Mülheim. Kein Fußball-Leckerbissen war das Spiel in der Landesliga zwischen dem Mülheimer FC 97 und Genc Osman. Das Highlight gab es ganz zum Schluss.

Im Kabinengang musste Daniele Autieri erst einmal jede Menge Glückwünsche entgegennehmen. Dabei hatte er in seinem 15-minütigen als Ersatzkeeper nicht einen Ball halten müssen. Dennoch war der Co-Trainer damit so etwas wie der Mann des Tages beim 1:0 (0:0)-Erfolg des Mülheimer FC 97 über den SV Genc Osman aus Duisburg.

„Damit hätte ich auch nicht gerechnet, dass ich mit 35 Jahren noch mal in der Landesliga im Tor stehe“, schmunzelte Autieri nach dem Spiel. Torwart und Kapitän Efe Özkan hatte sich bei einer Rettungstat nach einer Ecke verletzt, spielte nach einer ersten Behandlung aber weiter. Nach einer weiteren Flugeinlage musste Özkan aber doch Schluss machen. „Es ging für ihn einfach nicht mehr“, sagte Autieri. In der 84. Minute wurde Özkan schließlich unter Applaus ausgewechselt.

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Weil Ersatzkeeper Djamal Ehlert ebenfalls verletzt ist, stand Co-Trainer Autieri als zweiter Torwart auf dem Spielberichtsbogen. Seinen letzten Einsatz hatte er in der Saison 2018/2019 für den SC Croatia in der Kreisliga A. Tatsächlich schaffte es die Mülheimer Abwehr, die mit Celal Karabudak prompt um einen zusätzlichen Innenverteidiger ergänzt wurde, dass Autieri in den restlichen Minuten und der langen Nachspielzeit nicht einen Ball halten musste.

Die Fußballberichte vom Wochenende

Mülheimer FC 97 – Genc Osman Duisburg 1:0:Mülheimer FC 97: Ersatzkeeper Autieri wird umjubelter HeldSV Burgaltendorf – BW Mintard 1:0: Blau-Weiß Mintard kassiert erste Pleite unter Ali BasbogaArminia Klosterhardt – VfB Speldorf 3:3:VfB Speldorf gibt eine 3:1-Führung noch aus der HandSC Phönix Essen – Mülheimer SV 07 0:5:Mülheimer SV 07 lässt neuem Schlusslicht Phönix keine ChanceKreisliga A:Kreisliga A: Der SV Raadt klettert in der Tabelle nach obenViktoria Winnekendonk – SV Heißen 4:3:SV Heißen verliert nach einem 3:1-Vorsprung noch mit 3:4BW Mintard – SV Rosellen 2:2:Blau-Weiß Mintard: Enges Rennen an der Spitze der Landesliga

„Wir haben nichts zugelassen“, freute sich dann auch der Aushilfskeeper. „Wir haben nichts zugelassen, es muss ja nicht immer schön sein“, sagte Autieri in Anbetracht dessen, dass der MFC lange auf diesen Heimsieg wartete und daheim schon bei deutlich besseren Spielen mit nur einem Punkt oder gar mit ganz leeren Händen da stand.

Kampfspiel entwickelt sich im Ruhrstadion

Und – bei allem Respekt – schön war das Spiel im Ruhrstadion am Sonntag wirklich nicht. Beide Mannschaften lieferten sich ein umkämpftes Spiel und ließen vor allem in der ersten Hälfte reichlich Luft nach oben. Die größte Chance im ersten Durchgang hatte Miran Zuberovski, der nach einem Steilpass auf dem besten Weg zur frühen Führung war, den Ball aber links am Tor vorbeischoss.

Der zweite Durchgang begann dann optimal für den MFC, denn keine zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff gab es Elfmeter für die Hausherren, den Sandro Garcia souverän verwandelte.

Führung verleiht dem Mülheimer FC 97 keine Sicherheit

Wirklich Sicherheit verlieh die Führung dem MFC 97 aber auch nicht. „Es war eigentlich ein langweiliges Spiel“, musste auch Daniele Autieri hinterher eingestehen. Die beste Chance hatte seine Mannschaft nach einer Ecke. Den Kopfball von Außenverteidiger Jesaya Maluze fischte Genc-Keeper Adnan Laroshi aber noch aus dem Eck.

Die Duisburger hatten ihrerseits die beste Gelegenheit, als sich eine Freistoßflanke von Ahmet Efe Aris an die Latte senkte. Wirklich druckvoll wurden die Gäste aber erst, als die acht Minuten lange Nachspielzeit angebrochen war. Die MFC-Abwehr konnte aber alle langen Bälle wieder aus dem Strafraum bugsieren und ihrem Ersatzkeeper den Rücken freihalten. „Fußballerisch haben beide Mannschaften nicht geglänzt“, lautete dann dessen Schlussfazit.

Mit dem Arbeitssieg gegen den Tabellenletzten aus Duisburg klettert der MFC auf den zweiten Platz der Landesliga, ein Punkt fehlt auf die SpVgg Steele.

Namen & Daten zum MFC-Sieg

Tor: 1:0 Garcia (47., Foulelfmeter)

MFC: Özkan (84. Autieri) – Ergin, S. Karabudak, Ihnacho, Maluze – Isik, Nawzad (64. Ömür) – Demirdere (86. C. Karabudak), Atik (46. Aldemir) – Garcia, Zuberovski (46. Yildirim)