Region. Der 1. FC Kaan-Marienborn zieht sich in die C-Liga zurück. Diese Auswirkungen hat es auf Auf- und Abstiege von der Regional- bis zur Bezirksliga.
Die Nachricht kam am Donnerstagabend. Der 1. FC Kaan-Marienborn zieht sich zur kommenden Saison aus der Fußball-Regionalliga zurück.
Die bisherige zweite Mannschaft in der Kreisliga C wird dann zur neuen ersten Mannschaft. Grund hierfür sind die seit kurzem strengeren Lizenz-Auflagen des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) für die Regionalliga.
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Für den 1. FC Kaan-Marienborn waren die Mindestanforderungen beim Stadion nicht darstellbar. Es muss sich unter anderem auf eine einzige Spielstätte beschränkt werden, bald werden auch überdachte Sitzplätze Pflicht. Beides war mit der Herkules Arena nicht möglich. Und ein Umzug in das Leimbachstadion, in dem die Sportfreunde Siegen spielen, kam für Kaan-Marienborn nicht in Frage.
1. FC Kaan-Marienborn streicht die Segel, TuS Bövinghausen findet Stadion
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„Wir müssen leider erkennen, dass Vereine wie der 1. FC Kaan-Marienborn in der Regionalliga nicht mehr erwünscht sind. Unser Fokus war es, die vorhandenen Mittel in den sportlichen Erfolg zu investieren und nicht in VIP-Plätze“, so Florian Leipold, der 1. Vorsitzende des 1. FC Kaan-Marienborn.
Der Gegenwind zu dieser Strategie sei schon in der laufenden Saison immer schwerer geworden. „Am Ende ist es ein Kampf mit Windmühlen, den wir nicht mehr kämpfen können. In der Saison 2024/2025 sind überdachte Sitzplätze Pflicht. Spätestens dann wäre das Thema Regionalliga in der Herkules Arena vorbei. Warum eine Tribünenüberdachung wichtiger ist als ansehnlicher Fußball auf dem Platz, dass müssen andere erklären“, sagt Leipold.
Weil die Bewerbungsfrist am 31. März endet, mussten die Entscheidungen schnell getroffen werden. Auch der TuS Bövinghausen suchte deshalb dringend nach einem Stadion nach einem möglichen Regionalliga-Aufstieg und wurde mit dem Hagener Ischelandstadion fündig. Und der 1. FC Bocholt äußerte Bedenken ob der hohen finanziellen Belastungen für die benötigten infrastrukturellen Änderungen.
Abstiegsregelung: Hoffnung für Wattenscheid 09, RW Ahlen, TSG Sprockhövel, TuS Ennepetal
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Der 1. FC Kaan-Marienborn steht also als Absteiger fest. Dies bedeutet für die Regionalliga West, dass es nur noch zwei weitere Absteiger gibt – nach aktuellem Stand den SV Straelen, der bei 13 Punkten steht, und die SG Wattenscheid 09, die 21 Zähler hat. Rot Weiss Ahlen (26 Punkte) steht somit aktuell imaginär über dem Strich, ebenso wie der 1. FC Bocholt (28 Punkte) Fortuna Düsseldorf II (30), der 1. FC Köln II (31), der SC Wiedenbrück (31) und der 1. FC Düren (35).
Erst einmal ändert sich aus westfälischer Sicht also auch in den unteren Ligen nichts – da Kaan-Marienborn ja in die Kreisliga C und nicht in die Oberliga Westfalen absteigt. Dort bleibt es vorerst bei zwei Absteigern. Aktuell wären das die TSG Sprockhövel (22 Punkte) und der Delbrücker SC (15). Direkt vor den Abstiegsplätzen liegen die Sportfreunde Siegen (22), der 1. FC Gievenbeck (23) und der TuS Ennepetal (24).
Und auch in der Westfalenliga sind nach aktuellem Stand weiterhin die Teams auf den letzten drei Plätzen die gefährdeten.
Alles hängt an Borussia Dortmund II
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Für die TSG Sprockhövel ist der Rückzug des 1. FC Kaan-Marienborn zum Beispiel eine gute Nachricht. Denn das abgeschlagene Regionalliga-Schlusslicht SV Straelen möchte und kann ebenfalls nicht mehr in der vierten Spielklasse agieren. Möglicherweise wird gar kein Antrag auf Lizenzierung gestellt. Also wird eigentlich nur noch ein Absteiger gesucht. Somit bleibt es auch bei zwei Absteigern in die Oberliga Westfalen und auch bei zwei Absteigern in die Westfalenliga.
Das würde sich erst ändern, wenn Borussia Dortmund II aus der 3. Liga in die Regionalliga absteigt. In diesem Fall würde sich die Anzahl an absteigenden Klubs in die Oberliga wieder von drei auf vier erhöhen. Entscheidet sich dann der SV Straelen noch um, startet eine extrem unwahrscheinliche Siegesserie, und überholt so noch den SC Wiedenbrück, steigen aus der Oberliga Westfalen auch drei westfälische Teams in die Westfalenliga ab und aus der Westfalenliga vier Teams in die Landesliga. Aktuell liegt der BVB II nach 29 von 38 Spieltagen mit 30 Punkten auf Rang 15. Die SpVgg Bayreuth hat 28 Zähler und steht auf dem ersten Abstiegsrang.
Aufstiegsregelung: Relegations-Runde für die Zweiten möglich
Auf das Aufstiegsrennen in den Westfalen-, Landes- und Bezirksligen hat der Rückzug des 1. FC Kaan-Marienborn größere Auswirkungen. Denn wenn Borussia Dortmund II und alle anderen NRW-Teams den Klassenerhalt in der 3. Liga schaffen, kommt es zu einer Aufstiegsrunde der Vizemeister, da dann ja nur eine westfälische Mannschaft aus der Regionalliga in die Oberliga absteigt, aber zwei aus der Oberliga in die Regionalliga aufsteigen. Ein zusätzlicher Platz wird somit frei.
Aktuell liegt in der Westfalenliga 2 Türkspor Dortmund mit 52 Punkten auf Rang zwei und hat vier Punkte Rückstand auf den FC Brünninghausen, aber schon zwölf Zähler Vorsprung auf den SC Neheim. In der Westfalenliga 1 steht die Spvgg Erkenschwick bei 49 Zählern und hat drei Punkte Rückstand auf den SC Peckeloh, der aber schon zwei Spiele mehr absolviert hat.
Die Vizemeister könnten sogar direkt aufsteigen
Sicher ist die Aufstiegs-Relegationsrunde der Landesliga-Zweiten. Dort können sich nach aktuellem Stand der SC RW Maaslingen, RW Erlinghausen, die SpVgg Horsthausen und der FC Nordkirchen als Tabellenzweite Hoffnungen machen. Denn selbst bei drei westfälischen Absteigern darf mindestens ein Zweiter hoch.
Grundsätzlich gilt: Steigt eine westfälische Mannschaft aus der Regionalliga West ab, dürfen drei der vier Landesliga-Vizemeister aufsteigen. Steigen zwei westfälische Mannschaften ab, dürfen zwei der vier Landesliga-Vizemeister aufsteigen. Steigen drei westfälische Teams ab, darf nur einer der vier Landesliga-Vizemeister aufsteigen. Schaffen Borussia Dortmund II, die SG Wattenscheid und RW Ahlen hingegen sogar alle drei den Klassenerhalt, steigen die Landesliga-Vizemeister und zwei der Bezirksliga-Vizemeister direkt auf.
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