Hattingen. Hedefspor Hattingen hat Erfolg bei der Trainersuche: Mirkan Aydin, ehemaliger VfL-Stürmer, übernimmt den Spitzenreiter. Wie es dazu kam - und wie die Mannschaft reagierte.
- Hedefspor Hattingen hat Mirkan Aydin als neuen Trainer verpflichtet
- Der ehemalige Stürmer des VfL Bochum wird nachfolger von Yakup Göksu, der zu Türkspor Dortmund gewechselt war
- Am Sonntag steht er erstmals in Querenburg an der Linie
Hedefspor Hattingen hat einen neuen Trainer: Ex-VfL-Bochum-Profi Mirkan Aydin übernimmt den Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga A. Vorsitzender Veli Kutlu erklärt, wieso die Wahl auf den 37-jährigen gefallen ist, wie die Trainersuche verlaufen ist und wie die Spieler auf den neuen Coach reagiert haben.
Der Schock saß tief bei Hedefspor Hattingen. Plötzlich standen die Hattinger ohne Trainer da. Yakup Göksu, mit dem der Verein langfristig geplant hatte, wechselte kurzfristig zu Regionalligist Türkspor Dortmund. Veli Kutlu und sein Vorstandsteam mussten sich also um einen neuen Trainer kümmern. Doch wer könnte auf Göksu folgen? Die Fußstapfen des ehemaligen Trainers der TSG Sprockhövel sind groß.
Hedefspor hat nun eine Lösung präsentiert und dabei einen echten Coup gelandet. Ex-Profi Mirkan Aydin, der unter anderem für den VfL Bochum, Preußen Münster und bei Clubs in der Türkei, Schweden und Saudi-Arabien spielte, übernimmt das Ruder an der Munscheidstraße. Für Aydin ist es eine Art Heimkehr - Hedefspor teilt sich die Anlage mit seinem Jugendverein VfL Winz-Baak.
Mirkan Aydin war schon beim Kreispokalspiel gegen Wattenscheid 09 vor Ort
„Wir sind sehr froh, dass wir Mirkan als Trainer gewinnen konnten“, sagt Veli Kutlu, Vorsitzender bei Hedefspor. „Dass wir nach Yakup wieder einen Trainer mit so großer Qualität haben, spricht für unseren Verein und unsere Entwicklung.“ Der Vorschlag bei Mirkan Aydin einmal nachzufragen, kam noch von Vorgänger Yakup Göksu. „Wir wussten aber ja gar nicht, ob er sich so etwas überhaupt vorstellen kann. Ich habe ihn dann angerufen und zwei Tage später, als Mirkan aus der Türkei zurück war, haben wir das erste Mal gesprochen“, erklärt der Vorsitzende.
Dem ersten Gespräch folgten zwei weitere intensive Unterhaltungen über Hedefspor, Fußball und das Umfeld. Beim Kreispokalspiel gegen die SG Wattenscheid 09 war Mirkan Aydin vor Ort und machte sich sein eigenes Bild von der Mannschaft. „Er war positiv überrascht. Er hat mir gesagt, dass er da nicht groß etwas verändern müsse. Hier und da gibt es ein paar Dinge, die er verfeinern will. Aber das passiert mit der Zeit“, so Veli Kutlu.
Erfahrung als Coach im Seniorenbereich hat Mirkan Aydin noch nicht. Nach einer Kreuzbandverletzung und einem Knorpelschaden und mehreren Operationen beendete er 2022 seine Karriere als Spieler. Als Trainer an der Linie steht er aktuell bei seinem Sohn, der in der E3-Jugend der TSG Sprockhövel spielt. „Für Mirkan ist das doch der ideale Start für seine Trainerlaufbahn. Er hat eine funktionierende Mannschaft, ein gutes Umfeld und deutlich weniger Druck als wenn er direkt als Trainer in der Westfalenliga eingestiegen wäre“, sagt Veli Kutlu.
„Die Jungs haben Bock darauf, mit ihm zu arbeiten“
Am Donnerstagabend stellte Kutlu den neuen Trainer der Mannschaft vor. Mirkan Aydin richtete bei der Besprechung am eigentlich freien Tag die ersten Worte an sein neues Team. „Bis auf zwei Spieler war der ganze Kader da und wollte Mirkan kennenlernen. Ich habe in den Blicken gesehen, wie viel Bock die Jungs darauf haben, mit ihm zu arbeiten. Der ein oder andere konnte gar nicht glauben, dass sie als A-Kreisligisten jetzt einen Ex-Profi als Trainer haben. Das ist schon eine richtig große Sache. Und der ein odere andere Spieler kennt Mirkan ja auch noch persönlich. Er ist ja kein unbeschriebenen Blatt bei uns und in Hattingen“, erklärt Veli Kutlu.
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Sonntag hat der neue Hedef-Coach bereits seinen ersten Einsatz als Cheftrainer an der Seitenlinie. Der Spitzenreiter der A-Liga, der bisher alle Spiele gewann und schon sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger hat, trifft dann auf den TuS Querenburg (15 Uhr). „Wir hatten bei der Trainersuche wirklich alle Ruhe und Zeit. Nuri Ulutas und Serdar Demir haben einen super Job gemacht. Es lief alles wie vorher. Und die beiden freuen sich natürlich auch jetzt mit Mirkan zusammenzuarbeiten. Nuri und Mirkan haben früher sogar zusammengespielt und kennen sich sehr gut.“
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Schwerer Start für Göksu
Mirkan Aydin hat seine aktive Karriere vor zwei Jahren beendet. Der gebürtige Hattinger wechselte 2007 von der TSG Sprockhövel zum VfL Bochum, für den er sowohl in der ersten und zweiten Mannschaft spielte. Für die VfL-Profis machte er mehr als 80 Spiele, die meisten in der 2. Bundesliga. In 76 Zweitliga-Einsätzen erzielte er 20 Tore. 2014 verließ er den VfL nach sieben Jahren.
Für Yakup Göksu dagegen läuft es bei seinem neuen Klub noch nicht: Seine ersten beiden Ligaspiele mit Türkspor verlor er 3:7 und 0:7, nun kommt auch noch eine Niederlage am Grünen Tisch dazu. Das fürs kommende Wochenende geplante Spiel gegen Fortuna Köln findet nicht statt, wird 2:0 für Köln gewertet, weil Türkspor kein Stadion hat. Der Mendeplatz in Dortmund ist nicht regionalliga-tauglich, das Hagener Ischelandstadion noch nicht fertig umgebaut - und die IMS-Arena in Velbert, in der Türkspor seine ersten vier Heimspiele bestritten hatte, ist zu teuer.
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