Bochum. Der VfL Bochum will seinen Kader im Januar verstärken. Die Vergangenheit zeigt, dass Wintertransfers durchaus funktionieren können.
Nach 15 Spielen steht der VfL Bochum mit mageren sechs Punkten da. Für die große Aufholjagd in der Bundesliga muss der Tabellenletzte alle Register ziehen. Dazu zählt auch die Verpflichtung neuer Spieler im anstehenden Winter-Transferfenster. Trainer Dieter Hecking und Geschäftsführer Ilja Kaenzig hatten Verpflichtungen zuletzt bereits in Aussicht gestellt.
Die Suche nach echten Verstärkungen gestaltet sich im Winter aber generell schwierig. Von der finanziellen Situation des VfL mal abgesehen, will sich kein Verein von einem Leistungsträger zur Saisonhalbzeit trennen. Wie nahezu alle Klubs haben sich auch die Bochumer immer wieder schwergetan, sich im Januar zu verstärken. Echte Volltreffer hatten Seltenheitswert - doch es gab sie.
VfL-Rückkehrer Andreas Luthe: Glücksgriff dank einer Parade
Ein Glücksgriff der etwas anderen Art war vor einem Jahr die Verpflichtung von Andreas Luthe. Der mittlerweile zurückgetretene Schlussmann kehrte vor einem Jahr als Ersatzkeeper an die Castroper Straße zurück. Die Suspendierung von Manuel Riemann spülte den Routinier im Saisonfinale dann überraschend ins VfL-Tor.
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Nur dreimal stand Luthe nach seiner Verpflichtung zwischen den Pfosten, zwei dieser drei Spiele verloren die Bochumer - eigentlich keine Bilanz eines Volltreffers. Nach dem dritten Einsatz interessierte das aber niemanden mehr. Luthe avancierte im letzten Spiel seiner Karriere zum Relegationshelden von Düsseldorf, als er den ersten Elfmeter der Fortuna hielt. Was für eine Geschichte.
Schlotterbeck war für den VfL Bochum nicht zu halten
Zweifelsfrei erwies sich die Leihe von Keven Schlotterbeck als gutes Geschäft für den VfL. Der Innenverteidiger kam im Januar 2023 für eineinhalb Jahre vom SC Freiburg und entpuppte sich als wichtige Sofortverstärkung. 42 Pflichtspiele bestritt der ältere Bruder von BVB-Profi Nico Schlotterbeck im Bochumer Trikot.
Wie Luthe blieb auch der 27-Jährige vor allem als Relegationsheld im Gedächtnis. Gerne hätten die Bochumer Schlotterbeck über den Sommer hinaus gehalten, eine Festverpflichtung war allerdings nicht zu realisieren. Heute kickt der Abwehrmann für den Ligarivalen FC Augsburg und ist auch dort als Stammspieler gesetzt.
Ebenfalls im Winter 2023 stieß Moritz Broschinski von Borussia Dortmund zum VfL. Auch wenn das jüngste Tor beim 2:0 gegen Heidenheim Hoffnung auf mehr macht, ist die Quote des Mittelstürmers (jeweils fünf Tore und Assists in 55 Spielen) aktuell noch zu wenig für das Prädikat Volltreffer. Broschinski dürfte aber schon jetzt mehr VfL-Anhängern im Gedächtnis bleiben als die kurzen Gastspiele von Pierre Kunde (2023) und Jürgen Locadia (2022).
Zulj und Zoller schossen den Bochum zum Aufstieg 2021
Im Januar 2020 stieß Torjäger Robert Zulj zum damaligen Zweitligisten aus Bochum. Der Österreicher nahm Anlauf in einer sportlich durchwachsenen Rückrunde und schoss die Bochumer danach mit 15 Liga-Toren und 14 Vorlagen zum Bundesliga-Aufstieg 2021. Obwohl Zulj kurz darauf dem Millionen-Lockruf aus Dubai erlag, geht er mit 17 Toren und 19 Vorlagen in 45 Spielen als Top-Wintertransfer in die VfL-Historie ein.
Das gilt auch für Simon Zoller, der ein Jahr vor Zulj vom 1. FC Köln an die Castroper Straße gewechselt war und ebenfalls 15 Tore (zehn Vorlagen) zur Aufstiegssaison 2020/21 beisteuerte. Bochums ZZ-Sturm schoss die zweite Liga seinerzeit kurz und klein. Zoller blieb noch etwas länger als sein kongenialer Nebenmann beim VfL und kam nach 109 Einsätzen auf 33 Tore und 21 Vorlagen.
In den Jahren vor Zollers Verpflichtung gelang dem VfL kein nennenswerten Glücksgriff im Januar. Der heutige RWE-Routinier Thomas Eisfeld bestritt nach seiner Verpflichtung 2015 immerhin noch 124 Spiele für die Bochumer.
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