Witten. Nach dem Heimdebakel gegen Kleinostheim hofft der KSV Witten gegen Mainz auf ein engeres Match. Was der Trainer von zwei Eigengewächsen sehen will.
Das war eine völlige Luftnummer, die der KSV Witten 07 seinen treuen Anhängern in der vergangenen Woche präsentierte. Die herbe 3:27-Abfuhr gegen den SC Kleinostheim war die bereits dritte Pleite der laufenden Saison und hat - obwohl gegen einen bärenstarken Gegner - noch einmal deutlich gemacht, dass in der Serie 2024/25 enorm schwer werden dürfte für den siebenmaligen Mannschaftsmeister. Der zweite Heimkampf am Samstag (19.30 Uhr, Husemann-Sporthalle) gegen den ASV Mainz 88 steht daher vor allem unter dem Motto „Wiedergutmachung“.
Klar, dass die Wittener Verantwortlichen sich vor dem Duell mit dem Meister von 2022/23 aus Rheinhessen einiges einfallen lassen mussten, um zumindest ihre Zuschauer wieder einigermaßen zu versöhnen. Nette Geste daher von den KSV-Machern: Jeder Zuschauer und jede Zuschauerin (sofern Vollzahler) erhält am Samstag vor Kampfbeginn im Foyer ein Gratisgetränk. Keine Frage, dass die Wittener auf diesem Wege hoffen, etwas mehr Publikum zum Bundesliga-Vergleich mit den Rheinland-Pfälzern zu locken.
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In der untersten Gewichtsklasse darf Mika Labes wieder für KSV Witten ran
Bislang hat der ASV Mainz 88 2:2-Punkte auf seinem Konto. Nach der krachenden Startniederlage gegen den SC Kleinostheim (6:21) folgte ein deutlicher 19:9-Sieg gegen den KSK Konkordia Neuss. „Ich gehe davon aus, dass die Mainzer ein starkes Team gegen uns aufbieten werden. Die wollen sich bestimmt keinen weiteren Punktverlust erlauben“, so Wittens Trainer Samet Dülger. Sein Pendant David Bichinashvili kann - anders als der KSV-Coach - auf einen großen Kader zurückgreifen, hat quasi die Qual der Wahl in Sachen Aufstellung.
„Grundsätzlich ist das aber schon eine Mannschaft, die ganz gut zu uns passt - je nach Konstellation“, so Dülger, der auf einen weit besseren Auftritt als am vorigen Samstag hofft. Er erinnert an die engen Duelle aus der Vorsaison (11:16, 14:14), als den Ruhrstädtern daheim immerhin ein Remis gegen den Favoriten gelang. „Da waren wir fünf Sekunden vor Schluss noch kurz davor, zu gewinnen.“
„Was sie an den anderen Tagen machen, ist mir relativ gleich. Beim Kampf aber erwarte ich vollen Fokus - da ist alles andere auszublenden. Beide haben großes Potenzial, dass sie jetzt auch mal abrufen müssen.“
Wie also soll nun am Samstagabend ein Überraschungs-Coup gegen die Mainzer gelingen? Zuallererst hat Samet Dülger mal eingeräumt, die jüngste Nominierung von Milad Fuladi Aloutsche im 61-kg-Limit sei ein Fehler gewesen. „Das soll er so nicht noch mal machen“, so der Trainer zur immensen Gewichtsreduktion seines Athleten, der dadurch enorm an Substanz einbüßte. Heißt für Samstag, dass jetzt wieder auf Eigengewächs Mika Labes gesetzt wird. Der ist von Hause aus zwar Greco-Ringer, hat aber auch im freien Stil schon gute Kämpfe gezeigt und zum Saisonbeginn in Hösbach einen Überlegenheitssieg gefeiert. Labes dürfte in der Vorwoche mächtig enttäuscht gewesen sein, dass ihm Aloutsche ausgerechnet im ersten Kampf vor den eigenen Anhängern vorgezogen wurde.
KSV Witten II hat Atlas Bielefeld zu Gast
Die Ringer-Landesliga beginnt am Wochenende bereits mit der Rückrunde. Dabei empfängt der KSV Witten II am Samstag (17.30 Uhr, Husemannhalle) den ASV Atlas Bielefeld. Im Hinkampf überraschte die in Teilen neu formierte Wittener Mannschaft mit einem 23:19-Erfolg in Bielefeld.
Diese Leistung hat sich stabilisiert, der KSV führt die Tabelle mit 9:3-Zählern an. Die Gäste konnten erst eine Begegnung für sich gegen Heros Dortmund gewinnen und rangieren mit 2:6-Punkten im unteren Tabellenbereich. Das KSV-Team um die in der bisherigen Saison ungeschlagenen Mika Labes, Mujtaba Faizi, Roman Pylypenko und Kamil Genzheev will die Tabellenführung mit einem Sieg ausbauen.
Ob die beiden U-23-Weltmeisterschafts-Kandidaten Radu Lefter (Moldawien) und Bredi Slinkers (Niederlande) gegen den ASV Mainz auf der Matte stehen werden, das ließ Dülger noch offen. „Wir haben leider nicht so viele Variationsmöglichkeiten und müssen bringen, was vorhanden ist“, so der 35-Jährige. Nach dem Debakel gegen Kleinostheim schnappte er sich zumindest Gregor Eigenbrodt und Burak Emin Salviz, von denen er eine andere Herangehensweise an den Kampftagen fordert. „Was sie an den anderen Tagen machen, ist mir relativ gleich. Beim Kampf aber erwarte ich vollen Fokus - da ist alles andere auszublenden. Beide haben großes Potenzial, dass sie jetzt auch mal abrufen müssen“, so der frühere Deutsche Meister.
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