Bochum. Viele verletzte Spieler gibt es derzeit beim VfL Bochum nicht. Im Test gegen Preußen Münster spielten die Spieler, die sonst wenig spielen.

Bei Thomas Reis schimmert immer mal wieder der Jugendtrainer durch. Gerne würde er beim VfL Bochum junge Spieler entdecken, fordern, fördern und entwickeln. Die Tabellensituation in der 2. Bundesliga aber lässt dass nicht zu. Reis muss Ergebnisse liefern und kann nicht mal eben so einen jungen Spieler reinwerfen und zusehen, ob der sich freischwimmt. Reis hat genug damit zu tun, die vielen erfahrenen Spieler im Team, die wenig bis gar nicht spielen, bei Laune und in Schwung zu halten. Das machte er am Mittwoch mit einem Test gegen den Drittligisten Preußen Münster. Die VfL-Reservisten gewannen mit 1:0 (1:0).

Etwas konnte sich Reis dann doch der Ausbildung widmen. Patrick Fabian, Chung-Yong Lee und Tom Weilandt sowie Armel Bella-Kotchap fehlten krank oder verletzt. Manuel Riemann und Saulo Decarli hatten ebenso nicht am Morgen am Mannschaftstraining teilgenommen. Beide hätten aber auch gegen Preußen Münster nicht gespielt. Reis ließ bis auf eine Ausnahme die gesamte Startformation aus dem Dresden-Spiel pausieren. Dafür durfte sich zum Bespiel der A-Jugendliche Luis Hartwig im zweiten Abschnitt rechts vorne versuchen.

Auch Römling bekommt Spielpraxis

„Da hat man gesehen“, sagte Reis, „dass er noch viel lernen muss. Aber er hat sich seinen Einsatz durch seine Leistungen in der A-Jugend verdient. Und auch wenn jetzt selten Gelegenheit ist, die jungen Spieler dazuzunehmen, sollen sich doch merken, dass sie die Möglichkeit haben, sich bei den Profis anzubieten.“ Reis sieht sich regelmäßig die Spiele des ältesten VfL-Nachwuchses an. Mit Lars Holtkamp wechselte er ebenso im zweiten Abschnitt einen weiteren jungen Akteur ein. Holtkamp hat allerdings schon mehrfach bei der ersten Mannschaft mittrainiert.

Luis Hartwig spielt noch für die U19 des VfL Bochum. Für ihn war das Spiel gegen Münster die Premiere mit/bei den Profis.
Luis Hartwig spielt noch für die U19 des VfL Bochum. Für ihn war das Spiel gegen Münster die Premiere mit/bei den Profis. © Thorsten Tillmann

Etwas Spielpraxis gab es auch für Moritz Römling. Er hat in der Vorsaison bereits in der 2. Bundesliga gespielt, schafft es jetzt aber kaum in den Spieltagskader. „Er hat seine Sache gut gemacht“, sagte Reis. „Das freut mich für ihn. Er war ja zuletzt nicht so dicht dran.“

Zulj erzielt das Tor des Tages

Das gilt auch für zahlreiche etablierte Kräfte. Thomas Eisfeld hat schon länger nicht länger gespielt. Sebastian Maier durfte zuletzt als Ergänzungskraft ran. Manuel Wintzheimer gehörte zwar gegen Dresden zur Startformation, spielte aber nicht durch und stand davor auch immer im Schatten von Silvere Ganvoula. Er spielte gegen Münster durch. Ebenso Robert Zulj und Vasileios Lampropoulos.

Zulj erzielte das Tor des Tages. Nach einer schnell ausgeführten Ecke kam der Ball über Jordi Osei-Tutu und Thomas Eisfeld zu ihm. Mit Übersicht schob er den Ball mit rechts rechts unten ins Eck. Münsters Torwart Oliver Schnitzler war ohne Chance. Zulj deutete damit erneut seine Offensivqualitäten an.

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Lampropoulos hingegen bestätigte, dass er im Zweifelsfall den Bochumer in der Innenverteidigung wohl sofort hätte helfen können. Im Spiel nach vorne hakte es etwas bei dem Griechen. Seine Zweikämpfe aber gewann er fast alle, zudem überzeugte er mit gutem Stellungsspiel. „Ich habe ihn ja jetzt auch das erste Mal in einem Spiel gesehen“, sagte Reis. „Er hat das gut gemacht. Er hat halt das Problem, dass Maxim Leitsch und Saulo Decarli so gut zusammen funktionieren. Aber es kann ja noch sein, dass wir ihn brauchen.“

In der Liga stehen noch elf Spiele an

Ganz sicher wird der eine oder andere aus der Elf die sich gegen Münster versuchen durfte, in dieser Saison noch eine Rolle in der 2. Bundesliga für den VfL spielen. Elf Spiele stehen noch an. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der VfL ohne Verletzungen oder Sperren da durch kommt. Auch deshalb machte das Spiel gegen Münster Sinn. Wenngleich das Niveau des Spiels kein hohes war.

„Im zweiten Abschnitt hatte das wenig mit Fußball zu tun“, sagte Reis. „Im ersten Abschnitt haben wir es besser gemacht, haben die Zweikämpfe eher angenommen. Aber auch da haben wir die Bälle nicht so schnell und sicher weitergespielt, wie es nötig gewesen wäre.“
VfL:
Drewes - Celozzi (67. Gyamfi), Lorenz, Lampropoulos, Römling (46. Hartwig) - Eisfeld, Pantovic, Zulj, Maier (80. Holtkamp, Osei-Tutu - Wintzheimer
Tor: 1:0 Robert Zulj (32.)