Sprockhövel. Ohne Niederlage schnappte sich Bezirksligist SV Bommern Platz eins in der Vorrunde. TuS Ruhrtal muss mit Mini-Aufgebot auskommen.
Es ist schon eine Weile her, dass beim Turnier um den WAZ-Pokal der TSG Sprockhövel ein Wittener Team mal so aufgetrumpft hat. Vor Jahren sicherte sich mal der SV Herbede die Trophäe in der Glückauf-Sporthalle. Ob sich diesmal wieder eine Mannschaft aus der Ruhrstadt mit dem Siegerpokal wird ablichten lassen können? Zumindest hinterließen am ersten Turniertag der SV Bommern 05 als ungeschlagener Gruppensieger und die DJK TuS Ruhrtal einen bleibenden Eindruck.
„Die Ruhrtaler haben das richtig gut gemacht“, gab‘s von Tim Joppe, dem Co-Trainer der TSG Sprockhövel, Lob aus berufenem Munde für den A-Ligisten, nachdem dieser mit 2:1 gegen den Oberligisten gewonnen hatte. Für die Mannschaft von Trainer Mark Heinrich, der sich der personellen Not gehorchend als Torhüter selbst zwischen die Pfosten stellte, war dies wohl der Schlüsselmoment in der Vorrunde des Wettbewerbs.
Yazan Alali glänzt als sechsfacher Torschütze beim TuS Ruhrtal
„Gegen den SV Bommern hätten wir nicht verlieren müssen“, ärgerte sich Heinrich später allerdings über die 2:3-Niederlage, die ein später Treffer von Jonas Müller besiegelte. Danach allerdings ließen sich die Wittener die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, gewannen das torreichste Spiel des Abends mit 8:3 gegen den Hiddinghauser FV, und auch das entscheidende Duell mit dem Bezirksligisten SC Obersprockhövel II gewannen die Ruhrtaler (4:1). Bei denen nicht nur Mark Heinrich selbst vor allem wegen seiner mit drei Treffern gekrönten erfolgreichen Vorstöße in die gegnerische Hälfte überzeugte, sondern gerade auch Yazan Alali. Der flinke Dribbler, den der Coach vorab schon als idealen Hallenspieler beschrieben hatte, brachte es am ersten Turniertag auf stattliche sechs Torerfolge.
Bemerkenswert bei der DJK TuS Ruhrtal: Das Heinrich-Team konnte nicht wie die übrigen Teilnehmer konsequent durchwechseln und damit Kräfte sparen. Lediglich zwei Ersatzleute standen dem A-Ligisten in Sprockhövel zur Verfügung. Zu allem Überfluss verletzte sich dann auch noch Routinier Felix Heckmann. „Gut, dass zumindest noch Stephan Engel nachgekommen ist, sonst wäre es echt eng geworden“, so Mark Heinrich. Engel trug sich sogar noch dreimal in die Torschützenliste ein. Heinrich hofft, dass am Samstag (ab 16 Uhr) in der Zwischenrunde ein paar Spieler mehr ihre Hallenschuhe für die DJK überstreifen können.
Unterdessen hat der Club schon eine Neuverpflichtung bekannt gegeben. Paul Illian, der schon seit einiger Zeit bei den Ruhrtalern mittrainiert, ist im neuen Jahr spielberechtigt. Der defensive Mittelfeldmann war zuletzt aktiv für den TuS Essen-West (Bezirksliga), studiert derzeit an der Uni Witten-Herdecke. „Ich glaube, dass er eine Verstärkung für uns darstellt“, so Mark Heinrich. Darüber hinaus führt der Verein Gespräche mit zwei weiteren Spielern - ein Stürmer und ein Mann für die Außenbahn.
Gut, dass zumindest noch Stephan Engel nachgekommen ist, sonst wäre es echt eng geworden.
Mark Heinrich - Spielertrainer DJK TuS Ruhrtal
Beim Bezirksligisten SV Bommern 05 verdienten sich am Donnerstag nicht nur die vielen mitgereisten Anhänger ein Sonderlob. Auch einige Spieler, die im Verlauf der Hinserie gar nicht oder kaum mal im Blickpunkt standen, ließen aufhorchen. Vor allem über die Auftritte seiner „jungen Wilden“ freute sich Trainer Jörg Silberbach. Melvin Nukicic, im Sommer aus der A-Jugend des FSV Witten an den Goltenbusch gewechselt, erzielte gleich mal das erste Turniertor, zeigte vor allem seine technischen Qualitäten. Lenn-Louis D‘Hone, ebenso ehemaliger FSV-Jugendspieler, bestach durch seine Ballsicherheit und Biss in den Zweikämpfen.
SV Bommern verliert im Winter Oliver Becker und Moritz Klöwer
Ganz nach dem Motto „die Mischung macht‘s“ hatten aber auch einige erfahrenere Akteure ihren Anteil an der tollen Bilanz des SVB, der ohne Niederlage durch die vier Gruppenspiele kam. Im Tor zeichnete sich Dennis Liersch mehrfach aus, Co-Trainer Ümit Günkaya ordnete die Aktionen der Grün-Schwarzen, und Lukas Poell zeigte bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause, dass er in der Rückserie zu einem wichtigen Faktor werden könnte. In drei der vier Partien glänzte der baumlange Bommeraner als Torschütze - seine wuchtigen Aktionen sorgten für ein Raunen im Publikum.
Auch beim SV Bommern gibt es zur Rückrunde in der Meisterschaft personelle Änderungen. So hat sich Oliver Becker in Richtung des Klassenrivalen FC Frohlinde verabschiedet. Obgleich er bislang durchaus regelmäßig zum Stamm zählte, war er offenbar nicht mit seinen Einsatzzeiten einverstanden. Zurück zu seinem Ex-Club SC Wengern zog es Innenverteidiger Moritz Klöwer, der nicht an den gesetzten zentralen Defensivspielern im Silberbach-Team vorbeikam.
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