Witten. Die Judoka der Sport-Union Annen wollen in der neuen Bundesliga-Saison eine gute Rolle spielen. Über welchen Top-Transfer sich die Wittener freuen.

Mit dem Abschneiden in der Bundesliga konnten die Judoka der Sport-Union Annen im vorigen Jahr überhaupt nicht zufrieden sein. Weil immer wieder wichtige Kämpfer aus verschiedensten Gründen ausfielen, war letztlich mehr als Rang vier in der Nord-Staffel des Oberhauses nicht drin. Das war so gar nicht nach dem Geschmack der Wittener. Kein Wunder also, dass man sich für die Saison 2025 deutlich mehr vornimmt. Dabei mithelfen soll unter anderem ein Nationalkader-Athlet, der gewissermaßen kurz vor Toresschluss noch an den Kälberweg wechselte.

„Wir haben uns lange schwergetan, uns angemessen zu verstärken. Es waren zwar einige vielversprechende Gespräche dabei, am Ende jedoch haben sich unsere Kandidaten entweder entschieden, bei ihren Clubs zu bleiben oder zu anderen Vereinen zu wechseln - da hat dann sicher auch das Geld eine Rolle gespielt“, sagt Stefan Oldenburg, neben Marcel Haupt einer der beiden verantwortlichen Trainer der SUA-Judoka.

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SU Annen kann eine ganz wichtige Baustelle im Kader schließen

Doch ab und an ist man gut beraten, auf eine glückliche Fügung zu warten. „Einen Tag vor dem Ende der Wechselfrist haben wir dann doch noch Glück gehabt - das war natürlich ein großartiger Coup für uns“, so Oldenburg. Denn ausgerechnet ein Top-Athlet des Deutschen Meisters Remscheider TV konnte sich nicht auf eine weitere Zusammenarbeit mit den Bergischen einigen. „Wir haben kurzfristig den Hinweis bekommen, noch einmal Kontakt zu Alexander Gabler aufzunehmen - und das hat dann tatsächlich noch geklappt.“ Der 26-Jährige, seit Jahren einer der besten deutschen Judoka in der 73-Kilo-Klasse, war offenbar unzufrieden mit seinem Engagement bzw. mit seinen geplanten Einsatzzeiten in Remscheid und entschloss sich zu einem Tapetenwechsel.

„Das war dann zwar so kurzfristig noch mal viel Arbeit für unseren Vorstand, für Alexander die Startberechtigung zu bekommen, aber es hat noch gereicht. Ringo Wittig und Michael Hertlein haben da ganze Arbeit geleistet. Er ist für uns ein ganz wichtiger Zugewinn“, freut sich Oldenburg über den Transfer des zweimaligen Deutschen Meisters, der auch auf internationalem Terrain schon Medaillen gesammelt hat. „Bei uns wird er in der Bundesliga in der 81-Kilo-Klasse kämpfen. Damit konnten wir eine der großen Baustellen schließen.“

„Das war dann zwar so kurzfristig noch mal viel Arbeit für unseren Vorstand, für Alexander die Startberechtigung zu bekommen, aber es hat noch gereicht. Er ist für uns ein ganz wichtiger Zugewinn.“

Stefan Oldenburg,
Trainer des Bundesligisten SU Annen, über den Transfer von Alexander Gabler

Los geht‘s für die Annener Judoka in der Bundesliga am 12. April ausgerechnet daheim gegen Titelverteidiger Remscheider TV. Die weiteren Termine: 26. April beim UJKC Potsdam, 10. Mai bei Aufsteiger Erster Berliner Judo-Club, 17. Mai beim Hamburger JT, 31. Mai gegen JC 66 Bottrop, 28. Juni beim TSV Hertha Walheim und 23. August gegen KSC Asahi Spremberg.

„Wichtig war für uns, dass wir keinerlei Abgänge zu verzeichnen haben“, stellt Stefan Oldenburg klar. Allerdings haben die Wittener rund zwei Monate vor dem Saisonstart damit zu kämpfen, dass zwei Stammkräfte verletzungsbedingt länger ausfallen. Besonders gravierend ist es bei Schwergewichtler Jonas Schreiber, der sich eine Knieverletzung zugezogen hat und für die gesamte Saison 2025 nicht zur Verfügung steht. „Da müssen wir uns was einfallen lassen, weil wir ihn nicht adäquat mit einem anderen deutschen Kämpfer ersetzen können“, so der SUA-Coach. Eigengewächs Jan Libuda musste sich einer Schulter-Operation unterziehen und wird wohl erst im Sommer wieder auf die Matte können.

In der Judo Bundesliga kämpfen die Teams von JC66 Bottrop und SU Witten-Annen (grün) in der Dieter-Renz-Sporthalle in Bottrop gegeneinander
Gemeinsam mit Stefan Oldenburg wird Marcel Haupt (vorne re.) auch in der neuen Bundesliga-Saison die Judoka der SU Annen trainieren. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

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Dafür können die Annener in der Saison 2025 wieder auf Martin Matijass setzen, der im vorigen Jahr wegen andauernder Verletzungsprobleme nicht zur Verfügung stand. Zudem fällt Sirotullo Ikramov nicht mehr unter das Ausländer-Kontingent, besetzt damit ebenso im Mittelgewicht wieder eine bedeutende Planstelle bei der SUA.

Weiterhin ist es den SUA-Verantwortlichen gelungen, den Kader durch die Verpflichtung von weiteren ausländischen Athleten noch etwas breiter aufzustellen. In der 60-kg-Klasse kommt Luca Tsjakadoea (Niederlande) hinzu, im 73-kg-Limit dessen Landsmann Nils Thijssen. Darüber hinaus haben die Wittener mit dem Belgier Yves Ndao einen Mann fürs Schwergewicht an sich gebunden, der durch den Ausfall von Jonas Schreiber gleich einen wichtigen Part einnehmen dürfte.

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