Bochum. Die Grünen-Politikerin Sabine von der Beck wünscht sich einen größeren Zusammenhalt zwischen den Städten. So werde das Ruhrgebiet zukunftsfähig.
Am Vormittag hat es noch geregnet, jetzt, mittags, haben sich die Regenwolken netterweise verzogen, so dass der Blick von hier oben ein gutes Stück Ruhrgebiet erfassen kann: die Halde Oberscholven in Gelsenkirchen, die Halde Hoheward in Herten, den Oberhausener Gasometer, die Essener Skyline, Wohngebiete in Herne und Recklinghausen, und natürlich Bergbaumuseum und VfL-Stadion. Dazwischen: jede Menge Grün.
Sabine von der Beck hat den Tippelsberg bewusst für das Gespräch ausgewählt.
Die Grünen-Politikerin, die bei der Bundestagswahl für den Wahlkreis Herne/Bochum II kandidiert, hat das grüne Entwicklungspotenzial der Region zu einem ihrer Themen gemacht: Schon jetzt habe das Ruhrgebiet bei der Umweltwirtschaft „die Nase vorn“, sagt sie.
Verbraucherschutz ist ihr wichtig
Man könnte Sabine von der Beck als „pragmatisch grün“ bezeichnen: Durch ihren Umzug vom Kreis Recklinghausen nach Wanne-Eickel hat sie die eigene Klimabilanz „mit einem Schlag deutlich verbessert“ und ihr Haus hat die Familie in Eigenregie energetisch saniert – „dadurch habe ich gemerkt, wo für Verbraucher die Tücken stecken.“
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Der Verbraucherschutz, oder mehr noch die Verbraucherentlastung sind ihr wichtig. Nachhaltige Produkte sollten für jedermann erschwinglich sein, der Markt überschaubarer, meint sie: „Es muss selbstverständlich sein, dass Dinge möglichst optimal entwickelt werden. Damit sollte sich der Einzelne nicht immer wieder auseinandersetzen müssen.“
Mehr Zusammenhalt zwischen den Städten im Ruhrgebiet
Stattdessen müsse die Politik „vernünftige Siegel“ einführen und Standards „langsam aber sicher hochschrauben“.
Nach ihrer persönlichen Beziehung zu Bochum befragt, winkt Sabine von der Beck ab. Sie spricht lieber von ihrer Beziehung zum Ruhrgebiet: als Mitglied der Ruhrstadtinitiative und im Regionalverband Ruhr, als Vertreterin im Verwaltungsrat der Stiftung Kulturhauptstadt RUHR.2010. Die Region habe eine optimale Struktur, um künftige Herausforderungen zu meistern – mit mehr Geld vom Bund, denn der sollte ihrer Meinung nach dringend die Kommunalfinanzen aufbessern. Und mit einem größeren Zusammenhalt zwischen den Städten.