Bochum. Welcher Profi des VfL Bochum hat in der bisherigen Saison besonders überzeugt? Wer fällt ab? Das große Halbjahres-Zeugnis.

Lange Zeit enttäuschend, aber zuletzt mit aufsteigender Tendenz: So lässt sich das erste Halbjahr des VfL Bochum zusammenfassen. Und wie schneiden die Profis von der Castroper Straße individuell ab? Wir haben alle Noten der bisherigen 16 Pflichtspiele zusammengerechnet und stellen den Bochumern ein Zwischenzeugnis aus.

So setzen sich die Halbjahres-Noten zusammen

Unsere Reporter bewerten die VfL-Profis in jedem Pflichtspiel in Form einer Einzelkritik. Spieler, die mindestens 30 Minuten zum Einsatz kommen, werden dabei benotet. In diese Übersicht hat es jeder Bochumer geschafft, der mindestens fünfmal benotet wurde.

Patrick Drewes (16 benotete Spiele): 35 Gegentreffer musste der Torhüter in seiner ersten Bundesliga-Halbserie schlucken. An den meisten trug Drewes jedoch keine Schuld. Und womöglich verhinderte er, dass es noch häufiger einschlug. Der Lohn nach einigen guten und vielen durchschnittlichen Auftritten: die Bestnote unter allen Bochumern. Note: 3

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Ibrahima Sissoko (15): Der Zugang entpuppte sich im Laufe der Hinrunde als Verstärkung. Bis sich Sissoko akklimatisierte, dauerte es allerdings einige Zeit. Zum Jahresende drehte er auf und sahnte Einsen gegen Union Berlin und Heidenheim ab. Note: 3,2

Ivan Ordets (7): In den ersten Wochen vermisste die VfL-Defensive Ordets schmerzlich. Zunächst passte sich der Ukrainer dem Niveau der Kollegen an, doch auch er erlebte zuletzt einen Aufschwung mit Top-Leistungen. Note: 3,3

Matus Bero trifft beim ersten Saisonsieg gegen Heidenheim. Der VfL Bochum lebt wieder.
Matus Bero trifft beim ersten Saisonsieg gegen Heidenheim. Der VfL Bochum lebt wieder. © Ralf Ibing/firo Sportphoto | Ralf Ibing

Matus Bero (14): Der Slowake ist ebenfalls Teil der kleinen Gruppe, die sich beim Revierklub positiv hervortat. Gegen Leipzig (4,5) und Frankfurt (5) gehörte Bero zu den Ausfällen, sonst stets zu den besten Bochumern. Mit drei Toren ist er der beste Bochumer Torschütze. Note: 3,4

Felix Passlack (16): Der einzige Feldspieler, der alle Partien von Beginn an absolvierte. Dabei blieb der Außenverteidiger ohne Ausreißer nach oben oder unten. Note: 3,4

VfL Bochum: Myron Boadu ist ein Hoffnungsträger

Myron Boadu (6): Der Stürmer deutete sein Potenzial an und traf in nur sechs Einsätzen häufiger als die übrigen VfL-Angreifer (2 Tore). Dann verletzte er sich. Inzwischen ist Boadu wieder fit und ein Hoffnungsträger für die Restserie. Note: 3,4

Jakov Medic (10): Der nach Saisonbeginn verpflichtete Innenverteidiger entpuppte sich als Verstärkung. Alleine konnte er die Defensive nicht stabilisieren. Zuletzt verlor er seinen Stammplatz. Note: 3,5

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Gerrit Holtmann (5): Der Aufstiegsheld musste die ersten Saisonwochen von der Tribüne aus verfolgen. Nach dem Aus von Peter Zeidler wurde er plötzlich wieder wichtig. Nach der starken Leistung beim 1:1 gegen Leverkusen zum Debüt von Dieter Hecking baute Holtmann wieder ab, kam aber weiterhin zu Einsätzen. Note: 3,6

Tim Oermann (9): Ein weiterer Gewinner des Trainerwechsels. Der junge Verteidiger zeigte im Abwehrzentrum und der rechten Seite Licht, aber auch Schatten. Note: 3,7

Maximilian Wittek ist die Enttäuschung nach dem 2:2 gegen Holstein Kiel anzusehen.
Maximilian Wittek ist die Enttäuschung nach dem 2:2 gegen Holstein Kiel anzusehen. © Ralf Ibing/firo Sportphoto | Ralf Ibing

Maximilian Wittek (14): Der Linksverteidiger legte einen ordentlichen Start in die Saison hin. Beim 2:7-Debakel in Frankfurt erwischte Wittek einen Horrortag (Note 6). In den folgenden Wochen zeigte die Notenkurve nach unten. Vor der Winterpause wieder stabiler. Note: 3,8

Anthony Losilla (13): Auch der Kapitän befand sich im Jahresendspurt im Aufwind. In den Monaten zuvor konnte er nicht an frühere Auftritte anknüpfen - abgesehen vom BVB-Spiel (2,5). Note: 3,9

VfL Bochum: Fünf Spieler im Viererbereich

Philipp Hofmann (13): Der Stürmer war bemüht darum, in schwierigen Situationen voranzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Leistungstechnisch aber oft schwach - mit drei Fünfen und nur einem Saisontor: beim 2:7 in Frankfurt. Note: 3,9

Erhan Masovic (7): Nur ein Schatten des Masovics der Vorjahre. Nach einer Sechs in Frankfurt erhielt der Serbe keine Gelegenheit mehr, seine Notenbilanz aufzupolieren. Unter Hecking spielte er noch keine Minute. Note: 4

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Dani de Wit (8): Der Niederländer sollte den Abgang von Kevin Stöger kompensieren. Bisher fremdelt er aber mit der Bundesliga. Zuletzt war de Wit nur als Joker gefragt. Note: 4,3

Koji Miyoshi (4): Als Last-Minute-Zugang feierte er ein verheißungsvolles Debüt gegen Freiburg (2,5). Danach enttäuschte Miyoshi nur noch. Note: 4,4

Bitterer Moment für den VfL Bochum und Lukas Daschner: Der Angreifer vergibt einen Elfmeter und die Chance auf das 2:2 gegen Hoffenheim. Am Ende verliert der VfL mit 1:3.
Bitterer Moment für den VfL Bochum und Lukas Daschner: Der Angreifer vergibt einen Elfmeter und die Chance auf das 2:2 gegen Hoffenheim. Am Ende verliert der VfL mit 1:3. © dpa | Uwe Anspach

Moritz Broschinski (12): Immer bemüht, scheut keinen Laufweg oder Zweikampf. Aber Broschinski agierte meist unglücklich und blieb vor dem Tor ungefährlich. Vielleicht ändert sich das ja nach seinem ersten Saisontor beim Sieg gegen Heidenheim vor der Winterpause, für den Broschinski seine beste Kritik in dieser Saison erhielt (3). Note: 4,4

Lukas Daschner (5): In seinem zweiten Jahr an der Castroper Straße wartet der Offensivmann weiter auf den Durchbruch. Wenn er randurfte, nutzte er seine Chance nicht. Dazu der bittere Auftritt gegen Hoffenheim, als Daschner nach Einwechslung das Spiel belebte - und dann kurz vor Schluss die Mega-Chance zum Ausgleich per Elfmeter vergab. Note: 4,4

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