Mülheim. Der Mülheimer FC 97 hatte im Auftaktspiel der Landesliga genug Chancen für einen Sieg, musste sich aber mit einem Remis begnügen.
Mit beiden Händen trommelte Betreuer Yilmaz Bilir gegen das Gehäuse der Trainerbank, als wollte er sagen: das darf doch nicht wahr sein. Vergeben hatte der Mülheimer FC 97 im ersten Saisonspiel gegen den SV Wermelskirchen auch die letzte Chance auf den Heimsieg. Am Ende standen die Styrumer mit einem 1:1 (0:0) und zwei verlorenen Punkten da.
Erstaunlich gelassen nahm Trainer Hakan Katircioglu das Resultat zur Kenntnis. „Eigentlich ist der Matchplan voll aufgegangen“, lobte der Coach, der die Order ausgegeben hatte, viel mit langen Bällen zu operieren.
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Das funktionierte gut. Schon in der ersten Halbzeit hätte der MFC in Führung gehen müssen. Allein Stürmer Anil Yildirim, der doch rechtzeitig fit geworden war, hatte drei Möglichkeiten, um seine Mannschaft in Front zu bringen. Einmal war es Murat Ergin, der von der linken Seite aus in den Strafraum eindrang, sein Schuss rauschte aber knapp am langen Pfosten vorbei.
Ohnehin war es die linke Seite, die beim MFC fast ausschließlich Alarm machte. Ergin blieb auf seiner aus der vergangenen Saison angestammten Position des linken Verteidigers, interpretierte diese aber äußert offensiv. Vor ihm postierte Trainer Hakan Katircioglu Neuzugang Kaan Atik. Gemeinsam mit Sandro Garcia kreierte das Duo auf der linken Seite mehrere gute Angriffe der Gastgeber.
Mülheimer FC hätte das Spiel vor der Pause entscheiden müssen
„Wir hätten das Spiel eigentlich in der ersten Halbzeit entscheiden müssen“, haderte der Coach hinterher. Eine Führung hätte den Gastgebern womöglich auch mehr Ruhe und Sicherheit verliehen.
Stattdessen führten nach über einer Stunde plötzlich die Gäste. Der eingewechselte Mark Mittmann traf zum 0:1. Katircioglu reagierte, stellte auf ein 3-5-2-System um und schickte Neuzugang Delowan Nawzad neben Yildirim nach ganz vorne.
Burak Demirdere trifft mit der ersten Aktion
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Später brachte er mit Burak Demirdere noch einen frischen Flügelspieler. Und genau der erzielte mit seiner ersten Aktion den verdienten Ausgleich. Beinahe hätte der fleißige Sandro Garcia eine Minute später den Doppelschlag perfekt gemacht. „Das muss man auch mal positiv erwähnen, dass wir nach dem Gegentor nicht in die alte Lethargie verfallen sind, sondern weiter nach vorne gespielt haben“, lobte der Coach.
Ohnehin konnte er nach dem Schlusspfiff eine Menge Positives aus diesem Auftaktspiel herausziehen, obwohl das Ergebnis für den MFC eigentlich eine Enttäuschung war. Der Coach meinte: „Wichtig ist, dass wir das Spiel nicht verloren haben. Im Gesamten haben wir gut gespielt.“
Coach nimmt Stürmer in die Pflicht
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Die größte Baustelle vor dem Kreispokalspiel am Mittwoch in Bissingheim und dem zweiten Saisonspiel am Sonntag in Klosterhardt bleibt freilich die Chancenauswertung der Styrumer. „Da muss ich Anil Yildirim auch einfach mal in die Pflicht nehmen. Wenn du fünf hochkarätige Chancen hast, dann musst du mal eine davon reinmachen“, sagte Katircioglu. Dass alle Hoffnungen auf der Nummer zehn ruhen, ist das aktuell eines der Hauptprobleme des Mülheimer FC.
Namen & Zahlen zum Auftakt des MFC 97
Tore: 0:1 Mittmann (68. Minute), 1:1 Demirdere (83.)
MFC: Özkan – Ergin, Kawai (34. S. Karabudak), Yaris, Zuberovski (79. Demirdere) – Ihnacho – Atik (90.+1 Ömür), Garcia, Isik (50. Nawzad), Sahebzada (46. Maluze) – Yildirim