Witten. Ein Akteur von Weitmar 45 II erlitt einen Krampfanfall. Trainer des FSV Witten und Notfall-Mediziner Kaniwar Shikho: „Für Laien kein schönes Bild.“
Rund eine Stunde war gespielt zwischen TuRa Rüdinghausen und der Zweitvertretung des SC Weitmar 45, als es auf der Wittener Sportanlage an der Brunebecker Straße plötzlich hektisch wurde. Ein Spieler der Bochumer Gäste war infolge eines Kopfballduells zu Boden gegangen, schlug dumpf mit dem Kopf auf. Daraufhin benötigte er Erste Hilfe - glücklicherweise war ein Mediziner unter den Zuschauern, schritt sofort ein.
„Das war ein langer Ball in unseren Strafraum. Unser Torwart ging zum Ball, der Bochumer Spieler sprang auch mit hoch und ist dann in der Luft schon zur Seite weggekippt“, beschreibt TuRa-Spieler Markus Scherff (39) die Situation. Daraufhin schlug der kurz zuvor erst eingewechselte Weitmarer Akteur mit dem Rücken auf den Boden auf, auch der Kopf prallte wuchtig auf den Kunstrasen. „Der Spieler hat dann nur begonnen, die Arme zu heben und zu zittern“, so Scherff. Einige umstehende Akteure, darunter Rüdinghausens Jan Loos, eilten gleich hinzu, brachten den Fußballer in eine stabile Seitenlage.
„Gefühlt hat das schon etwas länger gedauert. Aber in einem Notfall wirkt eine Minute schon mal wie eine Stunde.“
„Ich bin dann zur Tribüne, wollte schnell Wasser holen. Da traf ich dann auf den Trainer des FSV Witten, der gleich nachfragte, was los sei und spontan seine Hilfe anbot“, berichtet Scherff weiter. Kaniwar Shikho, Notfall-Mediziner des A-Ligisten aus der Ruhrstadt, war als Besucher bei der Partie, lief dann zum Ort des Geschehens und leistete umgehend Erste Hilfe.
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Er habe bei dem jungen Mann „die Atemwege freigehalten und darauf gewartet, dass sich der Krampf löst“, so Shikho. „Für einen Laien ist sowas kein schönes Bild“, sagte der erfahrene Arzt. „Der Spieler war ja direkt weg, war bewusstlos.“ Ein paar Minuten später tauchte dann auch der angeforderte Rettungswagen da, sodass der Bochumer weiter versorgt werden konnte. „Gefühlt hat das schon etwas länger gedauert. Aber in einem Notfall wirkt eine Minute schon mal wie eine Stunde“, so Shikho, der froh war, dass es dem Patienten bald wieder besser ging.
Dass die Weitmarer nicht mehr weiterspielen wollten, war für Markus Scherff völlig nachvollziehbar. „Die Mannschaft war schon ziemlich aufgewühlt, das hat man gemerkt“, so der Ex-Oberligaspieler, dessen Team gleich in den Vorschlag des Spielabbruchs einwilligte - zu diesem Zeitpunkt stand es noch 0:0. „Ich hoffe“, so Scherff, „dass das Spiel wiederholt wird. In so einer Situation muss man irgendwie funktionieren“, meinte er nachdenklich.
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