Regensburg. Der VfL Bochum lässt seine Fans vom Bundesliga-Aufstieg träumen. Am Sonntag gewann die Reis-Elf 2:0 in Regensburg und kletterte auf Platz zwei.

Der VfL Bochum hat Platz zwei in der 2. Liga erobert. Einen Aufstiegsplatz. Die Elf von Trainer Thomas Reis setzte sich am Sonntag beim Angstgegner SSV Jahn Regensburg mit 2:0 (0:0) durch und zog damit in der Tabelle an Fürth und Kiel vorbei. Nur der Hamburger SV hat einen Punkt mehr geholt nach 15 Spieltagen.

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Nach knapp 80 Minuten sah es schwer nach einer Nullnummer aus, die Teams neutralisierten sich in der zweiten Halbzeit auf niedrigem Niveau. Dann schaltete Bochum blitzschnell: Nach einem Foul von Elvedi an den eingewechselten Milos Pantovic vor dem Strafraum des SSV Jahn ruhte der Ball kurz, als Robert Zulj so regekonform wie gedankenschnell Simon Zoller in die Tiefe schickte. Und der VfL-Stürmer überwand mit dem ersten VfL-Torschuss im zweiten Durchgang Torwart Alexander Meyer. Es war der achte Saisontreffer Zollers, es war das Tor zum ersten Auswärtssieg seit dem Erfolg in Hamburg im November, den Thomas Eisfeld mit einem direkt verwandelten Freistoßtreffer in der Schluss-Sekunde besiegelte. Bochum thront nach drei Siegen in Serie auf einem Aufstiegsplatz.

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VfL-Trainer Thomas Reis setzte in Regensburg auf die erwartete Startelf. Neuzugang Herbert Bockhorn kam als Rechtsverteidiger zu seinem Startelf-Debüt, der 25-Jährige ersetzte den gesperrten Cristian Gamboa. Aufgrund etlicher Ausfälle und der Ausleihen der Talente Moritz Römling und Lars Holtkamp an den Wuppertaler SV rückte Tom Weilandt nach langer Verletzungspause erstmals in dieser Saison in den Kader. Auch Sebastian Maier war mal wieder dabei. Der Mittelfeldspieler hat wie Weilandt noch keine Sekunde gespielt in dieser Saison, zum Kader zählte er zuletzt gegen Fürth Anfang November.

VfL Bochum von Beginn an bessere Mannschaft

Jahns Coach Mersad Selimbegovic nahm nach dem 1:3 beim HSV vier Änderungen vor. Unter anderem kehrte Kapitän Benedikt Gimber nach monatelanger Verletzungspause zurück. Mit Kennedy, Gimber, Stolze und George, der sein Startelf-Debüt gab, schickte Regensburg von hinten bis vorne eine neue rechte Seite ins Rennen.

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Vor der Aggressivität der Regensburger, dem intensiven Pressing vor allem in der Anfangsphase hatte VfL-Trainer Reis gewarnt - und sein Team hatte gut zugehört. Bochum ließ von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, wer hier der Aufstiegsanwärter ist und wer eher gegen den Abstieg spielt. Der VfL dominierte in der ersten Halbzeit die Partie, ließ Regensburg nicht zum Zug kommen. Defensiv stand Bochum um Armel Bella-Kotchap und Maxim Leitsch sehr sicher, der erschreckend harmlose Jahn kam zu nicht einer einzigen nennenswerten Szene. Torwart Manuel Riemann war deutlich mehr mit dem eigenen Spielaufbau beschäftigt als mit dem Verhindern eines Gegentores.

Rund 60 Prozent Ballbesitz hatte Bochum im ersten Durchgang, zeigte spielerisch gute Kombinationen, die aber wie so häufig zuletzt meist am Strafraum endeten: Es fehlte die Konsequenz. Der letzte Pass von Danny Blum, von Gerrit Holtmann, von Robert Zulj, auch vom offensiv starken und defensiv noch ausbaufähigen Herbert Bockhorn fand keinen Abnehmer, zumal Simon Zoller vom defensiv ja tapfer dagegen haltenden Jahn gut abgeschirmt war. Immer wieder klärte Regensburg zur Ecke oder flog der Ball an Freund und Feind vorbei.

VfL Bochum: Simon Zoller vergibt Riesenchance

Nach 20 Minuten aber hätte sich der VfL belohnen müssen. Nach starker Kombination über die rechte Seite legte Anthony Losilla mustergültig zurück, Robert Zuljs Schuss konnte SSV-Torwart Alexander Meyer nur nach vorne abklatschen lassen vor die Füße von Simon Zoller. Doch der Sieben-Tore-Mann schoss aus fünf Metern den Torwart an. Riesenchance vertan.

Der VfL blieb klar dominant, die ganz großen Möglichkeiten gab es aber nicht. Ein Schuss von Robert Tesche ans Außennetz war letztlich noch der gefährlichste Abschluss (38.). 0:0 zur Pause – Bochum ließ die Führung liegen.

Regensburg wechselte zur Pause, Caliskaner kam für Beste. Der Jahn stellte um, setzte nun wieder auf ein 4-4-2. Und war deutlich besser im Spiel als im ersten Durchgang. Erste Patzer von Bochum blieben ungesühnt. Der VfL ließ nun aber die nötige Präzision vermissen, kaum ein Ball kam mehr gefährlich in den Strafraum. Die Fehlpässe häuften sich nun auch im Spielaufbau, die Konzentration ließ nach, Tempo und Zug nach vorne ließ auch Bochum vermissen im zweiten Durchgang. Weil auch Regensburg weiterhin keinen ernsthaften Abschluss zustande brachte, tröpfelte die Partie nun auf äußerst bescheidenem Zweitliga-Niveau dahin.

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So sorgten nach 73 Minuten etliche Wechsel für ein wenig Abwechslung. Bei Bochum kamen die Offensivkräfte Milos Pantovic und Silvere Ganvoula für die wie schon gegen Darmstadt viel zu selten überzeugenden Holtmann und Blum. Zoller rückte auf die Außenbahn, Ganvoula sollte im Sturmzentrum für mehr Durchschlagskraft sorgen. Bei Regensburg kamen Becker, Schneider und Hein.

Es blieb beim fehlerhaften Spiel, ehe es nach Zuljs Blitzentscheidung und Zollers Führung spannend wurde. Und auch Regensburg zum ersten Torschuss ansetzen durfte. Nach einem Fehler von Bella-Kotchap aber hatte Riemann nach dem schwachen Schuss von Andre Becker keine Mühe, das 1:0 für den VfL festzuhalten. Thomas Eisfeld, gerade eingewechselt, verwandelte dann mit der letzten Aktion des Spiels in der fünften Minute der Nachspielzeit einen Freistoß direkt zum 2:0. Und schoss Bochum damit auf Rang zwei.​