Witten. Im Wittener Sportausschuss herrscht Einigkeit: Die Ringer der Sport-Union Annen müssen unterstützt werden. Benötigt wird viel, viel mehr Geld.

Es gibt nicht einmal viel Zeit für politische Scharmützel, im Sportausschuss am Dienstagabend im Matchball der Turngmeinde Witten herrscht in diesem Punkt am Ende große Einigkeit: Den Ringern der Sport-Union Annen muss geholfen werden – erst recht, nachdem sich die Mitglieder des Ausschusses die Räumlichkeiten am Kälberweg bereits während ihrer Sitzung im vergangenen September angeschaut haben. 176.702,62 Euro haben auf dem Wunschzettel der SUA-Ringer gestanden.

Und nun? Jetzt sind es nur noch 65.600,13 Euro. Wie das geht? Die Annener haben die Kosten für ihren Sanierungsplan erheblich gekürzt – wohl wissend, dass sie irgendwann eben doch mehr als 175.000 Euro in die Hand nehmen müssen. Der mit 74.600 Euro dickste Posten, eine Ringermatte, taucht gar nicht mehr auf.

Das ist mehr Müll als Matte. Eigentlich ist, drastisch gesagt, alles Schrott.
Matthias Kiehm, das Urgestein der Sport-Union Annen, zu den Zuständen bei den Ringern am Kälberweg

„Teilweise aus Eigenmitteln realisiert“, steht da jetzt. „Das ist“, erklärt SUA-Urgestein Matthias Kiehm, der ehemalige Vorsitzende des Stadtsportverbandes, „mehr Müll als Matte. Eigentlich ist, drastisch gesagt, alles Schrott.“ Die Sanitäranlagen etwa sind in einem katastrophalen Zustand.

Sport-Union Annen: Ringer erhöhen Anteil an Eigenleistung auf 10.000 Euro

Aus dem Sanierungsplan wird deutlich, dass die SUA-Ringer ihren Anteil an Eigenleistung noch einmal deutlich erhöht haben, verdoppelt – von 5000 auf 10.000 Euro, um genau zu sein. Zwar weist Dominik Dzimballa (CDU) kurz darauf hin, dass eine Förderung aus den Mitteln für Selbsthilfemaßnahmen erst einmal in einem Ausnahmefall die 20-Prozent-Hürde übersprungen habe, aber Gabriele Günzel, die Vorsitzende des Sportausschusses (SPD), stößt mit ihrem Vorschlag, den Annener Ringern, zumal die Sport-Union in all den Jahren nur wenig Fördergelder bekommen habe, 30.000 bis 35.000 Euro zur Verfügung zu stellen, auf sehr viel Resonanz.

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So plädiert auch Wilhelm Humberg (Bürgerforum+) dafür, „noch einmal eine Ausnahme zu machen“. Und Michael Hasenkamp (Stadtklima), der Gabriele Günzel gleich darauf hinweist, sich nicht an diese Harmonie zu gewöhnen, betont: „Diese Kreativität und Einsatzbereitschaft kann jetzt nicht zum Nachteil gereichen.“ Wären die 65.600,13 Euro die Grundlage, kämen bei 20 Prozent 13.120 Euro heraus. Dieses Rechenmodel ist für den Wittener Sportausschuss jedoch kein Thema, und er beschließt bei einer Enthaltung, die SUA-Ringer mit 35.000 Euro zu unterstützen.

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