Witten. Der SV Herbede und der TuS Heven trennen sich 3:3. Wieder machen die Blau-Weißen ein 0:3 wett. Einer der beiden Trainer fliegt vom Platz und macht seinem Ärger Luft.
Es war ein Derby, das wirklich alles hielt, was es versprach. Der TuS Heven glich beim SV Herbede einen 0:3-Rückstand noch aus, holte wie in der Vorwoche gegen den TuS Hattingen ein 3:3 (1:3). Am Ende ist das Team von TuS-Trainer Maik Knapp dem Sieg sogar deutlich näher als die Gastgeber. Zwei Platzverweise sorgten mitunter dafür, dass die Trainer alles andere als zufrieden mit der Schiedsrichterleistung waren.
Spielmacher des SV Herbede überragt in Durchgang eins
Die Gastgeber fanden deutlich besser ins Spiel. In den Anfangsminuten pressten die Herbeder hoch an, Heven kam kaum über die Mittellinie. Im Laufe der ersten Halbzeit wurden die Schwarz-Weißen immer gefährlicher. Metehan Deniz wurde von Michael Kraus in Szene gesetzt, der Abschluss wurde von Kevin Wirges pariert aber (14.). Wenig später köpfte Adrian Babral knapp über das TuS-Gehäuse (16.). Die Knapp-Elf kam nach knapp 20 Minuten besser ins Spiel, doch genau in dieser Phase war Michael Kraus zur Stelle. Emre Karakurt flankte auf die linke Seite, Kraus spielte Hevens Verteidiger Marvin Schöppner mit zwei schnellen Haken aus und schob souverän zum verdienten 1:0 ein (22.).
Zum ersten Mal richtig gefährlich wurden dann auch die Gäste. Leander Dreßel brach über den linken Flügel durch, schloss ab, doch SVH-Schlussmann Pascal Noga parierte (27.). Beide Mannschaften zeigten gute Leistungen. In der Schlussphase des ersten Durchgangs leistete sich Schöppner nach einem Abschlag von Noga einen folgenschweren Patzer. Der Verteidiger nahm den Ball nicht gut an, spielte in den Lauf von Kraus, der Wirges umkurvte und erneut sehenswert zum 2:0 traf (37.).
Hevener Anschlusstreffer kurz vor der Pause
Kurz danach wurde es aus Herbeder Sicht noch besser. Ausgerechnet der Ex-Hevener Karakurt verwandelte einen direkten Freistoß aus knapp 20 Metern - 3:0 (40.). Der Treffer war allerdings umstritten. Bei Karakurts Schuss war TuS-Schlussmann Wirges unaufmerksam, er stellte noch die Mauer. Die Beschwerden beim Schiedsrichter blieben aber erfolglos.
Noch vor der Pause ging das Duell Schöppner gegen Kraus in die nächste Runde. Wieder setzte sich Kraus über die linke Seite gegen den Verteidiger durch. Schöppner foulte Kraus mit einer üblen Grätsche und sah die gelbe Karte. Doch dabei blieb es im ersten Durchgang nicht. Kurz vor der Pause traf Christian Buth zum 1:3 aus Sicht des TuS Heven (45.+1).
„Die Schiedsrichter haben mit einer unfassbaren Arroganz und ohne Fingerspitzengefühl agiert. Von Anfang an hatten sie das Ziel irgendwen runterzuschicken.“
Der TuS kam mit einem ganz anderen Gesicht aus der Pause. Kurze Zeit nach Wiederanpfiff fasste sich Dreßel ein Herz, zog von links ab, der Ball fand leicht abgefälscht den Weg ins Tor - 2:3 (53.). Wieder nur zehn Minuten später glichen die Blau-Weißen dann durch Kapitän Mario Djordic aus, der eine Hereingabe von Buth trocken einschob (68.).
Heven erhöhte in der wilden Schlussphase massiv den Druck, einen Buth-Freistoß verpasste Leart Sabani nur ganz knapp mit dem Kopf (86.), später parierte Noga sensationell gegen Buth (90.). Dann entglitt dem Schiedsrichtergespann komplett die Partie. Nach einem Foul im Mittelfeld zeigte Referee Amir Aletic dann Sabani Gelb-Rot, mit ihm wurde auch Trainer Maik Knapp des Platzes verwiesen. Danach war Schluss.
Gewaltiger Schiri-Frust bei Hevens Trainer Maik Knapp
Die Leistung der Schiedsrichter entzürnte vor allem Knapp: „Die Schiedsrichter haben mit einer unfassbaren Arroganz und ohne Fingerspitzengefühl agiert. Von Anfang an hatten sie das Ziel, irgendwen runterzuschicken.“ Die Vorstellungen der Mannschaften lobte er: „Wir haben zwei Top-Leistungen gesehen. Am Ende waren wir näher am Sieg, die Schiedsrichter haben das Spiel kaputt gemacht.“
Sein Gegenüber Jan Kastel sagte hingegen nichts Kritisches zu den Schiedsrichtern, wählte versöhnliche Worte: „Wir können froh sein, dass in den unteren Ligen überhaupt Leute pfeifen.“ Für ihn geht das Unentschieden am Ende durchaus in Ordnung: „Wir wussten, dass in der zweiten Halbzeit viel auf uns zukommt. Wir verpassen das 4:1, und danach war es ein offener Schlagabtausch. Das 3:3 wird dem Spielverlauf gerecht.“
SVH: Noga; Babral (71. Lohkamp), Johannsen, Fröhlich, Pluck, Putz, Karakurt (53. Schubert), Thume, Restel, Deniz (86. Parker), Kraus (73. Al-Bro).
TuS: Wirges; Schöppner (51. Dettlaf), Tumbul, Lübke, Turgut (21. Sabani), Kouatche, Nanfack, Schoska, Dreßel, Djordic, Buth.
Torfolge: 1:0, 2:0 Kraus (22., 37.), 3:0 Karakurt (40.), 3:1 Buth (45.+1), 3:2 Dreßel (53.), 3:3 Djordic (68.).
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