Mülheim. Der Mülheimer FC sah im Heimspiel gegen den VfB Frohnhausen schon wie der sichere Sieger aus – dann kam die zehnminütige Nachspielzeit.
Yusuf Isik versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war. Mit der Hand fischte der Mittelfeldspieler des Mülheimer FC 97 den Ball von der Torlinie – Rote Karte und Elfmeter für den VfB Frohnhausen.
In der zehnten Minute der Nachspielzeit traf Dennis Knabe zum 3:3 – und all das, nachdem der Landesligist aus Styrum bereits mit 3:0 geführt hatte.
Mülheimer Trainer ringt nach dem Spiel um Worte
„Ich stehe hier und fasse das einfach nicht“, rang Daniele Autieri, der Co-Trainer des MFC, nach dem Schlusspfiff nach Worten. „Dafür hat man einfach keine Erklärung“, meinte er.
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Der Coach versuchte erst gar nicht, nach Ausflüchten für diesen verschenkten Sieg zu suchen. „Ob man solange nachspielen lassen muss, darüber kann man jetzt diskutieren aber wenn du ein 3:0 aus der Hand gibst, dann muss es ja eigene Dummheit sein, da musst du dir an die eigene Nase packen“, sagt Autieri klipp und klar.
MFC startet fulminant in die zweite Halbzeit und führt deutlich
Dabei hatten die Styrumer zuvor eine sensationelle halbe Stunde hingelegt. Beim 1:0 durch Yusuf Isik funktionierte wieder eine der neu einstudierten Standardvarianten, das 2:0 war ein Traumtor von Sandro Garcia, der dritte Treffer ein perfekt ausgespielter Konter, den Delowan Nawzad zur vermeintlichen Vorentscheidung vollendete.
„Dann waren wir uns vielleicht zu früh zu sicher“, mutmaßte Autieri. Frohnhausen versuchte, die Mülheimer mit der ein oder anderen Provokation aus dem Konzept zu bringen. „Da sind wir natürlich auch teilweise drauf reingefallen“, ärgerte sich Autieri.
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In einem immer hektischer werdenden Spiel gelang Halil Bulut in der 83. Minute der erste Treffer für Frohnhausen. Als Chamdin Said den Anschluss erzielte, waren bereits fünf Minuten Nachspielzeit vorüber. „Dann hat der Schiedsrichter natürlich noch mal nachspielen lassen“, so Autieri.
Frohnhausen setzt noch einmal nach
Frohnhausen war nun freilich am Drücker und drängte so sehr auf den Ausgleich, dass sich Isik am Ende nur noch mit der Hand zu helfen wusste. „Eine sensationelle Parade“, konnte sich Co-Trainer Autieri ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Immerhin: Der MFC bleibt auch im fünften Ligaspiel ungeschlagen, mit vier zu eins herrscht allerdings ein klares Ungleichgewicht zwischen Unentschieden und Siegen. „Aber auch heute waren wir die klar bessere Mannschaft“, versuchte Autieri dem bösen Ende wenigstens etwas Positives abzugewinnen.
Es bleibt zudem die kuriose Heimschwäche der Mülheimer, die vor heimischem Publikum seit dem 1. März 2020 kein Ligaspiel mehr gewonnen haben. Das nächste Spiel bestreitet der MFC – man möchte fast sagen zum Glück – auswärts. Am kommenden Sonntag sind die Styrumer zu Gast bei Blau-Gelb Überruhr.
So haben sie gespielt
Mülheimer FC – VfB Frohnhausen 3:3 (0:0)
Tore: 1:0 Isik (54.), 2:0 Garcia (63.), 3:0 Nawzad (72.), 3:1 Bulut (83.), 3:2 Said (90.+5), 3:3 Knabe (90.+10, HE)
MFC: Özkan – Yaris, Atik (46. Cekic), Isik, Ergin, Garcia, Nawzad (74. Sahebzada), Yildirim (81. Askar), Ihnacho, Zuberovski (60. Asagwara), Maluze (60. Aldemir).
Rote Karte: Isik (90. +10, Handspiel)