Duisburg. Mit 15.286 Besuchern im Schnitt steht der MSV im Ranking aller fünf Viertliga-Gruppen deutlich an der Spitze. Erwartungen übertroffen.

6099 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten am vergangenen Freitag in der Fußball-Regionalliga Nordost das 2:2 zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FSV Luckenwalde. Das war der zweitbeste Besuch aller Viertliga-Spiele bundesweit. An der Spitze rangierte, wieder einmal, der MSV Duisburg.

Die Zebras konnten beim 3:1-Sieg über Borussia Mönchengladbach II 15.711 Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena begrüßen. Das sorgte am Sonntag auch bei Ex-MSV-Keeper Georg Koch für eine Gänsehaut. „Auch wenn das schon länger zurückliegt: In der 2. Bundesliga hatten wir damals nicht immer so eine fantastische Atmosphäre“, so Koch, der von 2004 bis 2007 für die Meidericher spielte.

Gegen die Gladbacher, die gerade einmal 61 Gästetickets erworben hatten, verbuchte der MSV den viertbesten Besuch in dieser Saison. Die Bestmarke stellte der Klub beim ersten Heimspiel gegen Türkspor Dortmund (18.085) auf. Gegen den SC Wiedenbrück (13.078) erzielte der MSV die geringste Zuschauerzahl. Insgesamt 107.005 Besucher (15.286 im Schnitt) verfolgten die bisherigen Heimspiele des Drittliga-Absteigers. Schlusslicht in der Regionalliga West ist der SV Eintracht Hohkeppel, der in Düren kickt, mit einem Schnitt von 343 Zuschauern.

Bundesweit liegt der FC Carl Zeiss Jena mit einem Schnitt von 7649 Zuschauern auf Rang zwei. Den geringsten Schnitt der Liga weist die U 23 der KSV Holstein Kiel (179) auf. Die am schlechtesten besuchte Mannschaft, die keine Reserve eines Profiklubs ist, ist das Team des FC-Astoria Waldorf. Die Partien des Südwest-Klubs im Dietmar-Hopp-Stadion sahen 234 Menschen im Schnitt.

Die starke Unterstützung der Fans bedeutet für den MSV einen warmen Geldsegen. Der Klub hatte nach dem Abstieg aus der 3. Liga konservativ kalkuliert – im höheren vierstelligen Bereich. In der Rückrunde könnte der Trend anhalten: Attraktive Gegner wie Rot-Weiß Oberhausen, der Wuppertaler SV und der KFC Uerdingen schlagen erst 2025 an der Wedau auf.

„Ich glaube, in der Kreisliga C läuft es besser als hier.“

Christopher Schorch
Sportchef des 1. FC Bocholt, über die Bedingungen in Hagen

Das Spiel zwischen Türkspor Dortmund und dem 1. FC Bocholt am vergangenen Samstag sahen 520 Fans. Der Aufsteiger feierte seine Premiere im Hagener Ischelandstadion. Ex-MSV-Spieler Christopher Schorch, Sportchef bei den Bocholtern, feierte nur den 4:2-Sieg seines Teams, beklagte ansonsten die schlechten Wettkampfbedingungen. „Ich glaube, in der Kreisliga C läuft es besser als hier“, sagte Schorch gegenüber dem Bocholter Borkener Volksblatt. Das Match begann aufgrund von Problemen mit den Tornetzen mit 45-minütiger Verspätung. Auf dem Platz soll Hundekot gelegen haben, zudem soll eine Ersatzbank kaputt gewesen sein, wie die Zeitung berichtet. Der MSV wird Ende Januar in Hagen gegen Türkspor am Ball sein.

Abwehr ist das Prunkstück des MSV Duisburg

Der MSV Duisburg steht auch aufgrund seiner starken Abwehr an der Spitze der Regionalliga West. Nur elf Gegentore sind der Bestwert in der Staffel. Während es beim 4:2-Sieg in Bocholt den ein oder anderen Wackler in der Meidericher Defensive gab, beeindruckte das Team beim Erfolg gegen die hoch eingeschätzten Mönchengladbacher mit einer starken Defensivleistung. Abgesehen vom Gegentor ließ die Reihe um Abwehrchef Alexander Hahn kaum etwas zu.

Bedingungsloser Einsatz in der Defensive: Die Abwehr um Alexander Hahn ist das Prunkstück des MSV Duisburg.
Bedingungsloser Einsatz in der Defensive: Die Abwehr um Alexander Hahn ist das Prunkstück des MSV Duisburg. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Mit elf Gegentreffern liegt der MSV in der Gesamtstatistik aller fünf Regionalligen auf Platz drei. Nur Lok Leipzig steht mit nur acht Gegentreffern besser als die Zebras da. Die Sachsen dominieren die Nordost-Staffel mit zehn Punkten Vorsprung vor Drittliga-Absteiger Hallescher FC. Dabei macht es der HFC defensiv bei 23:10 Toren auch gut. Der Blick in diese Gruppe offenbart zudem Kurioses. Daniel Adamczik, Torhüter des Chemnitzer FC, musste erst neunmal hinter sich greifen. Bundesweit ist das der zweitbeste Wert. Aber eine schlagkräftige Offensive ist dann auch entscheidend. Chemnitz belegt mit 7:9 Toren einen Abstiegsrang.

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In der Südwest-Liga liegt der FSV Frankfurt mit 15 Gegentreffern gemeinsam mit Kickers Offenbach und dem SV Barockstadt Fulda-Lehnerz vorne und steht an der Tabellenspitze. Der SV Meppen ist in der Nord-Liga mit einem Bestwert von 13 Gegentoren Fünfter. In der Bayern-Liga belegt der SV Illertissen (14 Gegentreffer) den vierten Tabellenplatz.