Duisburg. Nach langer Verletzungspause gab der Schienenspieler beim 0:0 gegen Fortuna Köln sein vom Trainer gelobtes Debüt in der Startelf.

Es ist vier Wochen her, da kam Joshua Bitter zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz für den Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg. Trainer Dietmar Hirsch wechselte den Rechtsverteidiger nach 60 Minuten in der ersten Runde des Niederrheinpokals gegen Blau-Weiß Dingden (9:0) ein. Der Coach freute sich über das Comeback, merkte aber an: „Man braucht jetzt Rhythmus. Aber es ist schwer, ihm Rhythmus zu geben, wenn die anderen in der Abwehr so gut spielen.“ Nach vier Siegen in der Liga, alle ohne Gegentor, schien der Bedarf an weiteren Abwehrspielern begrenzt.

Mehr zum MSV Duisburg

Hirsch sagte aber (ver-)tröstend: „Wir werden ihn auf jeden Fall in der langen Saison brauchen.“ Zwei Spiele ohne Sieg und vier Gegentore später wurde Bitter benötigt, weil er nach Überzeugung des Trainers „auf jeden Fall Qualität und Mentalität reinbringt“. Der 28-jährige Abwehrmann aus Schalker Schule kam beim 0:0 am Samstag bei Fortuna Köln zu seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison. Über 70 Minuten arbeitete Bitter auf der rechten Seite. Das Debüt kam nicht ganz überraschend. Bereits vor der Partie hatte Hirsch angedeutet, dass er auf Männer mit Erfahrung und Ruhe am Ball zähle. Namentlich nannte er Bitter und Kilian Pagliuca.

MSV Duisburg: Trainer Hirsch lobt Bitter

Nach der Partie in Köln war der Coach voll des Lobes für Bitter: Die Leistung des Schienenspielers auf der rechten Seite nannte er „sehr gut. Ich bin sehr zufrieden“. Er fügte hinzu: „Er ist ein erfahrener Spieler, der uns mit seiner Dynamik und seiner Einstellung zu seinem Sport unheimlich hilft.“ Dann schob der Coach einen interessanten Satz nach, der ein bisschen ans Grübeln bringt: „Da kann sich mancher einer echt eine Scheibe von abschneiden, das muss ich ganz ehrlich sagen.“

Auch interessant

Aber zurück zum Debüt von Joshua Bitter. Der Abwehrmann gehört zu den tapferen Fünf. Nicht mehr Spieler erhielten eine Weiterbeschäftigung über die katastrophale Drittliga-Saison hinaus. In diesem Quintett nimmt Bitter zudem eine Sonderstellung im Sinne von „extra-tapfer“ ein. Zum Ende der vergangenen Spielzeit zog er sich eine Knieverletzung zu. Als die Kollegen das Projekt Wiederaufstieg im Kollektiv angingen, lief Bitter nebenher. Das Fachwort lautet: Individualtraining. Erst nach dem Saisonstart konnte er mit der Mannschaft üben. Als „lange Leidenszeit“ beschreibt er diese Wochen der beruflichen Wiedereingliederung.

„Nach vorne haben wir als Mannschaft vielleicht ein bisschen wenig gemacht. Da hätten wir ein bisschen zwingender sein müssen. Da hätte ich mich vielleicht auch ein bisschen mehr einschalten müssen.“

Joshua Bitter
MSV-Abwehrspieler

Entsprechend zufrieden blickte er auf seinen ersten Startelf-Einsatz zurück: „Es war schön, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“ Auf die Frage, was er bereits gut gemacht habe, muss Bitter ein bisschen überlegen: „Ich glaube, wir haben es heute als Team defensiv ordentlich gemacht. Da habe ich bestimmt auch einen Teil beigetragen. Im Großen und Ganzen war das für das erste Spiel nach langer Zeit ganz in Ordnung.“

Da kamen die Gegner noch aus ganz Deutschland: Joshua Bitter (Mitte) im Drittliga-Spiel gegen die SpVgg Unterhaching.
Da kamen die Gegner noch aus ganz Deutschland: Joshua Bitter (Mitte) im Drittliga-Spiel gegen die SpVgg Unterhaching. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Was er aber auch weiß und will: Es geht noch besser. „Topform ist das jetzt noch nicht“, sagte er schmunzelnd. „Aber die Fitness und die Spielpraxis holt man sich über die Spiele. Dann fluppt das alles ein bisschen besser.“ Rückblickend auf die Partie bilanzierte er: „Nach vorne haben wir als Mannschaft vielleicht ein bisschen wenig gemacht. Da hätten wir ein bisschen zwingender sein müssen. Da hätte ich mich vielleicht auch ein bisschen mehr einschalten müssen.“

Auch interessant

Hirsch sieht das ganz ähnlich: „Er war ein paar Monate raus. Ich glaube, wenn er mehr Rhythmus hat, wird er vor allem mehr Aktionen nach vorne machen.“ Gegen Fortuna habe er sich vor allem um die Defensive gekümmert. Fehlerfrei sei er beim „Putzdienst“ geblieben. „Das andere wird sich im Laufe der Spielzeit, die er bekommt, entwickeln. Davon bin ich überzeugt.“

Am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück bekommt der Mann im verteidigenden Außendienst vermutlich die nächste Einheit in Sachen Spielpraxis. Dann sind seine offensiven Qualitäten deutlich mehr gefragt. Gegen den Tabellenfünfzehnten mit nur fünf Punkten auf dem Konto wird es für das Team als Leistungsnachweis nicht genügen, wenn der Trainer sagt: „Wir standen gut. Das war erst mal das Wichtigste, dass wir die Null halten.“ Da hörte man dann schon lieber den Satz: „Wir haben jetzt wieder ein Heimspiel und werden da mit Sicherheit auch offensiv auftreten.“ Joshua Bitter kann und soll „mit seiner Dynamik“ seinen Beitrag dazu leisten.