Witten. Bei Zweitligist VfL Bochum hatte Jungprofi Moritz Römling einen schweren Stand. Bis zum Saisonende spielt er nun für den Wuppertaler SV
Endlich wieder in Punktspielen gegen den Ball treten, eine wichtige Funktion auf dem Platz einnehmen, darum geht es für Fußball-Jungprofi Moritz Römling. Da der 19-jährige Wittener beim VfL Bochum in dieser Saison bislang nicht so recht Fuß fassen konnte, wurde er nun bis zum Saisonende an den Regionalligisten Wuppertaler SV ausgeliehen.
"Für mich ist das eine gute Lösung. Ich freue mich darauf, wieder mehr Spielzeit zu bekommen und mich beweisen zu können", sagt Römling. Einen einzigen Einsatz hatte der Herbeder beim VfL erhalten, war im Dezember beim 3:0-Sieg über den 1. FC Heidenheim zwölf Minuten vor Schluss eingewechselt worden. Für einen jungen, hochmotivierten und hochveranlagten Spieler letztlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Berater Federico knüpfte den Kontakt ins Bergische Land
"Ich musste mich dann entscheiden. Entweder es bleibt bis zum Saisonende bei wenigen Einsätzen, oder ich komme zumindest noch auf 15 bis 20 Punktspiele - das aber bei einem Regionalligisten", sagt Moritz Römling, der hinter dem gesetzten, erfahrenen Brasilianer Danilo Soares Nummer zwei als Linksverteidiger ist. Dessen Berater, Ex-Profi Giovanni Federico (u. a. Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und VfL Bochum) knüpfte für den Wittener den Kontakt zu den Bergischen, die in Liga vier als Tabellen-18. derzeit gegen den Abstieg spielen.
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"Hinzu kam ja bislang, dass mir auch noch die Spiele in der U19-Bundesliga fehlten", so Römling. Die pausiert im Gegensatz zu den Top-Ligen im Seniorenbereich seit Monaten - also noch weniger Gelegenheit für den technisch starken Linksfuß, sein Können zu zeigen. Zu Beginn der Saison lief es für ihn in Bochum recht gut. In Testspielen hinterließ er einen guten Eindruck, schien sich seine Chance im Team von Trainer Thomas Reis zu verdienen. Dann aber musste er wegen eines Corona-Kontakts in zweiwöchige Quarantäne. "Da war ich dann erstmal komplett 'raus, musste wieder von Null auf 100 starten", erinnert sich der ehemalige U18-Nationalspieler.
Gemeinsam mit Lars Holtkamp vom VfL nach Wuppertal
Die Macher des Wuppertaler SV schauten sich dann nach der Kontaktaufnahme über Römlings Berater ein VfL-Training an. "Sie waren dann wohl gleich überzeugt von mir und wollten mich verpflichten", so der Wittener stolz. Es dauerte ein Weilchen, ehe sich die Sportliche Leitung der Bochumer dazu durchrang, Römling den Weg in Liga vier zu ebnen - schließlich hat der Tabellenzweite der 2. Bundesliga hinter Stamm-Linksverteidiger Soares sonst keine adäquate Alternative.
"Der VfL Bochum wird mich und meine Entwicklung in Wuppertal weiter im Auge behalten", so Moritz Römling, der bei den Westfalen noch einen Vertrag bis Ende Jung 2022 besitzt. Gemeinsam mit seinem bisherigen VfL-Teamkollegen Lars Holtkamp wird der Wittener fortan nun für die Bergischen spielen, am kommenden Samstag geht's los mit der Partie bei Rot-Weiß Ahlen.
Zweitligist Bochum behält Römlings Entwicklung im Auge
"Einsatzzeit ist für junge Spieler das A und O. Und da wir ihm in der aktuellen Kaderkonstellation diese Einsatzzeit nicht bieten können, ist eine Leihe zu einem Club in einer anspruchsvollen Liga die sinnvollste Lösung. Wir sind von Moritz’ Talent überzeugt, weshalb wir jeden seiner Entwicklungsschritte genau beobachten werden", so VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz.
Seit vergangenen Donnerstag ist Römling beim Regionalligisten im Training. "Da wird nicht weniger gemacht als in der zweiten Liga", so der 19-Jährige. Kommende Woche stehen an zwei Tagen gleich zwei Einheiten an. Einen Freifahrtschein wird die VfL-Leihgabe im Stadion am Zoo kaum bekommen. "Auch dort muss ich mich mit Leistung anbieten, von alleine geht das nicht", gibt sich Römling kämpferisch. Dass die Wuppertaler gegen den Abstieg spielen, sieht er durchaus als reizvolle Aufgabe an.
Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga
Und vielleicht wechselt er ja dann nach dem Ende seiner Leihe zurück zu einem frischgebackenen Erstligisten, denn der VfL Bochum spielt eine exzellente Saison, hat derzeit nur den Hamburger SV vor sich. Warum es in dieser Spielzeit so gut läuft für die Bochumer? "Wir sind als Team zusammengewachsen, haben zudem die Coronapause richtig gut genutzt. Und diesmal haben wir auch die engen Spiele gewonnen", so Römlings Einschätzung. Wille und Mentalität bei den VfL-Akteuren seien extrem ausgeprägt, die Stimmung in der Kabine bestens - "die Chance auf den Aufstieg ist in jedem Fall gegeben."
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