Bochum. Der Herner Politiker (Die Linke) setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein. Er sieht sich als einzige wirkliche Alternative zu seinen Gegnern.
Daniel Kleibömer ist Herner durch und durch. Dort geboren, aufgewachsen und seit jeher politisch aktiv. Man kennt ihn in der Nachbarstadt „wie einen bunten Hund“, sagt der Geschäftsführer der dortigen linken Ratsfraktion.
Hier in Bochum, vor dem Kultur-Bahnhof Langendreer, wird er auch schnell erkannt. Man kennt sich noch von früher, „als es mit den Neuen Sozialen Bewegungen in den 70ern losging“.
In Bochum hat Kleibömer das Abitur gemacht
Wir werden direkt auf eine Tasse Kaffee hereingebeten, obwohl der Bahnhof noch geschlossen hat.
„Mit Bochum verbindet mich meine Zeit am Freiherr-von-Stein Gymnasium, an dem ich mein Abitur nachgeholt habe“, erzählt der 58-Jährige. „An der Ruhr-Uni habe ich später Geschichte und Sozialwissenschaften auf Lehramt studiert“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln, „aber ehrlich gesagt war ich nicht oft da. Ich habe mich zuhause lieber um meine beiden Kinder gekümmert.“
Als die Linke 2007 aus PDS und WASG hervorging, trat er sofort in die Partei ein. „Ich hatte auch ein längeres Zwischenspiel bei den Grünen“, erzählt Kleibömer. Als diese 2001 aber für den Kriegseinsatz in Afghanistan stimmten, war’s das für ihn. Heute links zu sein, bedeutet für den Fußballfan und Schachbegeisterten, „Freiheit zu haben und Freiheit zu gestatten.
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Es geht mir um die Anerkennung aller und ein sozial-gerechtes Miteinander. Man sollte sich selbst dabei auch nicht zu wichtig nehmen.“
Seine Gegenkandidaten bezeichnet er als "profillos"
Kleibömer setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein. Daneben gehören Kinder- und Jugendhilfe zu seinen Hauptthemen. Das Programm seiner Partei unterstützt er „zu 95 Prozent“. Mit der Politik der Parteispitze sei er weitgehend zufrieden. Daniel Kleibömer tritt zum ersten Mal bei einer überregionalen Wahl an – ohne echte Chancen auf einen Sieg. „Ich bin bewusst als Gegenkandidat gegen Ziemiak, Müntefering und von der Beck angetreten. Das sind für mich alles ziemlich profillose Politiker, die keine wirklichen Alternativen anbieten.“