Duisburg/Hamminkeln. Der MSV Duisburg braucht im Pokal-Erstrundenspiel bei Landesligist Dingden ein bisschen Anlauf. Nach dem Wechsel rollt es aber.
Pflicht mehr als erfüllt. Der Fußball-Regionalligist MSV Duisburg zog am Dienstagabend durch ein 9:0 (1:0) bei Blau-Weiß Dingden in die zweite Runde des Niederrheinpokals ein. Die Meidericher ließen vor knapp 3000 Zuschauern den Landesligisten eine halbe Stunde mitspielen und klärten dann wie auf Schienen die Fronten. Die zweite Halbzeit wurde zum Schützenfest. Die nächste Runde im Landespokal wird bereits am Mittwoch ausgelost. 32 Mannschaften sind dann noch im Topf.
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Dietmar Hirsch rotierte zum Pokalauftakt wie der Betreiber eines Kettenkarussells auf der Kirmes. Gegenüber dem 2:0-Sieg über Eintracht Hohkeppel veränderte der Coach die Startelf auf gleich neun Positionen. Lediglich Tobias Fleckstein und Leon Müller waren bereits am Freitagabend beim Einlauf gefragt. Torwart Kevin Kunz kam zu seinen ersten Pflichtspielminuten überhaupt in dieser Saison. Tobias Fleckstein übernahm für Alexander Hahn die Rolle des Kapitäns.
Hirsch hatte im Vorfeld deutlich gemacht, dass er von der Qualität der Ersatzspieler überzeugt sei. Ohnehin gehe es im Pokal nicht um die Aufstellung, sondern um die Einstellung. Die Partie auf der fein herausgeputzten Platzanlage des Landesligisten sollte nur der Beginn einer langen Reise sein. Fünf weitere Siege, und der MSV stellt nach 2018 wieder den Niederrhein-Pokal in die Vitrine und steht nach 2020 wieder im DFB-Pokal. Diesen Plan formulierte der Coach.
Was den Vergleich Blau-Weiß gegen Weiß-Blau auf den Rängen angeht, so darf man von einem Unentschieden sprechen. Die Hausherren konnten immerhin für sich reklamieren, dass ihr Bürgermeister Bernd Romanski zum sportlichen Abendtermin gekommen war. Der Bürgermeister bekam die einzigen Pfiffe des Abends ab. Er hatte sich vor dem Spiel als Schalke-Fan geoutet. So etwas hört der Meidericher an sich gar nicht gern.
Fakhro trifft für den MSV Duisburg, doch das Tor zählt nicht
Als der Ball dann endlich rollte, lag er auch gleich im Tor. Malek Fakhro verwertete ein Zuspiel von Luis Hartwig fachgerecht, aber eben nicht regelkonform. Schiedsrichter Marten Kaufels pfiff den Treffer wegen einer Abseitsstellung ab. Danach folgte der Favorit mit neuer Formation der bekannten Vorgehensweise. Das Motto: Initiative ist etwas, das man dem Gegner überlässt. Dingden sammelte in den ersten 25 Minuten drei Ecken ein und tummelte sich munter in der Hälfte der Zebras. Aber auch das ist bekannt: Die MSV-Abwehr steht. Torwart Kevin Kunz musste nur einmal einen langen Arm machen.
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Die Zebras kamen lediglich zu einer guten Chance, als Luis Hartwig lieber selbst neben das Tor schoss, statt den freistehenden Fakhro zu bedienen. Der Mittelstürmer zeigte sich wenig amüsiert. Hartwig prüfte nach 35 Minuten mit einem Schuss das erste Mal Torwart Johannes Buers. Es war keine schwere Prüfung.
Inzwischen hatte der Gast dann doch das Heft in die Hand genommen. Nach 40 Minuten war die Eckenbilanz ausgeglichen. Nach 45 Minuten stand es 1:0. Praktisch mit dem Pausenpfiff hatte Jihad Boutakhrit nach einer Flanke von Hartwig zunächst mit seinem Kopfball den Torwart zu einer starken Parade gezwungen. Den Abpraller staubte er dann selbst ab. Mit dem Tor hatten die beiden Zebras ihre Schuldigkeit getan.
Drei Wechsel beim MSV Duisburg zur Pause
Hirsch wechselte Jakob Bookjans und Jan-Simon Symalla ein. Jesse Tugbenyo machte für Patrick Sussek Platz. Kaum im Spiel, sorgte Bookjans mit einem Schuss vom Strafraum-Eck für das 2:0 und die Vorentscheidung. Uzelac legte nach einer Bookjans-Ecke das 3:0 (57.) nach. Es wurde gejubelt, aber vielleicht nicht so sehr wie eine Minute zuvor: Da gab Joshua Bitter nach langer Verletzungspause sein Comeback. Der Rechtsverteidiger kam für Moritz Montag.
Patrick Sussek (61., 70.) und Jonas Michelbrink (64., 77.), Symalla (78.) und Bookjans (85.) machten den Erfolg des Viertligisten über den Gastgeber aus der sechsten Klasse mehr als deutlich. Die Zebras ersparten den wirklich guten Gastgebern eine zweistellige Niederlage. An diesem entspannten Fußball-Abend blieb nur eine Frage offen: Werden die Meidericher auch im fünften Pflichtspiel in Folge die Null stehen lassen? Aus eigener Kraft gelang das nicht. Der Pfosten musste nach einem Schuss von Robin Volmering (68.) helfen. Nach Abpfiff gab es freundlichen Beifall.
Die Statistik
Blau-Weiß Dingden: Buers – Görkes (62. Matties Volmering), Robin Volmering, Leyking, Tulgay (87. Moschüring) – Gurny, Juch (55. Beckmann) – Hoffmann (70. Hahm), Bugla, Haffke (80. Schneiders) – Salman.
MSV: Kunz – Montag (60. Bitter), Uzelac, Fleckstein (66. Yavuz), Göckan – Tugbenyo (46. Symalla), Michelbrink, Müller – Hartwig (46. Sussek), Fakhro, Boutakhrit (46. Bookjans).
Schiedsrichter: Kaufels (Nieukerk).
Tore: 0:1 Boutakhrit (45.), 0:2 Bookjans (47.), 0:3 Uzelac (58.), 0:4 Sussek (61.), 0:5 Michelbrink (64.), 0:6 Sussek (70.), 0:7 Michelbrink (77.), 0:8 Symalla (78.), 0:9 Bookjans (86.).
Zuschauer: 2900.
So geht’s in der Liga weiter: SC Paderborn 07 II – MSV Duisburg (Fr., 23. August, 19 Uhr, Home Deluxe Arena).