Sprockhövel. Vor toller Kulisse gingen die ersten Partien beim WAZ-Pokal über die Bühne. Warum Topfavorit TSG Sprockhövel schon draußen ist, wer überraschte.
Vollbesetzte Ränge in der Glückauf-Sporthalle, und das kurz nach den Feiertagen: Auch die 33. Auflage des WAZ-Pokals der TSG Sprockhövel erwies sich einmal mehr als Publikumsmagnet. Schließlich gaben sich einige der besten Teams der Region die Klinke in die Hand. Ausgerechnet der Gastgeber indes leistete sich schon bei seinem ersten Auftritt einen Patzer - und verabschiedete sich am Ende ruhmlos mit lediglich einem Sieg. Dafür überraschten andere Teams umso mehr.
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WAZ-Pokal: Gruppe A beginnt mit Überraschung
Zum Start musste die Mannschaft von TSG-Coach Yakup Göksu, der am Donnerstag vertreten wurde von Tim Joppe, gegen den Wittener A-Kreisligisten DJK TuS Ruhrtal antreten. Und der Stadtmeister aus der Nachbarstadt zeigte gleich mal, dass er sich nicht so einfach dem hohen Favoriten beugen wollte. Die Ruhrtaler, überraschend mit Spielertrainer Mark Heinrich im Kasten, legten eine schnelle 2:0-Führung vor, agierten ziemlich abgeklärt und nutzten ihre Chancen konsequent. Der TSG gelang nur noch der Anschluss durch Sardar Mousa - damit war die erste dicke Überraschung des Turniers schon perfekt.
Gerade die Wittener Teams schienen sich in der Halle richtig wohl zu fühlen, denn im zweiten Gruppenspiel überzeugte auch Bezirksligist SV Bommern 05 mit dem früheren TSG-Trainer Jörg Silberbach hinter der Bande gegen den SC Obersprockhövel II. Die Bommeraner ließen sich von dem frühen 0:1 durch Nick Reuter nicht aus der Bahn werfen, egalisierten schnell und kamen nach zwei weiteren Treffern zum verdienten 3:1-Erfolg.
TSG Sprockhövel fertigt Außenseiter mit 7:2 ab
Dass es die TSG Sprockhövel doch weitaus besser kann auf dem Hallenparkett als im Auftaktmatch, zeigte der Oberligist beim 7:2-Kantersieg über B-Ligist Hiddinghauser FV. Je zwei Treffer erzielten dabei Joshua Perea Torres und Dimitrios Papadopoulos.
Im direkten Duell der beiden beteiligten Wittener Mannschaften sah es lange nach einem weiteren Erfolg für die DJK TuS Ruhrtal aus, die das 1:0 zeitig vorlegte. Bommern glich aus, doch DJK-Spielertrainer Heinrich markierte selbst das 2:1. Gefeiert vom zahlreichen Anhang des SV Bommern allerdings schaffte der Bezirksligist durch Leander Denz‘ zweiten Treffer das 2:2, Jonas Müller sorgte in der Schlussminute sogar noch fürs 3:2 - da war mächtig Stimmung im grün-weißen Fanblock.
Bommerns Trainer Silberbach freut sich über kompakte Defensive
Weil sich wenig später der SV Bommern auch nicht von Oberligist TSG Sprockhövel bezwingen ließ, verdientermaßen ein 2:2 holte (den Ausgleichstreffer schaffte der Ausrichter nur in Überzahl) und weil das Silberbach-Team in seinem letzten Gruppenspiel einen sicheren 4:0-Sieg über den Hiddinghauser FV feierte, ging der Gruppensieg an die Bommeraner. „Das ist natürlich schönes Beiwerk. Wichtiger war mir, dass wir hier defensiv gut gestanden und als Mannschaft geschlossen aufgetreten sind. Niemand ist vorne stehen geblieben, alle haben mitgearbeitet. So stelle ich mir das vor“, sagte Jörg Silberbach zufrieden.
