Bochum. Der überzeugte Marxist will den Arbeitern wieder eine Stimme geben und fordert den „echten Sozialismus“ ein. Kanzler will er aber nicht werden.

Schichtwechsel vor dem neuen Warenverteilzentrum von Opel in Langendreer. Die MLPD macht Wahlkampf direkt vor dem Werkseingang. Die Stimme von Peter Weispfenning schallt lautstark durch den mobilen Lautsprecher. Es dauert nicht lange, bis der Werkschutz auftaucht und mit der Polizei droht.

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© FUNKEGRAFIK NRW

„Wir kämpfen hier für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, erklärt der Jurist mit Spezialisierung auf Arbeitsrecht. „Wir sind aber weniger eine klassische Wahlpartei. Wir konzentrieren uns mehr auf die Betriebsarbeit.“ Im Streik um die Werkschließung von Opel im Jahr 2004 hat die MLPD mitgemischt. Weispfenning hat einige Opelaner vertreten, „Anwalt der Herzen haben sie mich genannt“, erzählt er. So richtig kommen die Flyer bei den Arbeitern nicht an, viele gehen genervt vorbei. „Nach der Schicht sind die Kollegen müde und erschöpft“, meint Weispefenning.

Seit 20 Jahren im Zentralkomitee

Seit Mitte der 80er Jahre ist der Organisator der Herner Montagsdemo in der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands. 20 Jahre sitzt er schon im Zentralkomitee. Das ist der Parteivorstand. Den Vorwurf, dass die Partei linksextremistisch sei, weist er zurück. „Das ist eine Erfindung des Bundesverfassungsgerichts, um uns zu beobachten“, sagt Weispfenning. „Wir sind aber radikal und konsequent.“ Meint: Die Partei will „dem Übel an die Wurzel gehen“, wie es im Wahlprogramm heißt, womit das kapitalistische System gemeint ist.

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Die MLPD organisiert deshalb zusammen mit der Internationalistischen Liste, der sich insgesamt 16 Organisationen angeschlossen haben, die Revolution. Immerhin 0,1 Prozent der Wähler wollten das bei der letzten Bundestagswahl ebenso. Aber lohnt der Wahlkampf bei so wenigen Stimmen überhaupt?

Keine Auskunft über Mitgliederzahlen

„Jede Stimme rückt uns mehr in die Öffentlichkeit“, meint der Direktkandidat, der über Mitgliederzahlen keine Auskunft geben möchte. Bundeskanzler in der kapitalistischen BRD will Weispfenning ohnehin nicht werden. Das System bräuchte dazu erst einen Umbau hin zum „echten Sozialismus“.

Drei Fragen in 90 Sekunden an Peter Weispfenning (MLPD)

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