Westfalen. Steigende Zahlen, dauernder Lockdown und kein Ende. Der Fußballverband Westfalen plant – kommt in der entscheidenden Frage aber nicht weiter.
Klare Worte aus dem Fußballverband Westfalen in Richtung der Politik. In Bezug auf die immer wieder aktualisierte Corona-Schutzverordnung sagte FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski am Montag in einer digitalen Presserunde in Anlehnung an ein Shakespeare-Zitat, dass der Wahnsinn mittlerweile Methode habe, um dann einzuschränken: „Wahnsinn ist es in jedem Fall – aber ob das immer Methode hat, da bin ich mir nicht sicher.“
Auch interessant
Durch den „Jojo“-Kurs in der Corona-Politik (Lockerungsplan & Notbremse) werde die Planung für den Verband erschwert. Da die Notbremse nun an die kommunale Sieben-Tage-Inzidenz gekoppelt sei, drohe Westfalen zu einem Flickenteppich zu werden, auf dem sich die Möglichkeiten für Fußballerinnen und Fußballer von Stadt zu Stadt und Kreis zu Kreis unterscheiden.
Einen Saisonabbruch für alle Staffeln in Westfalen werde es daher nicht geben; die Spielordnung lasse dafür keinen Spielraum, erklärten Walaschewski und der Vizepräsident Amateurfußball Manfred Schnieders.
Corona: Verbandspräsident fordert „harten Lockdown“ statt Lockerungen
Walaschewski forderte einerseits einen „harten Lockdown“ als Reaktion auf die besonders bei Kindern und Jugendlichen steigenden Corona-Zahlen. Gleichzeitig bekannte er: „Ich halte eine Beendigung und Annullierung der Saison für die gerechteste Lösung.“ Auch Schnieders sagte, er sehe das „ähnlich“.
Aktuell bereitet sich der Verband darauf vor, dass am 19. April wieder trainiert werden kann, am 16. Mai könnte der Spielbetrieb starten. Das würde rein rechnerisch reichen, um in allen Staffeln eine Saisonwertung zu ermöglichen.
Kein zentraler Saisonabbruch: Alle Staffeln müssen einzeln annulliert werden
Verschiebt sich der Trainingsstart, verschiebt sich auch der Pflichtspielstart. Einzelne Staffeln würden dann annulliert, sobald eine Wertung außer Reichweite wäre, als erstes die Oberliga Westfalen.
Auch interessant
Die aktuelle Saison ist seit der Aussetzung des Spielbetriebs Ende Oktober 2020 unterbrochen. Die Landesverbände Hamburg, Niedersachen, Schleswig-Holstein und Berlin haben die Saison bereits abgebrochen und annulliert. Manfred Schnieders erklärte aber mit Blick auf Westfalen und die Verbände am Niederrhein und Mittelrhein: „In der Spielordnung ist für die spielleitenden Stellen überhaupt kein Abbruch vorgesehen.“ Lediglich eine Wertung oder Annullierung sei möglich.
So lange die 50-Prozent-Marke erreichbar ist, wird nicht annulliert
Wie vor der Saison in der Spielordnung festgelegt, würden beim aktuellen Stand alle Ergebnisse annulliert und die Saison in keiner Staffel gewertet. Um eine Staffel werten zu können, hätten 50 Prozent aller angesetzten Spiele (also z.B. die komplette Hinrunde) absolviert werden müssen – das ist allerdings von der Ober- bis zur Bezirksliga aktuell in keiner Staffel der Fall.
Weitere Berichte zum Thema:
- So viel fehlt zu 50 Prozent:Ober- bis Bezirksligen im Überblick
- Lockerungspläne der Regierung:Fußballspiele ab 2. Mai? Erst heißt es abwarten
- Wertung kaum zu erreichen:Wie die Oberliga zur Testspiel-Liga wird
- Teststrategie und Geisterspiele:Kein Sonderweg für die Oberliga Westfalen
Aktuelle Berichte aus der Oberliga Westfalen:
- Westfalia Herne:Neuaufbau der U23 startet in der Kreisliga C
- Wattenscheid-Interview:Die SG 09 wird von der Vergangenheit eingeholt
- TSG Sprockhövel:Jugend und Oberliga-Team sollen enger verzahnt werden