Weil sich sein Ex-Club TSG Sprockhövel dann auch noch eine 2:3-Niederlage gegen die Reserve des SC Obersprockhövel leistete, musste die Frage nach dem zweiten Endrunden-Teilnehmer zwischen dem SCO und der DJK TuS Ruhrtal entschieden werden. Beide gingen mit sechs Punkten im Gepäck ins abschließende Gruppenspiel - und dort setzten die Wittener ihre eindrucksvolle Reihe starker Auftritte fort und feierten einen 4:1-Erfolg. Platz zwei hinter Bommern und ein Ticket für den Finaltag des WAZ-Pokals.
„Wir haben hinter der SG Welper hier die zweitmeisten Tore gemacht“, freute sich DJK-Trainer Mark Heinrich, der nur mit einem Rumpfkader in der Halle aufwarten konnte. „Wir hatten heute Morgen noch vier Absagen - inklusive unseres Torhüters. Dann hat sich auch noch Felix Heckmann verletzt, Stephan Engel kam zum Glück noch nach“, so Heinrich. Er lobte vor allem die Abgeklärtheit, die sein A-Liga-Team an den Tag legte: „Unsere Spiele verliefen doch ziemlich entspannt, die Jungs haben das cool heruntergespielt, keine Hektik aufkommen lassen. Wichtig war, dass wir immer geführt haben.“
Gruppe B: Neuzugang trifft direkt beim Welper-Comeback
Der abstiegsbedrohte Landesligist SG Welper konnte bereits auf seine Winter-Verpflichtungen Frederic Krawinkel und Tolga Dilek bauen, die jeweils den Weg zurück zu ihrem Stammverein fanden. Im ersten Turnierspiel fertigte die SG Hedefspor Hattingen glatt mit 5:1 ab - Dilek gelang dabei mit dem 1:0 gleich ein idealer Einstieg, Cedric Petz traf doppelt.
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Einen guten Eindruck hinterließ der Bezirksligist VfB Schwelm, der sich gegen den TuS Blankenstein keine Blöße gab und mit 5:0 problemlos gewann. Ärgerlich für die Hattinger: Die ersten beiden Gegentore entsprangen völlig unnötigen Abwehrschnitzern, als man den VfB-Akteuren den Ball quasi pfannenfertig servierte.
Der ambitionierte A-Ligist SpVg. Linderhausen, seit Jahren ein gern gesehener Gast beim TSG-Turnier, sorgte bei seiner ersten Partie gegen die SG Welper für einen der schönsten Treffer des Tages. Torhüter Julian Wasserfuhr schnappte sich den Ball, dribbelte ohne Widerstand nach vorn und jagte den Ball herrlich von der Mittellinie in den Kasten zum 1:0. Robin Nenstiel traf kurz darauf zum Ausgleich für die Welperaner, doch Linderhausen hatte das letzte Wort, schockte den Landesligisten durch Vincent Läms - 2:1.
SG Welper entscheidet knappe Partie gegen VfB Schwelm für sich
In seinem zweiten Turnierspiel hatte Hedefspor Hattingen nur wenig Mühe, sich mit 6:0 gegen den TuS Blankenstein zu behaupten. Nedim Ceylan traf doppelt für den A-Kreisligisten. Ans Weiterkommen war für Hedefspor letztlich aber nicht zu denken, denn in den abschließenden beiden Partien setzte es jeweils eine 0:2-Niederlage gegen die SpVg. Linderhausen und den VfB Schwelm.
Aus Hattinger Sicht erfreulich, dass sich die SG Welper lediglich diesen einen Ausrutscher gegen Linderhausen leistete. Danach räumte die Mannschaft von Trainer Dino Degenhard den TuS Blankenstein aus dem Weg (6:1) und war ein wenig mit dem Glück im Bunde, als es zum 5:4 gegen den VfB Schwelm reichte. Marco Bakenecker sorgte für den fünften und entscheidenden Treffer des Landesligisten. Für die bezwungenen Kreisstädter sprang so aber immerhin noch der zweite Platz und damit auch ein Endrunden-Ticket heraus.
Am Freitag (29. Dezember, ab 16 Uhr) geht es mit den Partien der Gruppen C und D weiter. Dann werden unter anderem der SC Obersprockhövel, der TuS Hattingen und Titelverteidiger TuS Ennepetal ins Geschehen eingreifen. Man darf gespannt sein, welche weiteren Überraschungen der WAZ-Pokal bei seiner 33. Auflage noch hervorbringen wird.
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