„Der Verein ist damals auf mich zugekommen und ich habe das unter der Bedingung gemacht, dass der Verein professioneller wird und ich mich hier verwirklichen kann“, so Niedergethmann, der eineinhalb Jahre später zusammen mit Sascha Höhle in der Winterpause die erste Mannschaft übernahm, die sich damals auf dem vierten Tabellenplatz befand. Dem Trainerduo gelang im ersten Anlauf der Durchmarsch in die Landesliga.

Gerüchte über hohe Gehälter beim SCO lächelt Niedergehtmann weg

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Doch als drei Jahre später der Aufstieg in die Westfalenliga scheiterte, zog der damalige Trainer einen Schlussstrich unter seine Tätigkeit an der Seitenlinie. „Als Trainer in der Landesliga reicht es beim Training nicht, die Bälle auf den Platz zu pöhlen. Diese ganze Vor- und Nachbereitung ging zeitlich irgendwann nicht mehr“, sagt er in der Rückschau.

Doch der Verein bemühte sich um seinen Verbleib, schaffte für ihn den Posten des Sportlichen Leiters. „Ich habe ihnen ein Konzept und Spieler, die ich im Kopf hatte, vorgelegt und der Verein hat mich machen lassen“, so der Niedergehtmann, den Gerüchte über horrende Spielergehälter beim SCO amüsieren. „Da werden viele Märchen erzählt und wir finden das witzig. Wir überzeugen anders“, sagt er mit Nachdruck.

Die Verpflichtung von Christian Kalina von der TSG Sprockhövel war etwas Besonderes

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Doch gerade mit dem Ruf als Dorfverein war es nicht immer einfach, Spieler für den SCO zu begeistern, erzählt Niedergethmann. „Allerdings wirst du für Spieler interessant, wenn du so lange konstant in der Landesliga spielst. Ich war überrascht, wie aufmerksam die Spieler das verfolgt haben“, so der ehemalige Trainer.

Vor allem die Verpflichtung von Christian Kalina von der TSG Sprockhövel war für Niedergethmann damals eine Überraschung. „Das hätte ich nicht gedacht. Aber auch Adrian Wasilewski, Felix Gremme oder Patrick Dytko waren überraschend“, so Niedergethmann über die ehemaligen TSG-Akteure.

Eine Bedingung gibt es aber bei jedem dieser Transfers: „Ich setze mich nie mit Beratern an den Tisch, sondern ich will den Spieler persönlich kennenlernen.“

Mir Robert Wasilewski steht ein Top-Trainer an der Seitenlinie

Über die Jahre betrachtet, scheint das Konzept des SCO aufgegangen zu sein. Nachdem die Mannschaft innerhalb der letzten Spielzeiten mehrfach den Aufstieg um Haaresbreite verpasst hatte — darunter 2018 in buchstäblich letzter Minute und 2019 im Aufstiegsspiel —, gelang der Sprung in die Westfalenliga in der vergangenen Saison letztlich souverän.

Dies war auch ein Verdienst von Trainer Robert Wasilewski, der bereits eine Saison zuvor als Übergangstrainer nach der Trennung von Markus Dönninghaus eingesprungen war und den Aufstieg knapp verpasst hatte. „Robert hatte noch eine Rechnung offen“, sagt Niedergethmann über seine damalige und heutige Wunschlösung als Trainer.

„Die Autorität einerseits und die Qualität des Trainings sind auf einem sehr hohen Level. Vor allem spricht er aber viel mit der Mannschaft und versucht, sie, und nicht sich selbst, zu verwirklichen“, lobt der Sportliche Leiter seinen Cheftrainer. Auch in Fitnesstrainer Robert Lewicki sieht Niedergethmann einen wichtigen Baustein für den Erfolg. „Der hat die Jungs viel fitter gemacht“, sagt er.

Niedergethmann möchte den SCO sportlich und strukturell auf Oberliga-Niveau bringen

Sportlich läuft es nach anfänglichen Formschwankungen und vielen Verletzungen inzwischen auch in der neuen Liga nach Plan. Drei Siege in Folge und zuletzt eine 5:1-Demonstration in Holzwickede sprechen eine deutliche Sprache. Für Niedergethmann ist dies jedoch nicht überraschend. „Hätten wir die Verletzten nicht gehabt bin ich mir zu einhundert Prozent sicher, dass wir unter den besten drei Teams sein würden.“

Dass die Zuschauer eines Tages ein Derby gegen die TSG Sprockhövel in der Oberliga sehen können, ist daher für Niedergethmann keine Utopie. „Das ist das große Ziel“, so der Mann, der aktuell nicht ans Aufhören denkt. „Mir würde das fehlen, in der Kabine zu sein und mit den jungen Leuten zu arbeiten.“ Zwei bis drei Tage in der Woche ist er noch immer am Platz, um möglichst nah bei der Mannschaft zu sein.

Neben der stetigen Kaderplanung und Verbesserung stehen für Niedergethmann jedoch auch andere Themen im Vordergrund: Eine eigene Kabine für die erste Mannschaft wurde bereits verwirklicht, eine Tribüne und der Bau von Parkplätzen sind in der Planung. „Wenn es nach uns geht, hätten wir das bereits seit Jahren“, so der SCO-Leiter

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