Herne. „Hömma Sport!“ – die Liste der Sorgen und Nöte der Klubs aus Herne & Wanne-Eickel ist lang. Sie haben aber konkrete Ideen, was besser gehen kann.
Es war – fast – wie ein Bericht zur Lage der Nation mitten in der Pandemie. Hier natürlich zur Situation der Sportvereine in Herne und Wanne-Eickel. Eingeladen zur Videoschalte unter dem Titel „Hömma Sport!“ hatten am Mittwochabend die „Sportpolitiker“ der SPD-Fraktion mit ihrem Sportausschussvorsitzenden Martin Kortmann an der Spitze.
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Ergebnis der über 90-minütigen Bestandsaufnahme mit etwa 30 Vereinsvertretern: Die Sorgen und Nöte sind überall gleich groß, ob beim SC Wiking oder beim TuS Herne 07, ob beim SC Constantin oder beim Canu-Touring Club Wanne-Eickel.
Herne & Wanne-Eickel: Die Liste der Sorgen ist lang
Vor allem: Der Frust steht nicht mehr an erster Stelle, eher Resignation. Und: „Es wird immer schwieriger, unsere Mitglieder bei Laune zu halten“, lautete der (fast) einhellige Tenor: Schwimmer, die auf dem Trockenen sitzen, Minigolfer, die erneut eine Weltmeisterschaft absagen mussten, kein Miteinander mehr im Verein, wodurch der Zusammenhalt bröckelt. Planungssicherheit für maximal 14 Tage, virtuelle Angebote, bei denen die Teilnahme stagniert, Austritte vor allem im Jugendbereich.
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Keine Möglichkeiten, diesen Verlust durch Neuaufnahmen aufzufangen, leere Vereinskassen, die sonst durch Einnahmen aus dem Verkauf an Spieltagen oder bei Vereinsfesten aufgebessert werden – die Liste der Sorgen kann beliebig verlängert werden.
Hohe Bürokratiehürden bei Selbsttests in Sportvereinen
Aber wie geht es weiter? Eine Strategie wären verstärkte Selbsttests auch beim Sport, doch: „Wer kann sich das leisten? Die Vereine haben kein Geld und sollten auch nicht ihre Mitglieder belasten, die zurzeit ihre Beiträge bezahlen, obwohl wir ihnen kaum etwas bieten können“, fragte DSC-Wanne-Eickel-Fußballchef Torsten Biermann und erhielt Unterstützung von der SG Herne 70.
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Zudem schrecken die turmhohen Hürden der Bürokratie („Was ist mit dem Datenschutz? Wer haftet? Wer genehmigt?“) viele Vereine ab, selbst Tests durchzuführen. Eine Lösung: „Auf Strukturen der Stadt und auf Ergebnisse bei den Schultests zurückgreifen“, schlug Petra Hermann-Kopp (Baukauer TC) vor.
Viele Vorschläge für eine Verbesserung im Vergleich zu 2020
Und was kann im Vergleich zum Vorgehen nach dem 1. Lockdown in 2020 besser gemacht werden, falls die Sportanlagen wieder öffnen? Hier gab es einige Vorschläge:
- Schwimmbäder sofort auch für Vereine öffnen, hieß es beim SC Wiking;
- schon im Vorfeld ein Lüftungskonzept für die Turnhallen erarbeiten, in denen im vergangenen Jahr zwar Schul-, aber kein Vereinssport erlaubt wurde, forderte der TuS Herne 07;
- die Hallen in den kompletten Sommerferien öffnen und nicht nur für drei Wochen, wünschte sich der BC Westfalia Herne;
- die Konzepte „Sportgutscheine“ und „Bewegungskindergärten“ erweitern.
Priorität: Kinder müssen sich wieder bewegen
Oberste Priorität soll, und da waren sich alle Vereine einig, im ersten Schritt nach einer Lockerung Kinder und Jugendliche genießen. „Sie müssen wir wieder in Bewegung bringen. Denn schon jetzt müssen wir Jugendmannschaften abmelden. Die Auswirkungen davon werden wir noch lange spüren“, fasste Marcel Altmeyer (DLRG, HEV-Jugend) die Sorgen aller zusammen.
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Für die SPD war es eine gelungene und, so Martin Kortmann, „hochspannende Veranstaltung“. Sie soll nicht einmalig bleiben, versprach Hendrik Bollmann, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Das war heute nur der erste Aufschlag. Wir werden uns demnächst mit konkreten Themen und Projekten befassen. Wir lassen Sie nicht alleine!“