Hattingen. Paul Schütte überzeugte bei der Stadtmeisterschaft. Warum er die Futsal-Bundesliga ablehnte und warum für ihn in Essen mehr „Gepöhle“ ist.
Es waren die kleinen Bewegungen, die den Unterschied ausmachten. Mal ein Lupfer zu einem Mitspieler, weil der tiefe Passweg voller lauter gegnerischer Beine war, mal ein Streicheln des Balls mit de Sohle, mal ein Pass mit dem Außenrist, damit er nur ein paar Millimeter über die Füße der anderen tickt.
All dies zeigte Paul Schütte bei der Hallenstadtmeisterschaft Hattingen im Trikot der Sportfreunde Niederwenigern. Beinahe hätte es sogar zur Torjägerkanone gereicht, wäre da nicht Hedefspors Ilhan Tas gewesen.
SF Niederwenigern traten teilweise offensiver auf, als es der Trainer wollte
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Mit sechs Treffern landete Schütte gemeinsam mit Teamkollege Dominik Enz auf dem geteilten zweiten Rang. „Man merkt schon, dass wir den einen oder anderen dabei hatten, der schon in der Halle Futsal gespielt haben“, sagte SFN-Co-Trainer Carsten Neuhaus nach dem Turnier.
Dabei war er mit dem offensiven Auftreten seines Teams gar nicht immer so einverstanden. „Ich hatte der Mannschaft eigentlich gesagt, dass wir nicht ganz so großes Risiko gehen sollen“, so Neuhaus schmunzelnd, mit dem Wissen des Turniersieges im Kopf.
Paul Schütte vergleicht die Hallenstadtmeisterschaften Hattingen und Essen
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Schütte selbst freute sich über seinen ersten Titelgewinn in der Halle mit Niederwenigern. „Ich habe mich wohl gefühlt, es hat Spaß gemacht, wir hatten eine super Hallenmannschaft dabei“, sagte er nach dem Erfolg und verglich das Hattinger Turnier mit der Essener Hallenstadtmeisterschaft.
„Dort wird mit einem normalen Fußball und mit Banden auf allen Seiten gespielt. Da geht es viel körperlicher zu. Ich finde es hier besser, alleine schon, weil der Ball nicht so springt. Ich bin im Futsal einfach verwurzelt“, so der 22-Jährige.
Seine Bewegungen im Aufbauspiel, die Positionsrotation, das Chippen des Balles in den Lauf der Mitspieler – genau dies führte zum 2:1 im Finale gegen die SG Welper – all das machte Schütte intuitiv. „Das ist einfach so drin bei mir. Hier geht es auch, in Essen nicht. Dort ist es für mich ein bisschen Gepöhle. Hier konnte man mehr Futsal spielen“, freute sich Schütte.
Irgendwann musste er sich zwischen Futsal und Fußball entscheiden
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Dass die Fans, die durchaus noch für ein wenig mehr Stimmung in der Halle Holthausen hätten sorgen können, in den Genuss des guten Hallenfußball des Verteidigers kamen, war dabei nicht selbstverständlich.
Denn gleich zwei Mal stand Schütte, der einst in der Futsal-Nationalmannschaft sowie für den PCF Mülheim und den SC Bayer Uerdingen in der Futsal-Regionalliga spielte, vor einer schwierigen Entscheidung. „Ich war irgendwann so gut in der Halle, dass ich mich entscheiden musste, ob ich in der Futsal Bundesliga spielen möchte oder doch im Fußball noch etwas erreichen will“, so Schütte.
Der Weg zurück in den Futsal ist nicht ausgeschlossen, mit SFN soll es nach oben gehen
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Denn beides zusammen war mangels Zeit nicht möglich. Schüttes Wahl fiel auf den Fußball. „Ich habe schon bei den Bambinis angefangen Fußball zu spielen. So ganz drauf verzichten, kann man dann einfach nicht. Zudem ist es im Futsal auch leichter, nach einer Pause wieder hochzukommen. Wenn du im Fußball drei, vier Jahre raus bist und dann wieder Landes- oder Oberliga spielen möchtest, ist das schwer“, so der ehemalige Junioren-Bundesligaspieler des Hombrucher SV und der DJK Arminia Klosterhardt.
Ganz abgeschlossen mit dem Hallenfußball hat er aber noch nicht, zu viel Spaß macht ihm Futsal. „Ich hatte letzte Saison die Chance, zu Fortuna Düsseldorf in die bundesweite Bundesliga zu gehen, habe mich dann aber wieder für Fußball entschieden. Dennoch bin ich überzeugt, dass ich den Schritt noch einmal schaffen würde, wenn ich richtig Gas geben würde. Ich wollte mir die Tür offenlassen und das ist sie auch weiterhin“, ist sich Schütte sicher.
Erst einmal steht nun aber das Aufstiegsrennen mit den SF Niederwenigern in der Landesliga an. Schütte: „Ich persönlich möchte bis zum Ende ganz oben mitspielen. Ich sage nicht, dass ich zwingend aufsteigen muss, aber ich möchte schon in den letzten Spieltagen Spannung drinhaben. Wir haben nun noch gute Zugänge geholt, paar Leute sind zurück. Mit uns kann man rechnen.“
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