Hattingen. Die USA lockten, eine Verletzung durchkreuzte Pläne. Nun trägt ein ganz starker Hallenspieler wieder das Trikot der SF Niederwenigern.

Als in der WhatsApp-Gruppe der Sportfreunde Niederwenigern gefragt wurde, wer Lust auf die anstehenden Hallenstadtmeisterschaften in Hattingen und Essen hat, war eine Meldung überraschend: die von Paul Schütte.

Denn Ende August erfüllte sich der Linksverteidiger, der früher in der Futsal-Nationalmannschaft und in der Futsal-Regionalliga spielte, einen lang gehegten Traum: Er flog in die USA, um dort zu studieren und in der National Association of Intercollegiate Athletics (NAIA) Fußball zu spielen.

Der Fußball in den USA ist ein anderer als der bei den SF Niederwenigern

„Ich studiere Psychologie an der Columbia International University (CIU, Anm. d. Red.) in South Carolina. Aber die Fußballsaison ist seit Dezember vorbei, sodass ich einen Monat lang in Deutschland bin“, sagt Schütte, der nach dem Abitur eine Ausbildung zum Pflegefachmann machte.

„Eigentlich habe ich die Ausbildung damals mit dem Ziel angefangen, Medizin studieren. Währenddessen habe ich dann aber den Entschluss gefasst, dass ich die USA erleben und dort auch Fußball spielen möchte“, sagt der 23-Jährige.

Über eine Agentur kam der Kontakt zur Columbia University zustande, Ende August ging der Flieger. „Die Uni und die Lage in Amerika sind ziemlich, ziemlich cool. Ich habe da eine sehr gute Zeit, war schon bei einem Spiel der NBA, beim Football und im November bei 33 Grad in Miami am Strand. Ich genieße es auf jeden Fall sehr“, so Schütte.

Der Fußball in den USA sei ein ganz anderer. Es würde vor allem mehr Training, insbesondere Kraftübungen, geben. Individuell seien fast alle seiner Mitspieler, die aus zahlreichen Nationen kommen, mindestens auf Landesliganiveau. Taktisch fehle es aber ab und an an Kenntnissen.

Nach einer Grätsche kamen die Schmerzen

Aber: „In den letzten fünf, sechs Wochen hatte ich auch Heimweh nach meiner Familie und meiner Freundin“, gibt Schütte zu. Weihnachten hat er im Kreise seiner Lieben verbracht und Kraft für die kommenden Aufgaben getankt. Denn eines läuft in den USA noch nicht nach Plan: das Fußballspielen.

früher lief Paul Schütte auch für den PCF Mülheim in der Halle auf.
früher lief Paul Schütte auch für den PCF Mülheim in der Halle auf. © Martin Möller / Funke Foto Services | Martin Möller

Nach wenigen Spielen in der NCAA blieb der gebürtige Essener bei einer Grätsche im Rasen hängen und verletzte sich so schwer am Knie, dass er für den Rest der Saison ausfiel. Das Innenband war gerissen, auch der Meniskus und das Kreuzband wurden in Mitleidenschaft gezogen. Um eine Operation kam Schütte aber glücklicherweise herum..

Das Ziel für die Hattinger Hallenstadtmeisterschaft ist klar

„Ich hatte dann die ganzen Monate Physiotherapie und Krafttraining. Das hat mich natürlich etwas traurig gemacht, weil der Fußball einer der Hauptgründe für mich war, in die USA zu gehen“, sagt er.

Die Zeit in Deutschland nutzte Schütte da auch, um gemeinsam mit Kumpels wieder gegen den Ball zu treten und zu testen, ob die vorherigen Schmerzen beim Passen und Schießen verschwunden sind. Erfreulicherweise ist dies so – und da es für Schütte erst am 14. Januar zurück in die USA geht, sagte er für die Hallenstadtmeisterschaft zu.

Sehr zur Freude der Sportfreunde Niederwenigern, wurde er im Vorjahr doch mit sechs Treffern hinter Ilhan Tas Zweiter der Torschützenliste. „Das Knie ist gut genug“, ist sich Schütte sicher und hat sich auch bereits ein Ziel für die Halle in Hattingen gesetzt. „Diesmal hoffe ich sieben Tore zu machen.“

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