Witten. Eines der bedeutendsten Judo-Turniere des Jahres geht am Wochenende in Paris über die Bühne. Wer aus dem SUA-Kader mit dabei ist.
Die Verantwortlichen des Judo-Bundesligisten Sport-Union Annen haben ihre Hausaufgaben gemacht. Bis zum 15. Februar können noch Kämpferinnen bzw. Kämpfer für die anstehende Saison, die bereits Mitte März startet, gemeldet werden. Die Kampfsportler vom Kälberweg sind in diesem Jahr erstmals mit drei Teams in der Bundesliga vertreten. Die Frauen und die Männer sind Erstligisten, hinzu kommt als Aufsteiger in die 2. Liga die Männer-Reserve.
„Natürlich halten wir die Augen weiterhin offen, aber unser Grundgerüst für den Kader steht“, sagt Stefan Oldenburg, der das SUA-Team weiterhin gemeinsam mit Marcel Haupt trainiert. Damit das Mannschaftsgefüge noch weiter zusammenwächst, sind die Annener an diesem Wochenende in Rotterdam unterwegs. „Da werden zwei Trainingseinheiten pro Tag absolviert, aber natürlich nutzt man da auch die Chance, sich die Stadt anzuschauen, abends gemeinsam was zu machen“, so Oldenburg, der allerdings selbst nicht dabei sein wird. Mit 15 Judoka sind die SUA-Asse dort zu Gast, auch einige internationale Akteure stoßen zum Team.
Annens Martin Matijass trifft in Paris auf Belgier Sami Chouchi
Ebenfalls nicht dabei sind derweil Martin Matijass, Matthias Casse, Jorre Verstraeten oder Mihael Zgank. Die Leistungsträger aus dem Wittener Aufgebot gehen beim Grand Slam in Paris auf der Matte, bei einem der größten und bedeutendsten Turniere weltweit. Der junge Belgier Verstraeten hatte seinen Einsatz schon am Freitag, kam im 60-kg-Limit aber in Runde zwei nicht am Ukrainer Dilshot Khalmatov vorbei, verlor im „Golden Score“ (6:02 Minuten). Martin Matijass hatte in der Woche zuvor beim Grand Prix in Odivelas (Portugal) nur knapp das Viertelfinale verpasst, am Samstag trifft er in Paris auf den starken Belgier Sami Chouchi, der in der Bundesliga für Remscheid antritt. Turniersieger in Odivelas wurde derweil Wittens Slowene Mihael Zgank im 90-kg-Limit.
Um sich im Olympiajahr, wo für viele der internationalen Top-Athleten die Starts in der Bundesliga nicht die allererste Geige spielen, auch in der Breite stark genug aufzustellen, hat die SU Annen ihren Kader weiter vergrößert. Zwar gelang es nicht, Jano Rübo zurück nach Witten zu lotsen (der Ex-Esslinger kämpft künftig für das JT Hamburg), dafür aber fanden einige internationale Akteure den Weg zum Kälberweg. Darunter auch der Belgier Jarne Duyck (-81 kg), im Vorjahr Zweiter der U-23-EM. „Dazu haben wir noch zwei neue Kämpfer für die 73-kg-Klasse und einen fürs 66-Kilo-Limit bekommen“, teilt Oldenburg mit. Zuvor hatten die Wittener ja schon die Transfers von Maximilian Murawski (73 kg; Walheim) und Dimitrij Popp (81 kg; Backnang) dingfest gemacht. Von diesen beiden talentierten Junioren erhofft man sich einiges.
Vier ausländische Kämpferinnen verstärken SUA-Damenkader
Auch das Zweitliga-Team um Trainer Manuel Neumann wurde noch zusätzlich verstärkt bzw. mit Talenten ergänzt. Beste Erfahrungen hatte die SUA immer schon mit Aktiven aus Osnabrück gemacht, und auch diesmal vermittelte der dortige Coach Teja Ahlmeyer (Ex-Annener) mit Tom Meyer und Daniel Gergert zwei Kämpfer in die Ruhrstadt. Hinzu kommt Julius Glaser aus Wermelskirchen, der u. a. schon bei den U-18-Europameisterschaften internationale Erfahrungen sammeln durfte. „Unsere zweite Mannschaft kann dieses Jahr ganz ohne Druck auf hohem Niveau kämpfen“, sagt Stefan Oldenburg, der auch Ex-Bundesliga-Judoka Lutz Behrla noch einmal dafür gewinnen konnte, die SUA in Liga zwei zu unterstützen.
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Die Frauen der Sport-Union Annen erreichte unlängst die Nachricht, dass sie am 16. März nun sogar vor eigenen Fans in die Bundesliga-Saison starten dürfen. „Der JC 66 Bottrop hat an diesem Termin seine Halle doch nicht bekommen, daher wurde das Heimrecht getauscht“, so SUA-Trainerin Hannah Schorlemmer. Damit haben die Wittenerinnen nun drei Heimkämpfe und lediglich eine Auswärtsfahrt (nach Mönchengladbach) vor sich.
Playoff-Chance für die Sport-Union durchaus denkbar
Auch Schorlemmer war in Sachen Kaderzusammenstellung beileibe nicht untätig, hat nach der bereits feststehenden Verpflichtung der jungen Bochumerin Emma Heimann noch weitere Kämpferinnen für die SUA gewinnen können, die durchweg aus dem näheren europäischen Ausland stammen. So wird die Luxemburgerin Taylor King (-63 kg) in der neuen Saison ebenso für Annen kämpfen wie die Belgierin Femke de Bruyn (-70 kg) und die beiden Niederländerinnen Sacha Buwalda (-63 kg) und Amber Weiland (-78 kg). „Das schließt bei uns schon einige Lücken“, sagt Hannah Schorlemmer erleichtert. Dadurch, dass der JSV Speyer nicht mehr der Annener Bundesliga-Weststaffel angehört, tut sich nun sogar die Chance auf, die Playoff-Runde zu erreichen. Als Favorit dürfte aber weiterhin ganz klar der JC 66 Bottrop gelten.
An diesem Wochenende kämpfen aus dem Aufgebot der Sport-Union mit Klara Erten (-52 kg) und Mathilda Niemeyer (-78 kg) zwei Sportlerinnen bei der nationalen U-21-Rangliste in Strausberg. Erten hatte zuletzt Mitte Januar beim Europacup in Eindhoven den zweiten Platz belegt, dort schon mal auf sich aufmerksam gemacht.
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