Duisburg. Niederlage in Paderborn könnte dem Mittelfeldspieler am Freitag zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Regionalliga verhelfen.
Am Dienstag hat Trainer Dietmar Hirsch seine Zebras gleich zweimal auf dem Trainingsplatz gesehen. Nach der ersten Saisonniederlage und dem anstehenden Heimspiel am Freitag gegen Fortuna Düsseldorf II (19.30 Uhr) will der Coach seinen Fußball-Regionalligisten wieder in die Spur bringen. Das wird für das Heimspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena unter Umständen nicht reichen. Die Elf muss eine neue Spur verfolgen.
Denn die 1:2-Niederlage offenbarte eine Schwäche der Zebras: Die Spielentwicklung bei eigenem Ballbesitz könnte erfolgversprechender sein. Trainer Hirsch hatte vor der Saison Heavy-Metal-Fußball versprochen. Offensiv klang der Vortrag bei der U 23 eines Zweitligisten verdächtig oft nach Fahrstuhl-Musik. Dass die Meidericher sich schwerer tun, den Ball als Freund zu betrachten, fiel bereits gegen Hohkeppel oder in Oberhausen auf. Zu meckern gab es da nichts. Wer siegt, hat Recht. Punkt und Ende. Den Verantwortlichen bei den Zebras blieb der Mangel gleichwohl nicht verborgen.
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Kaderplaner Chris Schmoldt geht davon aus, dass ein Trainingsschwerpunkt in dieser Woche der gepflegtere Umgang mit dem Spielgerät sein wird. Linksaußen Patrick Sussek hatte bereits nach den vier Siegen in Serie selbstkritisch angemerkt: „Wir haben als Team auch nicht die besten Spiele gezeigt.“ Er fügte hinzu: „Spielerisch ist noch einiges zu verbessern. Das wissen wir auch.“ Allerdings gilt ebenfalls: Nach einem so großen Umbau, wie ihn der MSV erlebte, kann niemand erwarten, dass die Mannschaft von Beginn an als eingeschworene Einheit durch die Klasse pflügt. Auch Heavy Metal muss man üben.
Durch den fünften Sieg in Folge der Kölner Fortuna und angesichts des Spitzenspiels in der Südstadt nach der Länderspielpause erfährt die Partie gegen Düsseldorf am Freitag eine Aufwertung. Drei Punkte wären nicht nur schön. Sie sind auch wichtig. Dafür braucht es mehr Spielwitz. Zünden kann und darf der über personelle Veränderungen.
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Christoph Gebhard, der für diese Redaktion die Partien analysiert, hatte aus dem Paderborn-Spiel herausgelesen: Der MSV habe ein konstruktives Kombinationsspiel versucht. Es habe aber an Harmonie und Sicherheit gefehlt. „Zudem schien die Spielerwahl nicht hundertprozentig schlüssig für diesen Spielansatz“, fasste Gebhard zusammen. Es mangelte an kreativen Köpfen. Der Trainer ist nun allerdings in der Lage, einen kreativen Kopf zu bringen. Und der brennt auch auf seinen Einsatz: Jonas Michelbrink.
Der Mittelfeldspieler war bereits in der Drittliga-Mannschaft ein einäugiger König. Mit einigem Stolz verkündete der MSV, dass es gelungen sei, den 23-Jährigen zu einem persönlichen Abstieg in die Regionalliga zu bewegen. Der Mann fürs zentrale Mittelfeld hatte ebenfalls Aussichten, durch einen Vereinswechsel die Klasse zu halten. Er entschied sich aber für den MSV und die vierte Liga. Chris Schmoldt sieht in ihm einen Spieler, „der durch eine Körperbewegung Räume schaffen und eine neue Spielsituation schaffen kann.“
Das kann und muss er nun zeigen. Für sich und für die Mannschaft. Denn der Kicker, für den Ballbesitz keine Bürde darstellt, will sich in dieser Saison ins Schaufenster stellen. Der MSV hatte aus seiner Sicht dafür ein besonders großes. Mögliche Kunden sehen ihn aber nur, wenn er spielt und wenn er dann gut spielt.
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Bislang stand er nur im Pokal gegen Blau-Weiß Dingden (9:0) in der Startelf. Hirsch beurteilte seine Leistung knapp: „Er hat nach längerer Zeit das erste Mal von Anfang an gespielt. Er hat gut gespielt und zwei Tore gemacht.“ Dann sprach er über das Comeback von Joshua Bitter. In den Partien zuvor fiel Michelbrink erkrankt aus. In Paderborn brachte ihn Hirsch erst in der Schlussphase. Das Talent musste sich dem Gesetz der Serie beugen. Vier Siege in Serie waren ein gutes Argument, die Finger von Wartungsarbeiten im Maschinenraum zu lassen. Schmoldt: „Er musste sich hinten anstellen.“ Und hat das auch klaglos getan. Jetzt allerdings könnte der Zeitpunkt gekommen sein, endlich aus der Reihe zu tanzen.