Witten. Das Samstagabendspiel zwischen TuRa Rüdinghausen und dem SC Weitmar 45 II musste wegen eines medizinischen Notfalls abgebrochen werden.

Bis zu 66. Minute war es ein ganz normales Kreisliga-A-Spiel am Samstagabend zwischen TuRa Rüdinghausen und der Reserve des SC Weitmar 45. In der ausgeglichenen und fairen Partie mit gutem Niveau stand es 0:0, dann kam es zu einem Zwischenfall. Ein Bochumer Spieler fiel nach einem Kopfballduell unglücklich mit dem Hinterkopf auf den Boden und fing stark an zu krampfen, war nicht mehr ansprechbar.

Die anderen Spieler stabilisierten den Betroffenen sofort und leisteten Erste Hilfe. Kaniwar Shikho, Trainer des A-Liga-Konkurrenten FSV Witten und Notfallmediziner, war Besucher der Begegnung und leistete ebenfalls Hilfe, bis der Krankenwagen kam. „Der Krampfanfall ging etwa anderthalb Minuten, aber die Spieler haben gut reagiert. Ich habe dann geholfen, und wir haben ihn recht schnell stabilisiert“, sagte Shikho.

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Trainer des FSV Witten leistet als Mediziner umgehend Erste Hilfe

Als die Sanitäter eintrafen, dauerte es sehr lange, bis der Einsatz abgeschlossen war. „Das Spiel war sehr lange unterbrochen. Wir haben den Jungs von Weitmar dann gesagt, dass es überhaupt kein Problem ist, wenn sie abbrechen wollen“, so TuRa-Spieler Dennis Pleuger.

Letztendlich entschieden sich die Bochumer dazu, nicht mehr weiterspielen zu wollen. „Das war eine Situation, die unsere Spieler nicht verkraftet haben. Das hat uns belastet. So etwas hat noch keiner von uns erlebt, und das möchte man auch einfach nicht erleben“, sagte Weitmars Trainer Arno Troost. Doch er lobte auch das Verhalten aller Beteiligten: „Sowohl alle von Rüdinghausen, als auch der Schiedsrichter und natürlich auch der Notarzt, der zufällig auf der Anlage war, haben toll reagiert. Das möchte ich gerne noch einmal hervorheben.“

War zum Glück vor Ort: Kaniwar Shikho, Trainer des FSV Witten und von Beruf Unfallmediziner, leistete umgehend Erste Hilfe.
War zum Glück vor Ort: Kaniwar Shikho, Trainer des FSV Witten und von Beruf Unfallmediziner, leistete umgehend Erste Hilfe. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Auch TuRa-Coach Holger Stemmann war geschockt: „In solchen Momenten rückt der Fußball in den Hintergrund. Das waren erschreckende Bilder.“ SCW-Trainer Troost gab zumindest leichte Entwarnung: „Dem Spieler geht es deutlich besser. Er muss bis morgen im Krankenhaus bleiben, es werden Tests gemacht“, erklärte der SCW-Coach am Sonntagabend.

Wie es nun weitergeht, ist noch unklar. Wahrscheinlich gibt es ein Wiederholungsspiel, doch daran hat an diesem Wochenende keiner mehr gedacht.

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