Haltern am See. Beim HSC Haltern-Sythen sind die Frauen des TuS Bommern ohne Chance. Der Trainer wird in der ersten Auszeit laut, ist mit einer Sache gar nicht einverstanden.

Seit Ende September hatten die Handballfrauen des TuS Bommern kein Punktspiel mehr bestritten. Nach dieser elend langen Pause gab’s nun am Samstag bei einem der besten Oberliga-Teams, dem HSC Haltern-Sythen, mächtig was auf den Deckel. Mit 23:36 (10:19) zogen die Wittenerinnen den Kürzeren - in dieser Verfassung dürfte es schwierig werden, die Klasse zu halten.

„Man hat gemerkt, dass uns total der Rhythmus fehlt“, stellte Trainer Daniel Lichtenstein nach der herben Niederlage in der Seestadt fest. Allerdings hätte er durchaus von seinen Spielerinnen verlangen können, dass sie die Grundtugenden in die Waagschale werfen. „Davon war in der ersten Halbzeit überhaupt nichts zu sehen. In der Abwehr fehlte total die Aggressivität, niemand hat da richtig gearbeitet und Willen gezeigt. So gerätst du natürlich hinten ständig in Unterzahl-Situationen“, so die Analyse des Bommeraner Trainers. Der attestieren musste, dass Haltern-Sythen wesentlich engagierter in die Zweikämpfe ging, viel konsequenter den Abschluss suchte.

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Zwei der drei Torfrauen des TuS Bommern sitzen zunächst nur auf der Tribüne

So musste der TuS Bommern die Gastgeberinnen schon nach dem 3:5 (8.) bald ziehen lassen. Nach 13 Minuten hieß es 4:9, nach 17 Minuten 6:12 - Lichtenstein sah sich gezwungen, seine Auszeit zu nehmen. „Da bin ich dann auch mal etwas lauter geworden“, selbst die wenigen mitgereisten TuS-Fans auf der Tribüne dürften seine Ansage gehört haben. Gleichwohl: Der große Effekt blieb aus - ganz gleich, wen der Trainer der Wittenerinnen von der Bank brachte. Die Seestädterinnen bauten den Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 19:10 aus.

Bommerns Torfrau Pia-Sophie Wegge erwischte auch keinen guten Tag, sah sich aber auch oft mit allein durchgebrochenen Halterner Spielerinnen konfrontiert, hatte da nur wenig Chancen. Die beiden anderen Torhüterinnen - Lisa Clausing und Lina Güntner - ließ der Coach vor der Pause überraschend noch gänzlich runter vom Spielbericht. Zumindest Güntner trug er nach der Pause nach, sie durfte dann ihr Glück im Kasten versuchen.

Zwischenzeitlich verkürzt die Lichtenstein-Sieben auf 19:25

„Ich hatte die Hoffnung, dass wir wenigstens die zweite Hälfte für uns gestalten und noch ein bisschen besser ins Spiel kommen“, so Daniel Lichtenstein. Das gelang zwischenzeitlich auch ganz ordentlich, beim 19:25 (47.) hörte sich die Angelegenheit schon nicht mehr so deftig an. Das allerdings war nur ein kurzes Strohfeuer - bald darauf hatte Haltern-Sythen die Verhältnisse bis zum 29:19 (52.) wieder zurechtgerückt. In der Schlussphase ergab sich der TuS Bommern dann in sein Schicksal, holte sich mit dem 23:36 die bislang höchste Niederlage der Saison ab, steht mit 2:8-Punkten nicht gut da.

TuS: Güntner, Wegge; Schneider, Köstler (1), Jedhoff, Wenzel (1), Bernstein (7), Frorath, A. Nievel (1), Breddemann (9/4), Jörges (1), Hillebrecht (3).

Im Rückraum war auch Nina Hillebrecht (am Ball) das Wurfglück nicht sonderlich hold - drei Tore brachte sie für ihren TuS Bommern zuwege.
Im Rückraum war auch Nina Hillebrecht (am Ball) das Wurfglück nicht sonderlich hold - drei Tore brachte sie für ihren TuS Bommern zuwege. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

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