Menschen auch das Privileg, teilhaben zu dürfen."
© Paul Ziemiak