Bochum. Zum vierten Mal kandidiert Klaus Füßmann für die FDP im Wahlkreis 141. Die Region müsse hipper werden – und weg von der Bergbauromantik.

An der Stadtgrenze zwischen Hiltrop und Herne liegen heruntergekommene Altbauten, die Fassaden immer noch schwarz von Kohlenruß, daneben eine Privatschule, gegenüber ein Bolzplatz. „So ist das Ruhrgebiet“, sagt Klaus Füßmann und lacht – „voller Gegensätze“.

Der FDP-Direktkandidat ist in Herne geboren, seine Mutter stammt aus Bochum. Nun wohnt er nur wenige hundert Meter entfernt von dieser gegensätzlichen Grenze.

Christian Lindner ist ein Grund für Füßmanns Engagement

Bochum und Herne, das sei kein einfaches Pflaster für die FDP. 1983 ist Klaus Füßmann in die Partei eingetreten, nach der Wende von der rot-gelben zur schwarz-gelben Regierung unter Helmut Kohl.

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© FUNKEGRAFIK NRW

Nach 2002, 2005 und 2009 kandidiert er zum vierten Mal für den Bundestag. Auch ein Grund für sein Engagement: Christian Lindner. Den FDP-Spitzenkandidaten hat er bereits als jungen Mann kennengelernt.

Füßmann ist Leiter der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach, der Bildungsstätte der parteinahen Friedrich-Naumann-Stiftung. Lindner absolvierte dort vor knapp 20 Jahren seinen Zivildienst. „Er hatte eine unglaubliche Auffassungsgabe und sehr gute Umgangsformen“, sagt Füßmann, „ungewöhnlich für einen so jungen Mann."

Bochum als Bildungsstandort

Auf dem Spazierweg zu Klaus Füßmanns Wohnsiedlung im Herner Süden, liegt ein Plakat mit Christian Lindners Konterfei im Gebüsch. Früher habe es solche Angriffe häufiger gegeben. Nun „sind die Deutschen so träge, dass sie den Wahlkampf einfach hinnehmen“. Er selbst setzt sich ein für den Bildungsstandort Bochum, für bessere Mobilität und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.

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„Wir haben nach wie vor einen großen Anteil von Menschen, die schwer in den Arbeitsmarkt integriert werden können.“ Was er dagegen unternehmen will? „Ich stehe zu Zeitarbeitsverträgen.“ Und man müsse sich auch von Strukturen abwenden, wenn sie nicht funktionieren. „Wenn die Herner Innenstadt die Kauflast nicht mehr stemmen kann, müssen wir vielleicht eine Wohnstadt daraus machen.“

Das Ruhrgebiet müsse „weg von der Bergarbeiterromantik“ und eine „hippe Region“ werden. Füßmanns Kredo: „Wir müssen uns mehr in Richtung Zukunft wenden.“

Drei Fragen in 90 Sekunden an Klaus Füßmann (FDP)

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