Bochum. Er ist Bundesvorsitzender der Jungen Union. Über Bochum und Herne möchte der frischgebackene Papa und Iserlohner in den Bundestag einziehen.
Paul Ziemiaks Gesicht kennt man. Zumindest, wenn man sich ab und an politische Talkshows wie Anne Will oder Maybrit Illner anschaut. Dort tritt der 32-Jährige in seiner Funktion als Bundesvorsitzender der Jungen Union auf. Aber kennt man Paul Ziemiak auch in Bochum?
Die Frage scheint berechtigt, auch wenn sie der frischgebackene Vater wohl nicht mehr hören kann. Zwar wohnt er in Iserlohn, das sieht der gebürtige Stettiner – der als Kind mit seinen Eltern nach Deutschland kam – aber nicht als Nachteil. „Nicht von hier, aber einer von uns“, lautet ein Motto, mit dem Ziemiak für sich wirbt.
Mittendrin – "bei den Menschen"
Da passt der Ort des Stadtteilspaziergangs. Treffpunkt: an der Vinzentiuskirche in Harpen. Als dort im August das 205. Dorffest gefeiert wurde, war Ziemiak mittendrin – „bei den Menschen“, wie er sagt. Dort wurde auch das Selfie aufgenommen, das unserer Redaktion alle Bochumer Bundestagskandidaten schicken sollten. „Das Foto habe ich bewusst dort gemacht“, sagt er. Nicht vor Bochumer Wahrzeichen wie zum Beispiel dem Förderturm am Bergbaumuseum also.
Auf der Runde durch Harpen wird Ziemiaks Zielstrebigkeit deutlich. Traditionell ist für die CDU im Wahlkreis 141 nicht viel zu holen, trotzdem sagt er: „Ich glaube, dass es möglich ist, auch hier direkt zu gewinnen.“ Und was, wenn er doch nicht die meisten Stimmen holt? Dann stärkt ihm ein sehr guter elfter Platz auf der Landesliste den Rücken. Nach Ingrid Fischbach, die nach fast zwei Jahrzehnten ihre Karriere beendet hat, wird Ziemiak also sehr wahrscheinlich für die CDU in den Bundestag einziehen.
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Als 16-Jähriger hat er im Büro von Fischbach ein Praktikum absolviert. Fremd ist dem Iserlohner das Ruhrgebiet also nicht.
Ziemiak setzt auf Soziale Medien
Im Wahlkampf setzt Ziemiak neben Haustürwahlkampf auch auf die Sozialen Medien. Dort tritt er unter dem Hashtag #KlartextPaul auf: „Ich rede nicht um die Sachen herum.“ Sich selbst beschreibt er als „Berufsoptimist“. Der Wahlkämpfer Ziemiak ist nicht nur im eigenen Wahlkreis unterwegs, sondern als Vorsitzender der Jungen Union bundesweit. Das bedeutet: Wenig Schlaf, viel Arbeit. Dabei solle Letztere nach dem 24. September nicht abreißen: „Nach der Bundestagswahl geht die Arbeit richtig los.“