Bochum. Schal hoch, Bratwurst im Mund: Das Video mit dem VfL-Bochum-Fan während der Grönemeyer-Hymne beim St.-Pauli-Spiel ist ein Internet-Hit. Was sagt er selbst dazu?

Er ist schon noch etwas überrascht, wie verrückt die Internetwelt tickt. Wie viele Menschen ihn mittlerweile gesehen haben. Wie er da steht mit der Bratwurst im Brötchen im Mund, die Serviette säuberlich obendrauf - und den VfL-Schal „Lebenslang VfL“ über Kopf.

Im Rahmen seiner Live-Übertragung hatte der TV-Sender Sky Marco Stefan im Blick, wie er mit der Wurst im Mund die Hymne „Bochum“ zelebrierte vor der Partie gegen den FC St. Pauli am vergangenen Mittwoch. Die Bilder liefen auch über die Stadionanzeige.

VfL Bochum: Fan-Video wird hunderttausende Male abgespielt

Das Video mit Marco Stefan, Edelfan des VfL Bochum, ging viral. Es wurde gepostet in zig sozialen Medien, aufgegriffen von Karikaturist Oli Hilbring (Titel: „Der Bratwurstmann“), veröffentlicht etwa auch auf der offiziellen Instagram-Seite der Bundesliga. Allein hier wurde der Clip mehr als 700.000 Mal angesehen.

„Mit so viel Aufmerksamkeit hab‘ ich nicht gerechnet“, sagt Marco vor der Partie gegen RB Leipzig gegenüber dieser Redaktion. Er lacht. „Hat Glück gebracht, wir haben drei Punkte geholt.“ 1:0.

Der 55-Jährige ist Bochumer durch und durch, VfLer mit Leib und Seele. Seit 1972 hat er fast kein Spiel verpasst, ist mit seiner Frau Claudia, die nach einer Hüftoperation derzeit im Rollstuhl sitzt, bei jedem Heimspiel, bei jedem Auswärtsspiel, bei jedem Trainingslager dabei. Er ist lebenslanges Mitglied, ein besonderes Zeichen der Vereinsliebe, der Vereinstreue. Dauerkarte, Auswärtsdauerkarte - selbstverständlich. In fremde Stadien geht es immer mit dem ZuZ-Fanexpress.

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Marco Stefan erklärt die Würtschen-Nummer: „War spät dran“

Gegen St. Pauli war Anpfiff um 18.30 Uhr - und Marco Stefan spät dran nach der Arbeit. „Ich konnte erst 20 Minuten vor dem Anpfiff im Stadion sein, habe meiner Frau und mir schnell noch zwei Bratwürste geholt“, erzählt Bochums Super-Fan. „Die Echte“ gehört eben dazu. „Dann ging es ganz schnell, ich merkte: Jetzt kommt Grönemeyer. Was soll ich machen?“ schoss es Marco durch den Kopf. „Entweder lege ich die Bratwurst auf die Erde, aber das wollte ich nicht. Also habe ich sie mir schnell in den Mund gesteckt und den Schal nach oben gehalten.“

Denn Herbert Grönemeyers inoffizielle VfL-Hymne „Bochum“, die vor jeder Partie Kult ist im Ruhrstadion, mitzufeiern, und zwar mit erhobenem Schal, das ist Ehrensache - alles andere „keine Option, nicht bei Herbert“, sagt Marco Stefan. Nur mitsingen konnte er diesmal ja nicht. „Ich habe innerlich mitgesungen“, erzählt er lachend. Und danach habe er sich den Schal um den Hals gehängt und seine Stadionwurst „ganz gemütlich gegessen.“

Bratwurstmann VfL Bochum Fan
Marco Stefan mit seiner Frau Claudia Stefan vor dem Spiel gegen RB Leipzig im Bochumer Ruhrstadion. © Funke Medien NRW | Ralf Ritter

Vor dem Spiel gegen Leipzig am Samstag ist er überpünktlich da, steht Marco Stefan wieder hinter seiner Frau ganz nah am Spielfeld, schwenkt den Schal zum Bochum-Lied von Grönemeyer, singt mit Inbrunst mit. Wie, nun ja, fast immer. Ohne Wurst eben. Brachte ja auch ein bisschen Glück. Das 3:3 ist ein Stück Vereinsgeschichte. Und Marco Stefan ist sicher: „Das war sensationell. Wir packen den Klassenerhalt.“

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