Hattingen. Akteur von Hedefspor Hattingen wegen diskriminierender Äußerung gesperrt. Verein kassiert Strafe von über 500 Euro für anderen Fall.

Es lief das Halbfinale der Hattinger Hallenstadtmeisterschaft. Hedefspor Hattingen hatte sich mit starkem Hallenfußball bis dorthin vorgespielt, im Viertelfinale vorher den FC Sandzak-Hattingen mit 4:0 aus dem Turnier geworfen. Im Halbfinale folgte dann das Duell mit dem großen Favoriten und späteren Turniersieger SF Niederwenigern.

Hedefspor spielte erst ordentlich mit, musste sich schlussendlich aber verdient mit 0:4 geschlagen geben. Problematischer für den Klub von der Munscheidstraße ist nun allerdings, dass Schiedsrichterin Cynthia Günther Hedefspors Sefa Düsünceli mit der Roten Karte auf die Tribüne schickte – obwohl dieser zu diesem Zeitpunkt nur auf der Bank saß. Er hatte sich abwertend und sexistisch gegenüber Günther geäußert. Die Strafe folgte nun vor dem Sportgericht: Vier Spiele Sperre und eine Geldbuße in niedriger, dreistelliger Höhe.

Der Verein Hedefspor Hattingen veröffentlichte auf Facebook mittlerweile eine Stellungnahme zu diesem Artikel. In der heißt es unter anderem: „Der Tatvorwurf im offiziellen Spielbericht entspricht den Tatsachen. Diese Rote Karte war berechtigt, die harte Strafe des Sportgerichts haben wir im vollem Umfang selbstverständlich akzeptiert. Für uns war bereits am Tattag klar, dass die Entscheidung des Sportgerichts, wie auch immer sie ausfallen würde, nicht zur Debatte steht. Wir alle gemeinsam, Vorstand + Mitglieder sind gegen jegliche Art von Diskriminierung und tolerieren diese nicht! (Wir bestehen aus mehr als 20 Nationen, Männern und Frauen!!!)
Auch der betroffene Spieler bereut sein Verhalten und hat sich vielmals dafür bei uns glaubhaft entschuldigt. Sein Fehlverhalten entstand in einer Situation voller Emotionen und Erregung, die er sehr bedauert. Der Betroffene und wir als Verein entschuldigen uns an dieser Stelle nochmal bei der Schiedsrichterin Cynthia Günter in aller Form.
Kommen wir auf den Zeitungsartikel zurück. In dem Artikel steht „…hatte sich abwertend und sexistisch gegenüber Günther geäußert…“ Per Definition mag die Aussage „gibt es keine Männer mehr, die hier pfeifen können“, sexistisch sein. Im Allgemeinen wird aber bei vielen von euch liebe Mitglieder, damit sicherlich etwas Anderes verbunden. Auch das Sportgericht hat in seinem Urteil den Begriff „Sexismus“ nicht angewendet. Die Strafe erfolgte wegen „Diskriminierung“.

Kein Verantwortlicher von Hedefspor Hattingen erscheint zur Verhandlung der Berufung

Es ist nicht der einzige Vorfall, der Hedefspor, sollte der Klub die Strafe denn übernehmen, teuer zu stehen kommt. Anfang November hatte das Sportgericht entschieden, die Partie in der Kreisliga C zwischen Hedefspor III und der DJK Teutonia Ehrenfeld II nach dem Abbruch mit 3:0-Toren und drei Punkten für die Bochumer zu werten. Der Schiedsrichter hatte die Partie damals beendet, weil er der Meinung war, dass Hedefspor nicht mehr genügend Spieler auf dem Platz gehabt habe und somit nicht spielfähig gewesen sei. Die Videoaufnahmen, die es von der Partie gibt, belegen dies allerdings nicht. Die Hattinger waren damit nicht einverstanden und legten Berufung ein.

Zu der Berufungsverhandlung erschien nun allerdings kein Verantwortlicher von Hedefspor Hattingen. Nach einer halben Stunde des Wartens entschied das Sportgericht daher, dass die Berufung abgeschmettert wird. Zudem kostet das Nichterscheinen zusammen mit den Verfahrenskosten, die Hedefspor ebenfalls übernehmen muss, über 500 Euro.