Sprockhövel/Witten. TSG Sprockhövel verspricht „namhafte Spieler“ und Talente. Der Torschützenkönig von 2022 fehlt wohl. Überraschungspotenzial ist hoch.

Der WAZ-Pokal wäre nicht der WAZ-Pokal ohne den Ausrichter und Rekordsieger von der TSG Sprockhövel. Das Turnier ist für den Trainer und Sportlichen Leiter der TSG, Yakup Göksu, immer etwas ganz Besonderes.

„Einen eigenen Pokal mit Vereinen aus der Umgebung zu veranstalten, ist immer gut, um sich zu messen und Vergleiche zu ziehen. Aber in erster Linie geht es darum, den Zuschauern, die Bock haben auf Budenzauber, ein schönes Turnier zu liefern“, so der Trainer. Vor allem das Spiel mit der Rundumbande mache sehr viel Spaß. „Wir nehmen das Turnier sehr ernst“, so Göksu, für den die Verletzungsgefahr allerdings immer ein Thema bleibt. „Auf dem Boden und mit Bande passiert schnell etwas“, sagt er.

Dennoch wird die TSG Sprockövel eine starke Mannschaft ins Rennen schicken. Göksu verspricht „namhafte“ Spieler, die mit zwei A-Jugendlichen ergänzt werden. Im Vorjahr hatte so zum Beispiel Anthony Boehm auf sich aufmerksam gemacht. Leider fällt er seit Beginn des Jahres mit einem Kreuzbandriss aus.

TSG Sprockhövel nutzt den WAZ-Pokal auch für die langfristige Strategie

Von einer Favoritenrolle will Göksu nichts wissen. „In der Halle gibt es immer wieder Überraschungen. Ich sehe uns dort nicht automatisch als Favoriten, nur weil wir in der Oberliga spielen“, so Göksu. Im vergangenen Jahr verpasste sein Team das Finale, enttäuschte sogar. An den jungen Spielern, die zum Einsatz kamen, habe es aber nicht gelegen, so der Trainer.

„Das muss man anders sehen. Wir leben als Verein davon, dass junge Spieler den Sprung nach oben schaffen. Also geben wir ihnen die Chance, mir zu zeigen, dass sie in der kommenden Saison Erstligaspieler sind“, so der Coach, für den das Minimalziel aber klar definiert ist. „Natürlich wollen wir das Turnier gewinnen, aber zumindest unter die besten Vier zu kommen, sollte auf jeden Fall drin sein“, so Göksu.

WAZ-Pokal 2023 - alle Infos und Artikel

SC Obersprockhövel II sorgte im Vorjahr für gute Stimmung

In der Gruppe A trifft die Göksu-Elf unter anderem auf die Zweitvertretung des SC Obersprockhövel, die im vergangenen Jahr mit ihrem Auftritt für Stimmung in der Halle sorgte.

Das kleine Finale zwischen dem SC Obersprockhövel II und der TSG Sprockhövel II war im vergangenen Jahr stimmungstechnisch das gefühlte Finale.
Das kleine Finale zwischen dem SC Obersprockhövel II und der TSG Sprockhövel II war im vergangenen Jahr stimmungstechnisch das gefühlte Finale. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Wenn man gegen die TSG Sprockhövel spielt, ist man noch motivierter und will ihr ein Bein stellen“, freut sich SCO II-Trainer Markus Möller auf das Duell, auch wenn das Turnier für seine Mannschaft nicht die höchste Priorität hat. „Wir konzentrieren uns in erster Linie auf die Bezirksliga. Ein Weiterkommen wäre schön, muss aber nicht unbedingt sein“, so Möller.

Die jungen Wilden sollen sich beweisen

Der Trainer will vor allem auf junge Spieler setzen. „Diejenigen, die jetzt zum ersten Mal bei den Senioren und zum ersten Mal beim WAZ-Pokal spielen, sollen sich austoben. Die nehme ich alle mit. Ansonsten kann jeder spielen, der will. Ich werde niemandem einen Riegel vorschieben“, kündigt Möller an. Verzichten muss er allerdings urlaubsbedingt wohl auf Alexander Valdix, den Torschützenkönig des Vorjahres.

Ob sein Team am Ende für eine Überraschung sorgen kann, bleibt abzuwarten. „In der Halle ist es immer schwer einzuschätzen, wer aufläuft und wer gute Hallenspieler hat. Aber am Ende braucht man keine elf Hallenspieler, sondern es reichen vier bis fünf gute Zocker und man kann auch mal gegen einen Oberligisten gewinnen“, so Möller.

Hiddinghauser FV, SV Bommern und DJK Ruhrtal Witten komplettieren die Gruppe

Neben dem Bezirksligisten SV Bommern und dem A-Ligisten DJK Ruhrtal Witten wurde auch der B-Ligist Hiddinghauser FV in die Gruppe A gelost. In der Liga waren die Hiddinghauser zuletzt kaum zu stoppen und schlossen die Hinrunde ungeschlagen als Tabellenerster ab. Für den WAZ-Pokal ist Trainer Sinischa Schneider allerdings etwas vorsichtiger. „Ich glaube nicht, dass wir dort die großen Mannschaften ärgern können. Wir haben alle Bock auf die Halle und wollen dort Spaß haben“, so Schneider.

Der Hiddinghauser FV (rote Trikots) und der VfL Winz-Baak sind wie schon im Vorjahr auch diesmal beim WAZ-Pokal dabei.
Der Hiddinghauser FV (rote Trikots) und der VfL Winz-Baak sind wie schon im Vorjahr auch diesmal beim WAZ-Pokal dabei. © Hattingen | Bastian Haumann

Gleich im ersten Spiel trifft sein Team auf die TSG Sprockhövel. Schneider erinnert sich noch gut an das Duell aus dem Vorjahr. „Die haben da ganz schön geschwommen. Es wäre schön, wenn uns das wieder gelingt und wir nicht abgeschlachtet werden“, so der Trainer. Nur mit 1:2 hatten die Hiddinghauser am Ende nach Führung verloren.

Hiddinghauser FV kommt mit kleinen und flinken Spielern

Dass der eine oder andere HFV-Spieler das richtige Profil für die Halle mitbringt, stimmt Schneider positiv. „Unser Stürmer Kris Dzierson braucht nicht viele Chancen. Mit Julian Alessio haben wir einen kleinen, flinken Spieler. Die beiden kann ich mir da besonders gut vorstellen“, so Schneider, für den die Marschroute in den kurzen Begegnungen klar ist.

„Wir gehen volle Pulle drauf“, kündigt der Trainer an. Einen persönlichen Favoriten auf den Turniersieg hat der Hiddinghausener Trainer ebenfalls. Nicht etwa die TSG Sprockhövel oder den TuS Ennepetal. „Die TSG hatte im letzten Jahr viele Jugendspieler dabei. Da kommt es immer darauf an, wer dann am Ende wirklich aufläuft. Mein Geheimfavorit ist Bommern. Die haben einige Spieler, die ich mir extrem gut in der Halle vorstellen kann“, so der Tipp des Trainers.

Mehr zum WAZ-Pokal