Hattingen. Nach ordentlichem Start gegen OSC Dortmund gelingt der HSG Hattingen-Sprockhövel nicht mehr viel. Warum es in der Kreissporthalle wieder keine Punkte gab.

Unter den Augen des 40-fachen sowjetischen Ex-Nationalspielers Sascha Maystrenko verlor die HSG Hattingen-Sprockhövel nach zuletzt zwei Siegen in Folge ihr Heimspiel gegen den OSC Dortmund glatt mit 25:30 (12:18). Maystrenko, der schon beide Mannschaften trainiert hatte und seinen Sohn Nikita (drei Tore) nach Hattingen begleitet hatte, sah einen verdienten und schon weit vor dem Abpfiff feststehenden Sieg des bis dahin schwach in die Saison gestarteten OSC.

Thorsten Stoschek, Coach der Gäste, freute sich sehr über die beiden Punkte. „Der Sieg war für uns äußerst wichtig. Anfangs hatten wir so unsere Probleme. Doch bereits nach kurzer Zeit konnten wir das Spiel über die guten Kreisläufer der HSG immer besser unterbinden. Dann haben wir es in der Abwehr im Zusammenspiel mit unseren Torhütern richtig gut gemacht und verdient gewonnen“, sagte der OSC-Trainer. Dass der Sieg der Gäste voll und ganz in Ordnung ging, sah auch HSG-Coach Oliver Bratzke so. Der Übungsleiter der Hausherren machte aber eine doppelte Zwei-Minuten-Strafe für Sven Schmitz als Knackpunkt der Partie aus. „Wir hatten richtig gut ins Spiel hineingefunden. Doch diese doppelte Bestrafung hat bei uns zu einem Bruch geführt, hat uns arg verunsichert. Eigentlich haben wir uns davon überhaupt nicht mehr erholen können“, sah der Trainer den Hauptgrund für die Niederlage in der Doppelbestrafung seines spielenden Co-Trainers.

Doppelte Zwei-Minuten-Strafe für HSG-Antreiber Sven Schmitz als Knackpunkt

Zum Zeitpunkt dieses Ereignisses (13.) führte die Bratzke-Sieben noch mit 5:3. Schmitz, der beim Angriff zuvor rüde von den Beinen geholt worden war, ohne dass das Schiedsrichtergespann eingeschritten wäre, bekam nach eigenem Foul eine Zeitstrafe, die er nach Meinung der schwach leitenden Unparteiischen wohl zu heftig kommentierte. Die Folge war eine Verdoppelung auf vier Minuten, die in der Tat die Heimmannschaft aus dem Rhythmus kommen ließ.

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Bis dahin agierte die HSG-Deckung auf schnellen Beinen sehr harmonisch, packte beherzt zu und ließ in guter Abstimmung mit dem zunächst bestens aufgelegten Michael Frorath im Tor in den knapp 15 Minuten lediglich drei Gegentore zu. Das Bild änderte sich aber schlagartig. Über 7:5 und 10:7 zog der OSC bis zur Pause auf 18:12 davon. Die HSG bekam in der Abwehr keinen Zugriff mehr, kam überhaupt nicht in ihr Gegenstoßspiel, leistete sich viele technische Fehler im Positionsspiel und zahlreiche überhastete und unkonzentrierte Abschlüsse.

Michael Frorath beginnt im Tor der HSG Hattingen-Sprockhövel stark

Nach dem Wechsel flackerten die Stärken der Gastgeber noch einmal auf. Die Abwehr rückte nun etwas weiter vor und erzielte wieder häufiger frühe Ballgewinne. Plötzlich funktionierte das Gegenstoßspiel wieder, und beim 17:20 keimte neue Hoffnung auf. Als Florian Neumann dann mutterseelenallein auf das OSC-Tor zusteuerte, schien sich tatsächlich eine Wende anzubahnen. Neumann scheiterte aber am OSC-Torwart – der kurze Höhenflug war prompt wieder beendet. Dortmund zog auf und davon und ließ erst nach dem 30:22 noch etwas Ergebniskosmetik zu.

Somit bleibt die HSG, bei der David Bayer sein Comeback feierte, auch im dritten Spiel in der Kreissporthalle weiter ohne Punktgewinn. In Olli Bratzkes Werkzeugkasten mögen vielleicht die richtigen Werkzeuge gelegen haben, so richtig gut damit umzugehen wussten die HSG-Spieler am Sonntagabend aber nicht.

HSG Hattingen-Sprockhövel – OSC Dortmund 25:30

„Spielflim“: 1:0, 3:2, 5:3, 5:7, 7:10, 10:15, 12:18 (Hz.), 14:20, 17:20, 17:24, 20:27, 22:30, 25:30.

HSG: Frorath, Botte – Jäger (1), Bayer (1), Schmitz (2), Schilz, Bothmann, Oberbossel, Werthebach (12/1), Neumann (2), Dobrodt (1), Taruttis (5/1), Aufermann (1), Filla.

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