Duisburg. Das Bewerberteam beim MSV Duisburg um Thomas Maaßen stellte sich bei einer Pressekonferenz vor. Auch Unternehmer Jörg Dahms äußerte sich.

„Ganz oben“ erklärte Thomas Maaßen am Dienstag, was er künftig als Präsident des MSV Duisburg erreichen will. Das „Team Zukunft“, das am 23. Juli bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Zebras für die Vorstandsposten kandidieren wird, stellte sich in einem Raum auf der fünften Etage des Intercity-Hotels am Hauptbahnhof vor. Maaßen, Kai-Uwe Otto, Andreas Tappe und Jörg Dahms trugen einheitlich weiße Hemden. Die Botschaft: Unbelastet soll es beim MSV mit diesen Herren in eine bessere Zukunft gehen.

Kritiker merkten zuletzt an, dass Thomas Maaßen gar nicht so unbefleckt in die Kandidatur reingegangen sei – immerhin sei er als Verwaltungsrat und Aufsichtsrat am Niedergang des MSV in den letzten Jahren beteiligt gewesen. Auf die entsprechende Frage war der 64-Jährige auf der Pressekonferenz vorbereitet. Nach dem Zwangsabstieg habe er beim MSV viel erreichen können, die letzten vier Jahre seien hingegen schwierig gewesen. Maaßen: „Ich bin nicht ohne Grund aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden. Ich wollte ein paar Sachen nicht mehr mittragen.“

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MSV Duisburg: Jörg Dahms will mitmachen

Mit der Vergangenheit will sich die Gruppe um Maaßen nicht mehr befassen. Es geht um die Zukunft – und die will Jörg Dahms mitgestalten. Der Geschäftsführer der Triopt-Gruppe hatte sich erst kürzlich dem Kandidatenteam angeschlossen. Zuvor war er bereits mit MSV-Präsident Ingo Wald im Austausch gewesen. Da soll es nur um ein Sponsoring beziehungsweise um den Erwerb von Anteilen gegangen sein. „Ich möchte aber mitarbeiten“, sagte der 51-Jährige. Jetzt soll die aktive Arbeit im Vorstand im Fokus stehen. Bringt der neue Mann auch Geld mit? Dahms, der sich beim MSV schwerpunktmäßig im IT-Bereich einbringen will, antwortete vage: „Es ist alles möglich.“

„Die Stadt ist sehr offen für eine Veränderung, wird aber kein Team unterstützen.“

Thomas Maaßen
MSV-Präsidentschaftskandidat

Um die Finanzen und die Wirtschaftlichkeit würde sich Thomas Maaßen als Präsident kümmern wollen. Dabei will er auch lokale Unternehmen, die noch nicht oder nur wenig beim MSV engagiert sind, verstärkt ansprechen. Das Verhältnis zu den Sponsoren und Investoren Schauinsland-Reisen und Capelli sei gut, so Maaßen. Kai-Uwe Otto schob nach: „Es ist sehr gut.“ Entsprechende Gespräche habe es bereits gegeben. Die Zusammenarbeit mit Sportfive wird noch nicht kurzfristig auf dem Prüfstand stehen, der Vertrag mit dem Vermarkter läuft noch bis 2029. Maaßen lobte am Dienstag die Arbeit des MSV-Partners, sagte aber auch: „Es stellt sich die Frage, ob das für den MSV der optimale Vermarkter ist.“ Ohnehin stehe jeder Vertrag am Ende einer Laufzeit auf dem Prüfstand.

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Auch mit Oberbürgermeister Sören Link und DVV-Chef Marcus Wittig, gleichzeitig Vorsitzender des MSV-Aufsichtsrates, habe schon ein Austausch stattgefunden. Thomas Maaßen: „Die Stadt ist sehr offen für eine Veränderung, wird aber kein Team unterstützen.“ Bislang haben zwei Bewerberteams ihre Kandidaturen offiziell eingereicht. Am Montag hat sich die Gruppe „Zebras. Wir. Zusammen“ mit Spitzenkandidat Sebastian Paradis und Ex-MSV-Geschäftsführer Bernd Maas offiziell präsentiert. Präsident Ingo Wald hält sich bezüglich einer erneuten Kandidatur weiterhin bedeckt. Thomas Maaßen wünscht sich hier indes zügig Klarheit: „Ich erwarte, dass er sich bald verbindlich äußert.“

Thomas Maaßen will beim MSV Duisburg einen deutlichen Mitglieder-Zuwachs erreichen.
Thomas Maaßen will beim MSV Duisburg einen deutlichen Mitglieder-Zuwachs erreichen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Am Ende könnten sich die Wald-Kritiker bei der Versammlung gegenseitig die Stimmen wegnehmen, wovon der amtierende Vereinschef profitieren könnte. Das ist aus Sicht des Maaßen-Team zumindest nach offizieller Lesart kein Problem. Andreas Tappe sagte dazu im Rahmen der Pressekonferenz: „Es ist gut, dass es mehrere Teams gibt. Das zeigt, dass sich viele Menschen Veränderungen beim MSV wünschen.“

MSV Duisburg: Michael Preetz soll der starke Mann bleiben

Ein Kernthema der Gruppe ist, dass der MSV mehr Strahlkraft erhalten soll. „Der Verein muss sich deutlicher in der Stadt einbringen, er muss sichtbarer werden“, so Kai-Uwe Otto, der sich im Falle einer Wahl um die Mitglieder kümmern möchte. Das Team strebt einen deutlichen Zuwachs an. Derzeit gehören rund 8600 Menschen dem MSV an. Thomas Maaßen nannte am Dienstag 20.000 Mitglieder als Zielmarke, die der MSV mittelfristig erreichen müsste. „Wenn man für die Stadt brennt, brennt man für den MSV“, unterstrich Kai-Uwe Otto.

Unabhängig vom Wahlausgang soll Michael Preetz der starke Mann beim MSV Duisburg bleiben.
Unabhängig vom Wahlausgang soll Michael Preetz der starke Mann beim MSV Duisburg bleiben. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Im Falle einer Wahl des Teams Zukunft soll Geschäftsführer Michael Preetz der starke Mann beim MSV bleiben und die entsprechenden Entscheidungen, zum Beispiel bei der Trainerfrage, treffen. Thomas Maaßen: „Das sagt schon allein die Bezeichnung des Postens aus. Ein Geschäftsführer führt die Geschäfte.“