Velbert. Im vielleicht letzten Velberter Oberliga-Derby zwischen dem TVD und der SSVg Velbert zeigte die SSVg einige Schwächen – und hatte noch Glück.
War dies das vorerst letzte Velberter Oberliga-Derby? Es ist aus nicht zu hoffen, liegt aber im Bereich des Möglichen, sollte der SSVg Velbert der große Wurf mit dem Aufstieg in die Regionalliga gelingen und der SC Velbert den Gang in die Landesliga antreten müssen.
Zahlreiche Spiele fielen am Wochenende dem Schneefall zum Opfer. Nicht jedoch das absolute Highlight: Der TVD Velbert empfing die SSVg zur Eröffnung der Oberliga-Aufstiegsrunde und wollte dem hohen Favoriten ein Beinchen stellen im Rennen um die Regionalliga.
SSVg Velbert verzichtet zunächst auf Tristan Duschke und Anil Aydin
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Die rund 450 Zuschauer in der gut gefüllten Grimmert-Arena sahen von Beginn an eine das Spiel bestimmende SSVg, die etwas überraschend ohne Kapitän Tristan Duschke in der Innenverteidigung und Winter-Neuzugang Anil Aydin begann. Beide saßen zunächst auf der Bank.
Mehr als ein gefährlicher Schuss aufs kurze Eck vom engagierten Hasan Ülker sollte in der Anfangsviertelstunde aber auch nicht auf das TVD-Tor von Robin Offhaus fliegen. Die Birther, bei denen Jan-Steffen Meier die durch die Verletzung von Kai Schwertfeger freigewordene Position im defensiven Mittelfeld besetzte, zogen sich zurück, machten die Räume eng und hatten mit Ishmael Schubert-Abubakari und Nozomu Nonaka auf Außen ein deutlich besseres Defensivverhalten als noch in der Vorwoche gegen den Cronenberger SC.
TVD Velbert muss nur wenige brenzlige Situationen überstehen
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Die SSVg versuchte immer wieder Manuel Schiebener in den zentralen Räumen zwischen Mittelfeld und Abwehr freizuspielen, der dann aufdrehte und den Ball auf außen verteilte. Dies funktionierte ordentlich, zum Erfolg führte es zunächst aber nicht.
Die größten Chancen der ersten Hälfte vergab Max Machtemes, der zunächst – schön über links von Yasin Kaya freigespielt – aus spitzem Winkel an Offhaus scheiterte (31.), dann nach Diagonalpass und darauffolgender Hereingabe von Erhan Zent den Ball gut runternahm, ihn grätschend aber aus fünf Metern vorbei vorbeilegte (36.).
Björn Kluft hat eine riesige Chance
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Die SSVg wurde zum Ende der ersten Hälfte zwar gefährlicher, musste sich für den zweiten Abschnitt aber auch etwas neues einfallen lassen, ohne die Geduld zu verlieren. Der TVD hatte sich gut auf das taktische Repertoire des Ligaprimus eingestellt, wenn die eigenen Offensivaktionen auch an zwei Fingern abzuzählen waren.
Zehn Minuten nach der Pause hätte Björn Kluft den Spielverlauf dann aber beinahe auf den Kopf gestellt. Eine Flanke flog gut von der linken Seite in den Strafraum, Kluft setzte sich in der Luft durch und köpfte aus drei Metern als Aufsetzer Richtung Tor. SSVg-Keeper Lenz bekam gerade noch seine Füße zusammen und verhinderte den Einschlag in allergrößter Not.
Die Torchancen mehrten sich nun, einen starken Schlenzer von Ülker wehrte Offhaus gut ab, danach schloss di Gaetano aus zentraler Position trotz Überzahl am SSVg-Strafraum überhastet und zu schwach ab.
SSVg zeigt eine überraschende Schwäche
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Der SSVg lief nun die Zeit davon, sie schaffte es aber auch nicht, wirklich gefährlich vor das Tor zu kommen und verschenkte dazu die Möglichkeiten bei Standardsituationen kläglich – dabei ist dies eine der eigentlichen Stärken der Blauen. Im Derby wurden die Freistöße und Ecken aber schwach ausgespielt oder blieben direkt in der Mauer hängen.
Trainer Hüzeyfe Dogan stellte sein Team noch ein wenig offensiver ein, brachte zwölf Minuten vor Schluss Aydin für Max Machtemes, der TVD lauerte aber mehr denn je auf seine Chance nach Kontern und brachte mit Julian Kray statt Björn Kluft ebenfalls noch einmal einen neuen Offensivmann.
Auf dem Feld sollte aber nichts mehr passieren, auch wenn der TVD noch einmal Druck machte und gleich zwei Schüsse knapp über das Tor setzte. Dafür gab es neben dem Platz noch einen Aufreger: Vier Minuten vor Abpfiff kassierte ausgerechnet der mit einem Achillessehnenriss verletzte Kai Schwertfeger auf der Bank die rote Karte, weil er angeblich einen zweiten Ball ins Spiel geworfen hatte – die TVD-Verantwortlichen beteuerten aber, dass der Ball von hinter der Trainerbank kam – , und brauchte etwas, um mit seinen Krücken von der Ersatzbank zu kommen.
TVD Velbert - SSVg Velbert 0:0 (0:0)
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TVD Velbert: Offhaus - Lange, Bleckmann, Härtel, Hollstein (69. Tumanan) - Bachmann, Meier - Nonaka, di Gaetano, Schubert-Abubakari (85. Raudino) - Kluft (80. Kray)
SSVg Velbert: Lenz - Dorda, Abdel-Hamid, Urban (44. Mondello), Zent (65. Weißenfels) - Geisler, Schiebener - Ülker (59. Coruk), Machtemes (76. Aydin), Kaya (83. Erwig-Drüppel) - Hilger
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