Mülheim. Die Vorbereitung beim Mülheimer FC 97 war holprig, dafür wächst die Zahl der Alternativen. Was der Landesligist in der Rückrunde vor hat.

Mit mehreren Wochen an der Tabellenspitze war der Mülheimer FC 97 in der Fußball-Landesliga eines der Teams der Hinrunde. Nachdem Platz eins nicht mit ins neue Jahr gerettet werden konnte, verlief auch die Vorbereitung eher holprig. Im Angriff und im Zentrum gibt es neue Alternativen.

Bis Mitte November waren die Mülheimer sogar noch ungeschlagen. Doch dann setzte es nach der ersten Niederlage gegen Remscheid sogar noch zwei weitere in den ersten beiden Partien der Rückrunde, die noch im alten Jahr ausgetragen wurden. „Eigentlich hätten wir als Tabellenführer ins neue Jahr gehen müssen, aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, sagt Daniele Autieri, der im Dezember nach der doch recht merkwürdigen Trennung von Hakan Katircioglu vom Co- zum Cheftrainer aufstieg.

So lief die Vorbereitung beim Mülheimer FC

Mittlerweile hat der 36-Jährige auch seine erste Vorbereitung als Verantwortlicher hinter sich. „Komplett zufrieden bin ich natürlich nicht“, sagt Autieri, der mit seiner Mannschaft nach dem anfänglichen 6:2 gegen Alstaden in sieben Spielen ohne Testspielsieg blieb. Erst am vergangenen Wochenende holte der MFC beim 1:0 im Pokal gegen Mündelheim und beim 2:0 gegen Duisburg 08 noch zwei Erfolge nach.

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„Das tat gut, die beiden Spiele erfolgreich zu gestalten und dann auch noch zu Null“, sagt Autieri. Nach drei Monaten Pause sehnt seine Mannschaft die Rückkehr in den Wettkampfbetrieb herbei. In den Testspielen ging dem MFC die Leichtigkeit der ersten Saisonhälfte verloren, zudem fehlten immer wieder eine ganze Reihe an Spielern. Außer bei Kaan Atik, der sich die Schulter ausgekugelt hat, hofft der Coach aber nur auf kurze Pausen.

Seit Dezember Chef an der Seitenlinie des Mülheimer FC 97: Daniele Autieri. Hakan Katircioglu – hier noch rechts zu sehen – hat den Verein verlassen.
Seit Dezember Chef an der Seitenlinie des Mülheimer FC 97: Daniele Autieri. Hakan Katircioglu – hier noch rechts zu sehen – hat den Verein verlassen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

In den teils knappen Besetzungen – beim letzten Training waren nur 14 Feldspieler und ein Torwart dabei – blieb das Inhaltliche freilich ein wenig auf der Strecke. „Wir wollen aber versuchen, in Zukunft alles spielerischer zu lösen. Dass das nicht ab dem ersten Spiel funktioniert und wir da sicher nochmal den ein oder anderen langen Ball einstreuen, ist auch klar“, erklärt der Trainer.

Das hat sich personell in der Winterpause getan

Die Zahl der Alternativen hat sich in der Winterpause vergrößert. Nach Jeff Gyasi und Leon Janberk kehrten auch noch die beiden Stürmer Wilson Moreira und Hatim Bentaleb zum MFC zurück. Gyasi, der zuletzt bei Blau-Weiß Mintard gespielt hat, bringt als Innenverteidiger oder Sechser eine ganz neue Physis mit zum MFC. Der Ex-Velberter Janberk ist im zentralen Mittelfeld zu Hause, kann aber flexibel eingesetzt werden. Am Sonntag etwa überzeugte er als linker Verteidiger.

Als wäre er nie weggewesen: Stürmer Wilson Moreira jubelt seit diesem Winter wieder für den Mülheimer FC.
Als wäre er nie weggewesen: Stürmer Wilson Moreira jubelt seit diesem Winter wieder für den Mülheimer FC. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Die Vorbereitung des MFC 97

Liga: Landesliga

Tabellenposition: 3 von 14

Bilanz in der Vorbereitung: 3-3-4 / 18:18 Treffer

Tore: Anil Yildirim (4), Sandro Garcia (4), Bryan Asagwara (3), Mete Kaan Yaris (2), Hatim Bentaleb, Wilson Moreira, Yusuf Isik, Jeff Gyasi

Neuzugänge: Jeff Gyasi (Blau-Weiß Mintard), Leon Janberk Anadol (TVD Velbert), Wilson Moreira Lima Gaspar (Duisburg 08), Hatim Bentaleb (reaktiviert)

Durch die beiden neuen Angreifer bekommt der MFC eine neue Flexibilität und ist nicht mehr komplett von den Treffern seines Torjägers Anil Yildirim abhängig. „Jetzt kannst du natürlich auch mal mit zwei Stürmern anfangen“, überlegt Autieri – und sagt über den Brasilianer Moreira: „Es war von Tag eins an, als wäre er nie weg gewesen.“

Aus dem bisherigen Kader konnte aber auch der ein oder andere Akzente setzen. „Celal Karabudak hat in der Vorbereitung richtig Gas gegeben und auch abgenommen“, sagt Autieri über den Verteidiger.

Die Ziele des Mülheimer FC in der Rückrunde

Beim Neustart hätte es der MFC mit dem Duell gegen Top-Favorit Hamborn 07 kaum schwerer erwischen können. Auch deshalb bleibt Daniele Autieri trotz des dritten Tabellenplatzes vorerst vorsichtig. „Wir haben auch nur acht Punkte nach unten, da muss man auch realistisch sein. Wenn du schlecht reinkommst, stehst du plötzlich in ganz anderen Regionen“, weiß der Coach über die kurzen Wege in der kleinen Gruppe.

Deswegen bleibt der Klassenerhalt – so tiefstapelnd das für einen Tabellendritten auch klingen mag – sein vorrangiges Ziel. „Wenn wir dann am Ende immer noch Zweiter oder Dritter sind, können wir uns immer noch über andere Sachen Gedanken machen. Warum auch nicht? Aber im Moment spucke ich sicher keine großen Töne“, sagt Autieri.

Das war die Hinrunde des Mülheimer FC 97